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0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago

Titel: 0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterhochzeit von Chicago
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Dummheiten.«
    Sekunden später stand der Playboy mit einem verlegenen Lachen in der Türöffnung. Er trug einen teuren Seidenmantel mit Stickereien.
    »Wer ist in Ihrem Zimmer?«, fragte ich.
    »Meine Frau.«
    »Und wo ist die zweite Lady?«
    »Da müssen Sie ihn fragen«, entgegnete Terry und deutete auf seinen Vater.
    Ich sah Chandler an. Er schwieg und starrte auf seine blutende Hand.
    Ich verlangte nach Verbandszeug. Der junge Chandler tauchte im Badezimmer unter und holte die Hausapotheke.
    Ich verband Chandler.
    »Ich vermute, dass es Ihre Aufgabe ist, die vierte Person festzunehmen, Bob«, sagte ich zu meinem Kollegen, »es wird ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten sein.«
    Mein Kollege ging auf die Tür zu und klopfte energisch. Jemand wisperte »Come in!«
    Bob warf mir einen Blick zu, riss die Tür auf und ging blitzschnell in Deckung. Eine Kugel klatschte gegen die Wand.
    »He, Ann! Der Umgang mit Waffen ist für Frauen lebensgefährlich!«, trompetete Bob, »wirf die Pistole weg und komm heraus.«
    Das Mädchen verlor die Nerven und schoss das ganze Magazin leer. Wir warteten geduldig. Dann holten wir das strohblonde Girl heraus.
    Es war hell, als Chandler, der Gorilla, Duckworth und Ann im Polizeiwagen abtransportiert wurden. Wir standen in der Diele, als der junge Chandler die Treppen herunterkam.
    »Ich wollte mich bei Ihnen für das Hochzeitsgeschenk bedanken«, brummte er.
    »Haben Sie den Umschlag geöffnet?«, fragte ich.
    »Well, sofort. Weil er so dünn war.«
    Ich hatte dem Burschen geschrieben: »Viel Glück und - lassen Sie, egal, was sich in den nächsten Stunden ereignet -die Finger von der Pistole! Ihr J. C.«
    Ich bat ihn, seine Hochzeitsreise um einige Tage zu verschieben, bis die Ermittlungen abgeschlossen seien.
    Harrison, Bob und ich stellten die Villa auf den Kopf. Im Keller fanden wir in einem Tresor einige Kilogramm Kokain im Werte von etlichen tausend Dollar.
    Noch im Laufe desselben Tages wurden der Flugplatzangestellte Jeff Neighbor und ein kleiner Mann mit blank poliertem Schädel, Sommersprossen auf der Nase und kugelrunden Knopfaugen verhaftet. Der Zwerg hieß Henry Label, hatte für Chandler den Kontakt zum Flugplatz gemacht und die Koffer von Personen entwendet, die Hurrican verdächtig erschienen.
    Gleichzeitig lief die Fahndung nach Glenn Halifax, dem Arzt, der das falsche Obduktionsergebnis gemeldet hatte.
    Als die Chicagoer FBI-Spezialisten die Gangster Duckworth und Chandler vernahmen, war ich dabei. Nach harter Tagesarbeit unserer Kollegen packten die Burschen am Abend aus.
    Duckworth belastete Hurrican, Francis Roche gezwungen zu haben, den vergifteten Whisky zu trinken, und Hurrican legte ein volles Geständnis ab.
    Ich erfuhr außerdem den Grund, warum sich Jeff Chandler so intensiv um mich gekümmert hatte. Roche war mein Besuch telefonisch angekündigt worden, und dieses Telefongespräch brach in eine Unterhaltung, die Chandler mit Roche gerade geführt hatte. Chandler hatte die Beschreibung meiner Person mitbekommen.
    ***
    Überraschend schnell fand in Chicago einige Wochen später die Gerichtsverhandlung statt. Inzwischen war Glenn Halifax aufgetrieben worden. Er gab zu, von den Gangstern bestochen worden zu sein. Auch im Fall der verkohlten Leiche des Unbekannten, der ebenfalls vorher vergiftet worden war.
    Duckworth nannte im Prozess den Namen des Ermordeten. Es handelte sich um einen Gangster, der Chandler erpressen wollte. Die Geschworenen sprachen Jeff Chandler des zweifachen Mordes schuldig. Das Gericht entschied auf Tod durch den elektrischen Stuhl. Dem Sohn Chandlers konnte eine Mittäterschaft nicht bewiesen werden. Er wurde freigesprochen.
    Joe Duckworth erhielt bei Zubilligung mildernder Umstände wegen Mordbeteiligung und zwei Mordversuchen lebenslänglich Zuchthaus. Das Verfahren gegen die anderen Mitglieder des Schmugglerringes wurde abgetrennt.
    Ein halbes Jahr später las ich in New York von der Gerichtsverhandlung, in der hohe Freiheitsstrafen verhängt wurden.
    Wir hatten einen Schmugglerring ausgehoben, der sich bis nach Südamerika erstreckte. Es gab in den nachfolgenden Monaten eine Lawine von Gerichtsverhandlungen in vielen Städten der USA.
    ENDE

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