0375 - Die Gangsterhochzeit von Chicago
Polypen und auch diesen Pone aus dem Wege geräumt?«
Ich nickte. Duckworth knurrte:
»Yes.«
»Well, ein gutes Stück Arbeit.«
Ich flüsterte Duckworth ins Ohr: »Los, sag ihm, dass er die Tür aufmachen soll!«
»Hallo, Jeff, mach die Tür auf!«, keuchte Duckworth.
»Wenn dir die Cops auf den Fersen sind, wie konntest du dann zu mir kommen? Verschwinde!«
»Quatsch nicht, mir ist niemand auf den Fersen. Mach auf, ich habe Durst auf einen anständigen Whisky«, murmelte ich in der Stimmlage von Duckworth. Durch die Sprechanlage würde man den Stimmenunterschied nicht erkennen können.
Es dauerte zehn endlose Sekunden, dann surrte der Türöffner. Ich schob Duckworth zuerst in die Diele. Als wir die Tür hinter uns schlossen, flammte das Licht auf. Oben auf der Treppe stand Jeff Chandler, in seiner Faust lag eine schwere Luger. Ich sah, wie sich der Finger am Abzug krümmte.
Blitzschnell riss ich meine Pistole hoch, löschte mit einem Schuss die Deckenbeleuchtung und riss Duckworth zur Seite.
Chandlers Kugeln pfiffen an unseren Köpfen vorbei. Der Gangsterboss verschoss sein ganzes Magazin.
Als er das nächste Magazin nachschob, brüllte ich hinauf: »Das Spiel ist aus. Endgültig, Hurrican! Gib auf! Jeder Schuss, den du abgibst, verschlimmert deine Situation noch.«
Oben an der Treppe wurde es still. Plötzlich hörte ich in unserem Rücken ein Geräusch. Ich fuhr herum und starrte geblendet in den Strahl einer Stablampe.
Ich wich einige Schritte zurück, griff nach einem Schemel, hob ihn über den Kopf und schlug zu, als sich der Kerl auf mich zuwälzte. Der Gangster krachte zu Boden. Am Luftzug spürte ich, dass die Tür zum Keller offen stand. Ich stolperte über den Burschen weg, der sich auf dem Teppich ausruhte, und knallte die Tür zu. Der Schlüssel steckte von innen. Ich schloss ab und jagte zur Treppe zurück.
Jeff Chandler rumorte über uns.
Gangster von seinem Format waren zäher als Ratten. Sie verteidigen sich bis aufs Messer. Burke, der draußen geblieben war, trat jetzt auf mich zu. Er war durch die Schüsse aufmerksam geworden.
Ich informierte ihn kurz über meinen Plan und jagte die Treppen in Riesenschritten hinauf.
Als ich den ersten Absatz erreichte, ratterte über mir eine Maschinenpistole los.
Die Kugeln strichen an meinem linken Oberarm vorbei. Ich warf mich platt auf den Boden, kroch bis vor die ersten Treppenstufen und reckte meine Pistole in die Höhe.
Chandler ballerte wie ein Irrsinniger um sich. Ich zielte genau auf seine Waffe und drückte ab.
Polternd fiel die Tommy-Gun auf den Fußboden. Der Gangster stieß einen Fluch aus.
Ich schnellte hoch und fegte die Treppen rauf. Meine Hand tastete an der Wand nach einem Lichtschalter.
Ich fand den Knopf, drückte ihn ein. Die Neonröhren unter der Decke schalteten sich mit einem lauten Klicken ein.
Jeff Chandler kniff die Augen zu einem winzigen Spalt zusammen. Seine rechte Hand hing schlaff herünter. Sieben Yards trennten mich von dem Gegner, der in seiner Linken eine Handgranate hielt, die er zum Mund führte, um mit den Zähnen den Stift abzuziehen.
»Stopp, Chandler, du bist ja verrückt geworden!«, brüllte ich. Aber der Bursche musste sich diese letzte Szene, in die jeder Gangster einmal gerät, genauso ausgemalt haben.
***
Mit den Zähnen zog er den Stift ab. Ich stürzte auf Chandler zu und schlug ihm die Handgranate aus der Hand. Blitzschnell bückte ich mich nach dem Sprengkörper, packte ihn und warf ihn durch die offene Tür in Chandlers Zimmer. Gleichzeitig riss ich den Gangster in Deckung.
Die Detonation erschütterte die Villa. Die Splitter surrten durch den Flur. Einige Quadratyards Deckenputz krachten auf den Boden und hüllten uns in eine mehlige Staubwolke.
Chandler riss sich los, raste quer durch den Flur auf eine Glastür los, riss sie auf und sprang auf den Balkon.
Ich setzte ihm nach und erwischte den Burschen, als er sich auf den betonierten Hof stürzen wollte.
Hurrican wehrte sich mit der Kraft eines Wahnsinnigen. Mit einigen Aufwärtshaken brachte ich den gefürchteten Gangsterboss zur Vernunft.
Burke sprang die Treppe hoch, »Alles okay, Jerry?«, fragte er.
»Ja. Jetzt fehlen uns nur noch das saubere Pärchen und die zweite Lady.«
Hurrican starrte mich aus glanzlosen Augen an und winkte mit dem Kopf zu einer Tür hinüber.
Ich sprang vor, drückte die Klinke herunter. Die Tür war verschlossen.
»Hallo, Terry, öffnen! Hier ist das FBI. Machen Sie keine
Weitere Kostenlose Bücher