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0376 - Der Turm des Ungeheuers

0376 - Der Turm des Ungeheuers

Titel: 0376 - Der Turm des Ungeheuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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des Golfstroms, aber man kann nie genau Vorhersagen, wie stark diese Strömungen tatsächlich zum Tragen kommen. Es gibt zu viele unterschiedliche Faktoren, die hierbei zusammenspielen.«
    »Das heißt, Sie wissen nicht, wo das Schiff sich befindet, Sir?« fragte Nicole.
    John nickte.
    »Es steht schätzungsweise in südlicher Richtung«, sagte er. »Vielleicht ist es hundert Meilen entfernt, vielleicht mehr oder weniger.«
    »Und wie wollen Sie es da finden? Wollen Sie den ganzen Ozean danach absuchen?«
    »Es gibt Funk«, lächelte der Pilot. »Ich werde mich einweisen lassen. Von daher wird es keine Schwierigkeiten geben, denke ich.«
    Wenig später waren sie bereits mit dem Hubschrauber in der Luft.
    Zamorra fragte sich, ob Carsten mit seiner Besorgnis nicht etwas übertrieb. Sicher - im sogenannten Bermuda-Dreieck, diesem Gebiet zwischen den Bermuda-Inseln, der Südspitze Floridas und Puerto Rico, verschwanden allein seit dem zweiten Weltkrieg annähernd hundert Flugzeuge und Schiffe spurlos aus der Welt, und man schätzte, daß rund tausend Menschen dort in den letzten dreißig Jahren den Tod fanden. Aber nie wurden Leichen gefunden, nie Trümmer entdeckt, nicht einmal Ölflecken geborstener Schiffe auf dem Meer. Aber alle die betroffenen Schiffe hatten nie die Größe der MONICA REGINA erreicht. Es war recht zweifelhaft, ob der Passagierliner tatsächlich bedroht war. Und trotz der erschreckend hohen Zahl verschwundener Objekte war die Gesamtzahl doch noch sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit, sein Auto auf dem Parkplatz mit einer Beule wiederzufinden, ist größer als die, im Bermuda-Dreieck zu verschwinden.
    Und Zamorra fragte sich weiterhin, wie er ein etwaiges Verschwinden verhindern sollte.
    Würde er es überhaupt bemerken?
    Es gab den Bericht eines Flugzeuges, das im fraglichen Gebiet für die Dauer von etwa zehn Minuten von allen Radarschirmen verschwand, und das auch in dieser Zeitspanne nicht über Funk zu erreichen war. Nachdem es wieder auftauchte und landete, stellte sich heraus, daß sämtliche Uhren an Bord um etwa zehn Minuten nachgingen - sie mußten exakt die Zeit des Verschwundenseins nicht registriert haben… der Fall ist bis heute nicht endgültig geklärt worden. An Bord des Flugzeuges selbst hatte niemand etwas von dem Vorfall bemerkt.
    Zamorra beschloß, sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen, sondern einfach davon auszugehen, daß Carsten sich mit seinem unguten Gefühl einfach täuschte und daß nichts geschehen würde. So konnten sie vielleicht zwei Tage lang eine Schiffsreise genießen, und das auf Kosten des Konzerns.
    John nahm Funkverbindung mit dem Schiff auf und ließ sich einweisen. Nach nicht ganz einer Stunde erreichte der Hubschrauber das Passagierschiff, das sich gut neunzig Meilen südöstlich der Inseln befand und mit einer Geschwindigkeit von etwa dreißig Knoten, ungefähr 55 Kilometer pro Stunde, vorwärts bewegte. Der Pilot erhielt die Erlaubnis, auf dem Landedeck für Sanitätshubschrauber niederzugehen und seine beiden Passagiere dort abzusetzen. Kaum waren Zamorra und Nicole mit ihren kleinen Reisekoffern ausgestiegen, als die Maschine bereits wieder abhob und als dunkler Punkt am Sternenhimmel verschwand. Schon bald waren die flackernden Positionslichter der Maschine nicht mehr zu sehen.
    Der Pilot hatte es eilig, wieder nach Hause zu kommen - je früher er wieder daheim war, desto mehr hatte er noch von der Nacht.
    Zamrora sah auf die Uhr.
    Es war halb zehn abends. Gerade die richtige Zeit, das Restaurant aufzusuchen, ein gepflegtes Abendessen einzunehmen und danach herauszufinden, in welcher der zahlreichen Bars sich Stephan Möbius jetzt herumtrieb.
    ***
    Zu dieser Zeit legte Sara Moon eine Pause ein.
    Es war nicht die erste. Sie konnte einfach nicht ununterbrochen an dem Kristall arbeiten. Es zehrte sie aus und erschöpfte sie, und es wurde immer schwieriger. Aber sie hatte es jetzt, nach Tagen voller geistiger Anspannung und Konzentration, geschafft, den Dhyarra auf die zehnte Rangstufe hochzuformen. Eine Stunde konzentrierter Arbeit, drei Stunden Ruhe, eine Stunde Arbeit… das war ihr Rhythmus gewesen, und nur wenn sie schlafen mußte, waren die Pausen etwas länger geworden.
    Aber jetzt hatte sie einen entscheidenden Punkt erreicht. Sie wollte pausieren und neue Kraft schöpfen. Einen ganzen Ruhetag… das würde angebracht sein. Sie beschloß, das Schiff endlich ein wenig näher kennenzulernen.
    Drei Tage für eine Rangstufe… sie kannte sich

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