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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinen Rang, konnte er ihn niemals wieder erringen.
    Aber sie wollte die Macht, die sie endlich erreicht hatte, nicht wieder abgeben. Deshalb blieb sie lieber für eine Weile verschollen, um dann mit einem neuen, funktionierenden Machtkristall wieder aufzutauchen, so als wäre nie etwas geschehen. Das schien ihr die beste Lösung zu sein. Deshalb hatte sie das Asyl in der Hölle gern genutzt.
    Aber dann war man ihr dort auf die Spur gekommen. Und sie hatte es vorgezogen, der Hölle den Rücken zuzukehren. Sie brauchte einen anderen ruhigen Ort, an dem niemand sie vermutete.
    Ihr neuer Kristall, geschaffen mit der Kraft ihres Geistes, war längst im Entstehen. Als sie die Hölle verließ, hatte er bereits die neunte Rangstufe von insgesamt dreizehn erreicht. Aber mit jeder weiteren Stufe wurde es schwieriger. Es war nicht jedem gegeben, einen Dhyarra dreizehnter Ordnung zu erschaffen. Es war die Voraussetzung dafür, das Amt des ERHABENEN anstreben zu können. Die wenigsten Ewigen schafften es. Und es hatte nie einen gegeben, der ein zweites Mal einen Machtkristall schuf.
    Allerdings hatte man auch nie einem Ewigen diese zweite Chance gegeben…
    Sara Moon hoffte, auf diesem Schiff in der Abgeschiedenheit ihrer Kabine die Ruhe und Ungestörtheit zu finden, die sie brauchte, um an ihrem Kristall weiterzuarbeiten. Niemand würde damit rechnen, daß sie sich ausgerechnet hier aufhielt.
    Stephan Möbius kannte sie nicht.
    Sie konnte deshalb auch nicht wissen, daß er sich an Bord befand. Denn sie verzichtete darauf, die anderen Passagiere mit ihrer Druiden-Kraft telepathisch zu sondieren. Sie brauchte ihre Kraft für den Kristall.
    So konnte sie auch nicht ahnen, daß jemand nach ihr suchte, um sie zu entlarven…
    ***
    Carsten Möbius hatte in der Tat alles exakt vorgeplant und geregelt. Er hatte einen Zeit- und Flugplan aufgestellt, der Zamorra und Nicole keine Sekunde Ruhe gönnte. Die Lande- und Startzeiten der Flugzeuge waren so aufeinander abgestimmt, daß es keine Wartezeiten gab, damit aber auch keine Gelegenheit, sich vor Erreichen des Schiffes noch neu einzukleiden. Immerhin waren Zamorra und Nicole auf diese Reise ja nicht vorbereitet gewesen. Sie waren nur nach Frankfurt gekommen, um sich dort mit dem Finanzberater zu unterhalten, und dementsprechend nicht auf eine größere Tour eingerichtet gewesen. Der Zeitplan ließ ihnen keine Möglichkeit, zwischendurch einen Abstecher nach Beaminster-Cottage oder Château Montagne zu machen. Zamorra konnte froh sein, daß er immerhin sein »Einsatzköfferchen« mit den magischen Hilfsmitteln ständig bei sich führte.
    Der Klimawechsel machte ihnen weniger Schwierigkeiten. Sie waren beide ständig in aller Welt unterwegs und wechselten zwischen Klima- und Zeitzonen sooft hin und her, daß sie sich längst daran gewöhnt hatten. Nicht aber an dieses überraschende Tempo.
    Dabei hatte Carsten aus seiner Sicht recht.
    Auch wenn weder Zamorra noch Nicole daran glauben konnten, daß wirklich etwas geschehen würde, würden sie sich ewige Vorwürfe machen, wenn der Ernstfall tatsächlich eintraf und sie nicht an Bord des Schiffes waren, um ihn zu verhindern. Und -sie würden Carsten nicht mehr reinen Gewissens in die Augen sehen können. Deshalb verzichtete Nicole schweren Herzens auf ihren Wunsch nach einem Einkaufsbummel auf den Bermudas, obgleich der Zeitplan ihnen hier erstmals etwas Luft dafür gelassen hätte -wenn auch nicht offiziell.
    Der junge Charterpilot des kleinen Sikorsky-Hubschraubers hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn der Weiterflug erst später stattfände. Er erkundigte sich sogar sofort, ob Zamorra und Nicole sofort fliegen wollten, oder ob sie erst noch einen Aufenthalt haben wollten, um sich die Stadt anzusehen und einzukaufen. Das aber würde bedeuten, daß sie erst im Laufe des nächsten Tages weiterfliegen konnten. Denn sie hatten zwar durch die Zeitverschiebung fünf Stunden dazugewonnen, aber um acht, halb neun Uhr abends hatten auch auf den Bermudas die Läden bereits geschlossen. Und die Shops am Flughafen gefielen Nicole zwar, nicht aber das Angebot und die Preise.
    »Wenn Ihre Maschine aufgetankt ist, können wir sofort fliegen«, sagte Zamorra. »Um so eher erreichen wir die MONICA REGINA. Wie lange wird der Flug ungefähr dauern, Sir?«
    John, der junge Pilot, zuckte mit den Schultern. »Eine Stunde oder zwei, je nachdem, wo sich das Schiff inzwischen befindet. Es wird teilweise mit Gegenströmungen zu tun haben, mit Ausläufern

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