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0374 - Die Macht des Sepulveda

Titel: 0374 - Die Macht des Sepulveda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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,auch ein blinder Ilt findet manchmal eine Möhre', du Trottel. Wann wirst du lernen, Assoziationen zwischen Bekanntem und ähnlich Klingendem herzustellen!"
    Der Robot verstand - und schwieg. Seine positronischen Erfahrungsspeicher sagten ihm nach gründlicher Abtastung, daß sein Herr augenblicklich keinen Wert auf eine erschöpfende und korrekte Antwort legte.
    Einundeinviertel Kilometer höher stieg Chiarini aus dem Antigravschacht und wälzte seinen massigen Körper auf das Transportband, das in Richtung Hauptzentrale lief. Die Offiziere und Wissenschaftler, die ihm unterwegs begegneten, grüßten respektvoll, obwohl er nur einen schwarzen Zivilanzug trug.
    Aber viele dieser Männer hatten mit ihm zusammen schon den Abgrund zwischen der Heimatgalaxis und Andromeda überbrückt und kannten ihn gut genug, um sein wenig imponierendes Äußeres und seine Launenhaftigkeit zu übersehen. Und die ihn noch nicht kennengelernt hatten, waren von Kameraden oder Kollegen instruiert worden.
    Die unsichtbaren Robotwächter in den Stahlwänden neben dem Panzerschott der Hauptzentrale registrierten Individualschwingungen und aktivierten den Öffnungsmechanismus.
    Scheinbar interesselos, in Wirklichkeit aber mit hellwachen Sinnen betrat der Staatsminister die scheibenförmig geformte Halle mit den Instrumentenkonsolen, Schaltbänken und Bildschirmen.
    „Meine Galle, meine Leber, mein Magen!" ächzte er, während er sich am Stock zum erhöhten Platz des Kommandanten und der Führungsoffiziere tastete. „Oh, mein armes Herz! Meine Nieren!"
    Stöhnend ließ er sich in den freien Kontursessel neben dem Kommandopult sinken, zog ein Papiertaschentuch hervor und wischte sich umständlich den Schweiß von der Stirn.
    Unterdessen wartete Oberst Yulsman Kirkpatrick geduldig darauf, daß Chiarini seine Anwesenheit zur Kenntnis nahm. Kirkpatrick war ein Hüne mit dichtem roten Haarschopf der ihm in einer Rolle über die Stirn fiel. Außerdem war er der Kommandant der RUBICON - und er kannte den Staatsminister für fremdgalaktische Außenpolitik...
    Endlich sah Chiarini auf, und Oberst Kirkpatrick erstattete Meldung.
    Kantor Chiarini hörte scheinbar teilnahmslos zu. Als der Kommandant schwieg, hob er den Krückstock und tippte mit der Spitze gegen die metallisch glitzernde Bordkombination Kirkpatricks.
    „Zu meiner Zeit trugen wir noch das gewöhnliche Kunststoffdrillichzeug an Bord", nörgelte er. „Aber heute muß es unbedingt eine Sonderanfertigung auf Privatkosten sein, damit die Frau Gemahlin ihren Kränzchendamen sagen kann:, Mein Mann trägt nur die besten Uniformen, nicht das Zeug, das die Flotte ihren führenden Offizieren anbietet..."' Yulsman Kirkpatrick räusperte sich.
    „Verzeihen Sie bitte, Herr Staatsminister. Aber ich bin noch immer unverheiratet."
    Chiarini blinzelte mit tränenden Augen und legte den Kopf schief.
    „Soso! Kein Wunder, wenn Sie nicht wissen, wohin mit Ihrem Gehalt, und es in sündhaft teure Sonderanfertigungen investieren. Zu meiner Zeit..."
    „... gab man es für seine Freundinnen aus, ich weiß, Sir", unterbrach Kirkpatrick ihn in sanftem Tonfall.
    Kantor Chiarini starrte den Kommandanten verblüfft an, dann lachte er schallend. Er unterbrach sich jedoch sofort, als der Erste Offizier es wagte, unterdrückt zu kichern.
    „Wenn ich lache, hat keiner etwas zu lachen!" schrie er den verdatterten Mann an.
    „Oberstleutnant Graf Burckhart von Wolframsdorff, Sir", warf der Kommandant rasch ein. „Mein neuer Erster. Er wurde mir als Ersatz für Sim Potter zugeteilt. Potter ist jetzt Oberst und kommandiert die CORONA."
    Der Staatsminister musterte den neuen Ersten Offizier der RUBICON durchdringend. Graf Burckhart von Wolframsdorff war klein höchstens 1.74 Meter groß, wirkte zierlich und verträumt. In seinen Augen brannte das Feuer des schwärmerischen Idealismus. Das Gesicht war schmal, beinahe asketisch, und verhinderte, daß man den Eindruck von Weichheit erhielt.
    „Ich werde Sie einfach Wolframsdorff nennen", knurrte Chiarini. „Wo haben Sie bisher gedient?"
    Der Oberstleutnant stand stramm.
    „Als Kommandant des Leichten Kreuzers PUSCHKIN, Sir. Spezialschiff der Galaktischen Abwehr."
    „Aha...!" machte Chiarini gedehnt. „Und dort durften Sie einfach lachen, wenn Sie gerade Lust dazu verspürten?"
    „Jawohl, Sir!" Burckhart von Wolframsdorff vermochte ein ironisches Lächeln nicht zu unterdrücken.
    „Als Kommandant konnte mir das niemand verbieten..."
    Kantor Chiarini schluckte

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