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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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Tisch entlang marschierte und auf mich zukam. Der Strahl seiner Taschenlampe richtete sich dabei unentwegt auf mein Gesicht. Als der Bursche in bedrohliche Nähe kam, machte ich mit beiden Beinen einen Scherenschlag in der Luft. Meine Schuhspitze traf die Taschenlampe, die im hohen Bogen durch die Luft wirbelte, hinter mir zu Boden krachte und verlöschte.
    Keuchend wälzte sich der Unbekannte auf mich zu. Ich duckte mich und versuchte den Burschen zu unterlaufen. Er drehte sich zur Seite, und ich raste ins Leere und krachte gegen das Bett. Mit einem Satz befand ich mich mitten auf den Federkissen.
    Der Besucher stieß gegen den Tisch und rückte ihn zur Seite. Einen Augenblick später traf mich ein Wurfgeschoss gegen die Brust. Ich krachte nach hinten, prallte mit dem Kopf gegen die Wand, schnappte nach Luft und sah Sterne funkeln. Einige Sekunden lang registrierte ich nur tiefe Schwärze um mich herum. Diese Sekunden genügten dem Besucher. Er wetzte zur Tür, schloss auf und zog den Schlüssel ab.
    Als sich die Tür einen Spalt öffnete, kam ich zu mir, ließ mich seitlich aus dem Bett fallen und sprang auf die Füße.
    Zu spät. Der Schlüssel knirschte im Schloss. Ich sprintete zur Tür, rüttelte an der Klinke. Der Bursche hatte mich eingeschlossen.
    Einen Augenblick stand ich unschlüssig und überlegte, ob es Sinn hatte, Alarm zu schlagen. Dann beruhigte ich mich und beschloss, abzuwarten. Ich entzündete ein Streichholz und leuchtete das Zimmer ab.
    Auf dem Bett lag ein zerbrochener Stuhl.
    Nachdem ich einen Blick in den Kleiderschrank und unter das Bett geworfen hatte, blies ich das Streichholz aus und ließ mich in den Sessel fallen.
    Ich wartete fünf Minuten. Dann stieg ich auf den Tisch und drehte die Glühbirne fest, die der Besucher gelockert hatte, um den Stromkreis zu unterbrechen.
    Im Schein der schwachen Funzel sah das Zimmer noch trostloser aus. Im Kleiderschrank saß der Holzwurm, die Bettwäsche war bestimmt nicht gewechselt worden.
    Das einzig Saubere in diesen vier Wänden war das Handtuch. Ich wusch mir die Hände und das Gesicht und trocknete mich ab.
    Ein Telefon gab es nicht.
    Wenn ich keinen Alarm schlagen wollte, musste ich bis zum nächsten Morgen warten, bis mich ein Zimmermädchen aus diesem Gefängnis befreite.
    Ich rückte den schweren Sessel vor die Tür, klemmte die Lehne unter die Klinke. Einen zweiten Sessel zerrte ich in unmittelbare Nähe. Dann löschte ich das Licht und trat ans Fenster. Ich schlug die Gardine zurück. Mein Zimmer lag an der Vorderseite des Hotels. Die Straße war leer gefegt.
    Die Feuerleiter befand sich an der Rückseite des Hauses. Durch das Fenster konnte mich also keiner besuchen.
    Ich ließ mich in den Sessel fallen und streckte meine Füße auf die Sitzfläche des anderen Plüschgebildes, das ich unter die Klinke geschoben hatte.
    Meine 38er Smith & Wesson legte ich in meinen Schoß.
    So war ich vor Überraschungen sicher. Ich entspannte mich und dachte über die Situation nach.
    Wer interessierte sich für mich, und woher kannte man meine Adresse? Mindestens eine halbe Stunde lang grübelte ich darüber nach. Dann nickte ich trotz meiner höllischen Kopfschmerzen ein!
    ***
    Als ich auf wachte, lag meine Pistole auf dem Boden. Durch die dichten Vorhänge stach die Sonne ins Zimmer. Ich versuchte, mich zu erinnern. Es gelang mir nur mühsam. Ich sprang auf, steckte die 38er Smith & Wesson ins Halfter, stürzte zum Wasserbecken, drehte den Hahn auf und ließ mir das kalte Wasser über den Kopf laufen.
    Das half. Mein Kopf wurde wieder klar. Ich riss die Vorhänge auf und das Fenster. Kurz nachdem ich die Möbel an ihre Stelle gerückt hatte, klopfte jemand an meiner Tür.
    Ich rief: »Herein!«
    Die Klinke wurde heruntergedrückt. Es dauerte zwei Minuten, bis der Schlüssel von außen im Schloss gedreht wurde. Der Portier steckte seinen Kopf zur Tür herein.
    »Wollen Sie noch eine Nacht hierbleiben? Hat jemand Sie eingeschlossen?«, fragte er mit einer Unschuldsmiene.
    »No«, sagte ich kurz.
    Seine wasserhellen Augen fixierten mich.
    »Well, wenn Sie sich entschließen könnten, das Bett zu überziehen und auch sonst ein wenig Ordnung zu machen«, sagte ich höflich. Der Mann murmelte irgendetwas und wollte wieder verschwinden- »Hallo, haben Sie ein gutes Gedächtnis? Können Sie sich erinnern, wer gestern nach mir gefragt hat?«, hielt ich ihn zurück.
    Der Mann sah an mir vorbei, starrte auf die graue Zimmerdecke und murmelte: »No, Sir, es hat

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