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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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das Wort ab und sagte: »Vom Auto müsste doch auf den Besitzer zu schließen sein.«
    »Der Wagen wurde in Minnesota gestohlen, soweit ich mich erinnern kann«, knurrte der Doc.
    Ich bedankte mich für die Auskunft und verließ das Sprechzimmer. Die Schwester an der Pforte lächelte mir aufmunternd zu, als ich an die frische Luft spazierte.
    Warum verschwieg mir Dr. Halifax die wahre Todesursache?
    ***
    Ich vermisste meinen Freund und FBI-Kollegen Phil Decker, um mit ihm über meine Situation zu sprechen. Kaum hatte ich meinen Fuß auf Chicagos Boden gesetzt, wurde ich überwacht. Meine unsichtbaren Gegner überprüften mein Gepäck, drangen in mein Hotelzimmer ein und versuchten mich auszuknocken.
    Ein für das FBI wichtiger Mann, Francis Roche, war ermordet worden. Als Täter war ein Mann mit gedrungener Stirn, glatt rasierten Augenbrauen, gradliniger Nase und spitzem Kinn verdächtig. Warum stürzte er den Wagen mit Roche in den Steinbruch? Nur um einen Unfall vorzutäuschen? Und der Doc tat den Gangstern den Gefallen, einen Unfall zu bescheinigen. War das Absicht oder grobe Fahrlässigkeit des Docs?
    Ich trabte quer über die Straße, tauchte in einer Telefonzelle unter und suchte mir die Nummer des Polizeireviers heraus, das an der nördlichen Ausfallstraße lag.
    Das Telefonbuch war zerfleddert. Aber ich hatte Glück und fand die Nummer innerhalb weniger Minuten.
    Ich warf zwei Nickel ein und drehte die Scheibe. Nach dem ersten Rufzeichen wurde am anderen Ende der Hörer von der Gabel genommen. Eine raue Stimme meldete sich mit Sergeant Collins.
    Ich stellte mich vor und verlangte den Lieutenant zu sprechen, der die Mordkommission im Steinbruch geführt hatte.
    »Well, Sie meinen Lieutenant Harrison«, brummte der Sergeant und verband weiter. Kurz darauf meldete sich Harrison.
    »Hallo, Lieutenant. Hier ist Holl. Haben Sie was gefunden in dem Studebaker, was auf den Mörder hinweisen könnte?«
    »Hallo, Holl! Ja, wir haben einiges feststellen können. Wir haben die Prints auf dem Steuer und an der rechten Vordertür entdeckt. Sie stammen eindeutig von demselben Mann.«
    »Das ist fein. Ich kann Ihnen den Mann beschreiben. Vielleicht gehört er zu Ihrem Bekanntenkreis.« Ich schilderte Harrison den Burschen, den ich hinter dem Steuer gesehen hatte. Nur an die Haarfarbe konnte ich mich nicht erinnern.
    »Okay, Holl, das wird uns hoffentlich weiterhelfen. Vielen Dank.«
    Ich legte auf.
    Der mutmaßliche Mörder hatte einen Fehler gemacht, als er ohne Handschuhe in den Wagen kletterte. Oder rechnete er damit, dass der Wagen Feuer fing, explodierte und am Ende nur ein ausgebranntes Wrack zurückblieb, in dem die Leiche nicht zu identifizieren war? Hatte ich etwa dem Burschen einen Strich durch die Rechnung gemacht? Unter Umständen hatte der Täter mich schon beobachtet, als ich ihn im Taxi verfolgte.
    Es musste sich um einen kaltblütigen Gangster handeln. Er schaltete mich nicht mit einer Kugel aus seiner Pistole aus, sondern wählte den umständlicheren Weg, der aber einem Unglücksfall ähnlicher sah.
    Mit langen Schritten stelzte ich durch die frische Luft. Die Gedanken wirbelten unter meinem Strohhut durcheinander wie die Ameisen in einem Ameisenhaufen.
    Ich brachte Ordnung in meine Überlegungen. Gewöhnlich spulte ich in solchen Fällen die Ereignisse zurück bis zum Anfang. Der Anfang war in diesem Fall ein Besuch in der Villa von Francis Roche.
    Ich winkte einem Taxi und ließ mich in die Gangster Avenue kutschieren.
    ***
    In der Mittagssonne wirkte das Haus noch protziger. Ich trottete den Marmorplattenweg zum Haupteingang.
    Das Portal konnte mit dem Eingang zum Weißen Haus in Washington konkurrieren. Francis Roche musste eine Vorliebe für Marmor besessen haben. Ich legte meinen Finger auf den Klingelknopf. Ein melodisches Glockenspiel ertönte in der Diele.
    Bei den letzten Akkorden flog die Tür auf. Vor mir stand eine heruntergekommene Vorstadttype mit breiten Schultern, zerzausten Haaren von unbestimmter Farbtönung und niedriger Stirn. Der Bursche streifte mich mit glasigem Blick.
    Ich zückte meine Visitenkarte und hielt sie dem Urwaldmenschen hin. Er starrte auf das Stück Papier.
    »Ich möchte Mr. Roche sprechen«, sagte ich langsam, wie zum Mitschreiben.
    »Kommen Sie rein«, tönte es wie von einer Schallplatte.
    Ich setzte meinen Fuß auf den sündhaft teuren Teppich, in dem ich bis zu den Knöcheln versank.
    Der Bursche drehte sich um und gab mir Gelegenheit, sein breites Kreuz zu

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