Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eingestellt hatten, waren seine Gedanken oft um die Frage gekreist, warum nur Perry Rhodan und einige wenige Getreue sowie die Mutanten Terras das Geschenk der Unsterblichkeit erhalten hatten. Er hatte mit dem Kollektivwesen der untergegangenen Welt Wanderer gehadert und die Bevorzugung einiger weniger Menschen als ungerecht empfunden.
    Bis er endlich zu der Einsicht gekommen war, daß eine unsterbliche Menschheit die Stabilität des Solaren Imperiums zerstört hätte, daß Unsterblichkeit nur wenigen Auserwählten zukommen dürfe und daß Perry Rhodans Auswahl gerecht und im Interesse der gesamten Menschheit gewesen sei.
    Was verlor die Menschheit schon wenn Chiarini starb! Es gab viele, die seine Arbeit fortführen konnten. Die Mutanten mit ihren Parabegabungen aber waren eine unersetzliche Kostbarkeit, denn entgegen früherer Erwartungen hatte es keine stürmische Weiterentwicklung des Homo sapiens zum Homo superior gegeben. Die Mutanten des zwanzigsten Jahrhunderts waren Ausnahmen geblieben, von unwesentlichen und ganz normalen Veränderungen der Erbmasse abgesehen.
    „Das Universum ist unsterblich, Sir", murmelte Betty Toufry, „allerdings nicht in der heutigen Form sondern als materielle Existenz. Alles andere, die Menschheit als Ganzes, wir Mutanten und auch die Einzeller, verfügt bestenfalls über die relative, zeitlich begrenzte Unsterblichkeit - oder besser Langlebigkeit - Nicht, daß ich Ihre Gedanken gelesen hätte, aber ich kenne den Gesichtsausdruck von Menschen die über Sterbliche und Unsterbliche grübeln."
    Chiarini errötete, was seit undenkbaren Zeiten nicht mehr vorgekommen war.
    „Sagen Sie nichts", erklärte die Mutantin. „Ich weiß, daß Ihre Gedanken nicht schlecht gewesen sein können."
    Der Minister kam auch nicht mehr dazu, etwas zu sagen, denn in diesem Augenblick meldete Oberst Yulsman Kirkpatrick: „Tasterkontakt mit Lookout Station, Sir!"
    Kantor Chiarini murmelte eine Entschuldigung, wandte sich um und stieg auf das Podest der Kommandoeinheit.
    Der Kommandant deutete auf die Bildübertragung, die direkt aus dem Reflexumwandler der Ortungszentrale kam.
    Der leicht gewölbte Bildschirm zeigte die grünlich flimmernde Silhouette des Weltraumbahnhofs, ein Gebilde aus drei scheibenförmigen Segmenten, die durch eine Doppelturmnabe miteinander verbunden waren.
    „Entfernung?" fragte Kantor.
    „Anderthalb Lichtjahre", antwortete Kirkpatrick. „Man wird uns von drüben ebenfalls auf den Tasterschirmen haben, Sir."
    Daran zweifelte der Staatsminister keine Sekunde. Die Weltraumbahnhöfe der Maahks verfügten über hochempfindliche Ortungsanlagen mit leistungsstarken Reflexverstärkern. Auf anderthalb Lichtjahre Entfernung wäre ihnen wahrscheinlich sogar eine Fliege nicht entgangen - allerdings rein theoretisch. In der Praxis gab es einige Schwierigkeiten.
    „Lassen Sie den Kodespruch rausgehen, Oberst!" befahl Chiarini.
    Yulsman Kirkpatrick, nickte, drückte eine Taste nieder und sagte: „Kommandant an Funk! Vorbereiten Kodeimpuls über Richtstrahlantenne Hypersender ab!"
    „Kodeimpuls ab!" meldete kurz darauf eine Stimme über Interkom. Und wenige Sekunden darauf: „Bestätigung, Sir! Auswertung läuft."
    Chiarini atmete auf.
    Er wußte selbst nicht recht, warum er einen Herzschlag lang gefürchtet hatte, Lookout Station könnte nicht antworten. Zwischen der Milchstraße und Andromeda gab es nur die Maahks und die Terraner als die beherrschenden. Supermächte. Ihnen konnte niemand dieses Gebiet streitig machen; die Zweitkonditionierten beherrschten nur die entgegengesetzte Seite der Milchstraße.
    „Auswertung!" schnarrte eine Automatenstimme aus dem Interkom. Die Dekodierpositronik im Funkraum war direkt in die Verbindung eingeschaltet worden. „Text: LOS an terranisches Raumschiff RUBICON. Kodespruch erhalten, Ortungsvergleich positiv. Anfluggenehmigung erteilt. Ab Distanz sechzig LMZ auf Leitstrahl gehen. Gruß an meinen Freund Chiarini. Gezeichnet Grek-1 LOS. Ende!"
    Der Minister strahlte übers ganze Gesicht.
    „Grek-1 ist also noch immer Fürst Hydrogen."
    Yulsman Kirkpatrick grinste. Ihn erheiterte vor allem das ausgesprochen dumme Gesicht seines Ersten Offiziers. Woher sollte von Wolframsdorff auch wissen, daß „Fürst Hydrogen" ein eigenwilliger Spottname für den Maahk-Befehlshaber auf Midway Station war, geprägt von Kantor Chiarini, der sich nicht damit abfand, jeden kommandierenden Maahk-Offizier stereotyp mit Grek-1" anreden zu müssen.
    Wahrscheinlich

Weitere Kostenlose Bücher