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0376 - Der Spiegel des Spuks

0376 - Der Spiegel des Spuks

Titel: 0376 - Der Spiegel des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trägst. Wo hast du das gekauft?«
    »Erstens ist die bunte Bluse noch vom letzten Jahr, die weiße Hose ebenfalls, und den roten Pullunder habe ich selbst gestrickt. Zufrieden?«
    »Erst nach dem Kaffee.«
    »Egoist.« Ich nahm ihr die Tasse ab. Wir lächelten uns an, und ich sah die Erleichterung in Glendas Blick, daß sie mich wieder im Büro hatte begrüßen können. Unser letztes Abenteuer in Irland hätte mich fast das Leben gekostet.
    Ich setzte mich auf meinen Platz. In langsamen Schlucken genoß ich den Kaffee, wobei ich von Glenda und Suko beobachtet wurde.
    »Ihr könnt auch einen trinken«, sagte ich.
    »Ich habe schon«, meinte Suko.
    »Und du?« Glenda schüttelte ihr Haar. Die neue Frisur stand ihr gut, und die farbigen Spangen in der dunklen Pracht lockerten das Ganze auf.
    »Weshalb seid ihr so ernst?« fragte ich.
    »Wir sind normal«, erklärte mir meine Sekretärin.
    »Nur du hast dich verändert.«
    »Das glaube ich nicht.« Ich stellte die Tasse weg. »Jetzt mal ehrlich, Freunde. Ist etwas geschehen?«
    Suko gab mir die Antwort. Bevor er sprach, nickte er. »Es ist etwas geschehen. Wir haben einen Anruf erhalten. Myxin wollte mit uns reden.«
    Ich horchte auf. »Hat sich etwas mit dem Spuk getan?«
    »Nein, das nicht, aber etwas anderes ist geschehen. Und zwar bei den Steinen. Sie sind urplötzlich zu polierten Spiegeln geworden…«
    ***
    Caroline sah die Spinne und ihre Mutter. Zwei verschiedenen Dinge, aber ein Monstrum. Die Spinne trug den Kopf ihrer Mutter, daran gab es nichts zu zweifeln. Es war der Kopf, die Gesichtszüge, die Augen, die Nase, der Mund, sogar die Ohren und auch die Haare waren noch vorhanden.
    Eine grauenhafte Tatsache, die selbst einen Erwachsenen in den Wahnsinn treiben konnte.
    Wie mußte sie erst auf ein siebenjähriges Kind wirken?
    Caroline wußte nicht, was sie tat. Sie stand da, sah dem Monster entgegen und schrie.
    Ein hoher, nicht einmal sehr lauter, dafür aber spitzer Schrei drang aus ihrem weit aufgerissenen Mund, wehte der Spiegelfläche entgegen und verhallte.
    Lange konnte Caroline diesen Schrei nicht einhalten. Irgendwann mußte sie wieder Luft holen.
    Genau da brach er ab.
    Es wurde still. Caroline war allein. Mit sich, ihren Gedanken und dem schrecklichen Spinnenmonster.
    Sie wäre am liebsten weggelaufen, doch da war die innere Stimme, die ihr sagte, daß sie bleiben müsse, schließlich befand sich die Mutter in der Nähe, und ihr mußte man helfen.
    Aber sie war ein Monster.
    »Monster, Monster…«, hauchte das Mädchen, schüttelte sich und mußte mit ansehen, wie sich die acht Beine der Spinne allmählich in Bewegung setzten.
    Es geschah zuckend und ruckartig, obwohl der Gang dieses Mutanten gleitend wirkte, als würde die Spinne von einem Faden oder Band gezogen und nicht aus eigener Kraft laufen.
    Für sie gab es nur eine Möglichkeit.
    Nach vorn!
    Da war die Treppe. Mit geschmeidigen, auch schaukelnden Bewegungen glitt sie die ersten breiten Stufen hinab. Das Gesicht der Mutter war für Caroline nun deutlicher zu erkennen. Das Mädchen stellte fest, daß sich die Bewegungen des Körpers auf den menschlichen Kopf übertrugen und dieser im Laufrhythmus schwankte.
    Sie kam näher!
    Das Gesicht verzog sich. Die Haut hatte eine andere Farbe bekommen. Sie wirkte ebenfalls so unnatürlich grau, wie auch der gesamte Körper mit seinem hornigen Panzer.
    Auch die Augen sahen nicht so aus wie die eines Menschen. Pupillenlos waren sie geworden, dafür wirkten sie künstlich und unecht, als wären sie aus zahlreichen Glasstücken zusammengesetzt worden. Sie bewegten sich nicht. Wenn sie aber von einem Sonnenstrahl getroffen wurden, begannen sie mit einem irrlichternden Funkeln.
    Noch stand das Mädchen am Fuße der Treppe und ließ es zu, daß die Entfernung zusammenschmolz. Caroline Jackson wußte, daß sie fliehen mußte, denn die Spinne war nicht gekommen, um sie zu schützen. Solche Monstren wollten immer etwas anderes.
    Den Tod…
    Aber sie stoppte.
    Gerade in dem Augenblick, als sich Caroline zurückwerfen wollte, um die Flucht zu ergreifen. So blieb das Mädchen stehen und schaute ängstlich und mit klopfendem Herzen zu, was die Spinne als nächstes vorhatte.
    Sie drehte sich, wobei vier ihrer Beine auf der vor ihr liegenden Stufe Halt fanden. In dieser Lage verharrte dann auch das Monstrum.
    Irgendeinen Grund mußte sie einfach haben, sonst wäre sie weitergegangen, so aber blickte sie auf den Spiegel und harrte der Dinge, die da kommen würden.
    Es

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