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0377 - Die Wüste der strahlenden Steine

Titel: 0377 - Die Wüste der strahlenden Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Seil festgebunden war, und prüfte seine Haltbarkeit „Sir", sagte Dephin argwöhnisch. „Sie haben doch nicht etwa vor, hinüberzuklettern?"
    Rhodan antwortete nicht. Er ging in die Hocke und ergriff den Strick mit beiden Händen. Der Kampfanzug schien eine Tonne zu wiegen. Mühevoll ließ Rhodan seine Beine über den Abgrund rutschen. Seine Füße tasteten nach einem Vorsprung. Dann wagte er es, das Seil mit seinem vollen Gewicht zu belasten. Es bog sich nach unten durch, schien aber zu halten.
    Der Paladin beugte sich über den Rand der Schlucht.
    „Sir, Sie werden die Sonde mit sich in die Tiefe reißen", prophezeite Harl Dephin.
    „Lassen Sie die Sonde mit voller Schubkraft arbeiten, bis ich drüben bin", sagte Rhodan zu den Technikern an Bord der CREST.
    „Ich sollte Sie festhalten, Sir", sagte Dephin mit krächzender Stimme. „Sie setzen Ihr Leben aufs Spiel."
    Rhodan spürte, wie das Seil auf der gegenüberliegenden Seite nachgab, und er verhielt sich einen Augenblick still. Er konnte sich vorstellen was ein Sturz mit dem schweren Kampfanzug bedeutete. Am besten überhaupt nicht daran denken, schoß es ihm durch den Kopf. Er benötigte seine gesamte Kraft, um sich am Seil zu halten. Vorsichtig hangelte er sich weiter. Er wagte nicht, einen Blick in die Tiefe zu werfen.
    „Die Sonde rutscht immer weiter auf den Rand der Spalte zu!" erklang die panikerfüllte Stimme eines Technikers in Rhodans Empfänger. „Wir können sie nicht halten, Sir."
    Rhodan antwortete nicht. Seine Kraft ließ allmählich nach. Er begann zu zweifeln, ob er die andere Seite jemals erreichen würde. Das Seil sank immer weiter nach unten.
    Auf der anderen Seite wirbelte Staub auf, durch die hohe Schwerkraft wirkte er wie eine breiige Masse, die zähflüssig über den Boden glitt. Rhodan erkannte, daß die Sonde nur noch wenige Zentimeter vom Rand des Abgrunds entfernt war.
    Da handelte Harl Dephin.
    Er raste dreißig Meter zurück, um einen genügend großen Anlauf zu haben. Dann stürmte er vorwärts. Rhodan sah den riesigen Körper des Paladins über sich hinwegfliegen und schloß die Augen.
    Er wollte nicht sehen, wie der Roboter am Boden der Schlucht zerschmettert wurde. Der Aufschlag jedoch blieb aus. Rhodan drehte den Kopf und beobachtete, wie der Paladin sich auf der anderen Seite hinaufzog.
    Ein paar Meter neben dem Roboter lag die Sonde, nunmehr schon mit dem Heckteil über dem Abgrund ragend.
    Dephin ließ den Paladin aufspringen. Mit zwei Schritten erreichte der Gigant die Sonde und hielt sie fest.
    „Ich habe das Seil, Sir", sagte Dephin triumphierend. „Sie können sich jetzt Zeit lassen."
    Rhodan hörte sich aufatmen. Der Erfolg der Siganesen verlieh ihm neue Kräfte, und er legte die letzten Meter in wenigen Minuten zurück. Der Paladin half ihm herauf.
    „Das ist eine recht primitive Brücke", klang Chuzijews Stimme auf. „Für die Urths ist sie völlig ungeeignet."
    Rhodan achtete nicht auf den Wissenschaftler.
    „Sie müssen noch einmal auf die andere Seite, Major", sagte er zu Dephin. „Trauen Sie sich zu, das zu schaffen?"
    „Es macht mir Spaß, Sir", behauptete Dephin gelassen.
    Rhodan bezweifelte, daß das der Wahrheit entsprach, aber er war dank bar, daß die Siganesen noch einmal ihr Leben aufs Spiel zu setzen bereit waren.
    „Wir brauchen ein zweites Seil", sagte Rhodan. „Es muß im gleichen Abstand über die Schlucht gespannt werden, den die Kufen des urthschen Schlittens zueinander haben."
    „Ich verstehe", sagte Dephin. „Die Eingeborenen haben Ersatzstricke dabei, die wir benutzen können."
    Ein Knacken im Empfänger lenkte Rhodans Aufmerksamkeit ab. Jemand von der CREST Vschaltete sich dazwischen.
    „Wir haben einen Plan", sagte Atlan. „Mit Hilfe der Sonden können wir die Einzelteile eines zusätzlichen Antigravprojektors nach unten schicken. Du brauchst ihn nur zusammenzubauen und am Schlitten der Urths zu montieren."
    „Wieviel Stunden würde die Ausführung dieses Planes in Anspruch nehmen?" erkundigte sich Rhodan.
    Er spürte, daß der Arkonide zögerte, und lächelte schwach. Die Männer an Bord des Schiffes meinten es gut, aber sie übersahen immer wieder, daß der Großadministrator unter Zeitdruck stand. Mit jeder Minute verringerte sich der Energievorrat seines großen Rückentornisters.
    „Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, eine Seilbahn für den Schlitten zu bauen - wie wollen Sie die Urths dazu bringen, daß sie den Abgrund überqueren?" erkundigte sich

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