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0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das."
    Der Großadministrator winkte ab.
    „Dank dem Hüter des Lichtes kam es zur Verständigung, Kantor."
    „Und dank der letzten Waffe der MdI, die beide Rassen gleich stark bedrohte", wandte Chiarini ein.
    „Seit dreißig Jahren aber gibt es diese gemeinsame Gefahr nicht mehr. Da können sogar echte Freundschaften in die Brüche gehen."
    „Sie sehen zu schwarz!" wehrte Rhodan ab. „Fliegen Sie ,hinüber', verhandeln Sie mit den Maahks und bringen Sie die zehntausend Schiffe mit! Was die Gefahren des extragalaktischen Fluges angeht, so vertrauen Sie dem Können Oberst Kirkpatricks und der RUBICON. Außerdem sind Sie ja schon öfters mit ihm über den Abgrund geflogen."
    „Vierzehnmal, Sir", erwiderte Chiarini, „und jedesmal ist mein armes Herz mehr ruiniert worden. Mit meinen hundertzwölf Jahren..."
    Der Großadministrator registrierte erschrocken den Wandel in Chiarinis Verhalten und entschloß sich zur Anwendung der Schockmethode.
    „Ach was!" fuhr er seinen Staatsminister an. „Dieses künstliche Aggregat, das Sie Herz nennen, kann ein bißchen Aufregung ganz gut vertragen. Und wenn es versagt, lassen Sie sich eine neue Austauschpumpe einsetzen."
    Kantor Chiarini schnappte nach Luft, dann lachte er plötzlich herzhaft.
    „Eins zu null für Sie, Sir!" Er stand elastisch auf. „Ich fliege mal schnell zum Raumhafen hinüber, die Besatzung der RUBICON auf Vordermann bringen. Wann startet der Kasten? Am 23. Oktober?"
    „Ja, morgen", erwiderte Rhodan. „Vergessen Sie Ihren Krückstock nicht, Kantor!"
    Chiarini murmelte eine Verwünschung, kehrte noch einmal um und griff nach seinem Stock. Heftig damit aufstampfend, marschierte er schließlich aus dem Zimmer.
    Perry Rhodan blickte noch eine Weile auf die Tür, die sich automatisch hinter Kantor Chiarini geschlossen hatte. Dann schüttelte er lächelnd den Kopf.
    Doch sehr schnell wurde er wieder ernst. Er schaltete den Interkom ein und ließ sich mit dem Oberkommando der Flotte verbinden.
    „Ich brauche die letzten Meldungen über Dolanangriffe auf unsere Siedlungswelten!" befahl er.
     
    *
     
    Die RUBICON war ein 2500 Meter hohes Gebirge aus Terkonitstahl, mächtigen Landestützen und Auflagetellern, von denen jeder so groß war wie ein Fußballplatz.
    Kantor Chiarini ließ sich von seinem persönlichen Dienstroboter aus dem blauen Gleiter helfen und stapfte auf die geöffnete Schleuse der hohlen Zentralstütze zu. Wären die Sublichter des Raumschiffs nicht eingeschaltet gewesen, unter dem mächtigen Kugelkörper hätte nahezu völlige Dunkelheit geherrscht.
    Die beiden Wachtposten vor dem erleuchteten Liftschacht salutierten militärisch exakt, als der Staatsminister sich ihnen näherte. Ihre jugendlichen Gesichter wirkten verkrampft.
    Chiarini musterte die Raumkadetten mit grimmigem Lächeln.
    „Seit wann schickt man Kinder über den Rubikon?" knurrte er.
    Als er keine Antwort erhielt, stampfte er wütend mit dem Stock auf: „Sie können rühren! - Nun...?"
    Der links von Chiarini stehende Raumkadett öffnete den Mund. Seine Unterlippe zitterte leicht.
    „Ich verstehe nicht, Sir..."
    Kantor Chiarini grinste sardonisch und wandte sich nach seinem Roboter um, der zwei schwere Schrankkoffer in den metallenen Händen, hinter ihm wartete.
    „Er versteht nichts! Was sagst du dazu, Donald?"
    „Nichts, Sir", entgegnete der Roboter. „Was sollte er denn verstehen?"
    Chiarini faßte sich an die Körperstelle, unter der gewöhnlich das Herz zu sitzen pflegt - bei Terranern jedenfalls.
    „Oh, meine Herzklappen! Ist denn soviel Idiotie überhaupt möglich! Was sollte er denn verstehen", äffte er nach. Er hob die Stimme. „Rubikon...!"
    „Jawohl, Sir!" meldete der zweite Kadett. Er brüllte fast vor Angst. „Dieses Schiff ist die RUBICON."
    „Sehr scharfsinnig", murmelte der Staatsminister. „RUBICON ist ein Name. Woher stammt er?"
    Der erste Kadett strahlte über das ganze Jungengesicht.
    Aus dem terranischen Altertum Sir. Damals hieß der Grenzfluß zwischen dem eigentlichen Römischen Reich und Gallien Rubikon, und den Rubikon überschreiten' bedeutete, eine Entscheidung herbeizuführen."
    Kantor Chiarini nickte.
    Grußlos betrat er den Liftschacht. Während er neben Donald nach oben schwebte, sagte er: „Auch ein taubstummer Hahn kräht manchmal noch."
    „Ich verstehe nicht, Sir", erwiderte sein Robotdiener. „Handelt es sich um das Sprichwort einer extraterrestrischen Zivilisation?"
    „Nein, um eine Abwandlung des terranischen Sprichworts

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