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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
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war James noch stolz darauf.«
    »Können Sie mir sagen, wie die Waffe aussah?«
    »Ich verstehe nichts davon, G-man. Sie schien mir sehr groß zu sein.«
    »Größer als die Pistole auf dem Tisch?«
    Sie sah hinüber, wandte den Blick aber sofort wieder ab, weil sie Radocs Leiche nicht ansehen wollte.
    »Ich glaube, daß sie größer war.«
    Ich stand auf.
    »Sie müssen noch etwas bleiben, Miß Hadar. Ich werde die Mordkommission benachrichtigen.«
    Ich benutzte das Telefon auf Radocs Schreibtisch. Zehn Minuten später füllte ein Dutzend Beamte der FBIeigenen Mordkommission unter Wilcox, dem technischen Leiter der Gruppe, den Raum. Die Blitzlichter des Fotografen flackerten auf, und Wilcox wies seine Männer an, wie er die Spuren gesichert haben wollte.
    »Hast du besondere Wünsche, Jerry?« fragte er mich.
    »Ich möchte so schnell wie möglich wissen, mit welchem Modell er erschossen wurde, und wenn es sich um ein 42er Kaliber handelt, dann brauche ich eine Vergleichsprüfung zwischen den Kugeln, die ihn und Tessie Williams töteten.«
    »Die farbige Tänzerin? Gibt es einen Zusammenhang?«
    »Vermutlich.«
    Ich führte Laureen Hadar in einen Nebenraum.
    Sie war ziemlich erschöpft und bat mich um einen Drink. Nun, sie wußte besser, wo Radoc seinen Whisky verwahrte, und ich gestattete ihr, daß sie sich ein Glas holte. Irgendwie war es merkwürdig, sie Whisky trinken zu sehen, denn sie sah aus wie ein College-Girl, zu dem eher Eiscreme-Soda paßte als ein harter Drink.
    Der Whisky belebte sie. Zum erstenmal seit Radocs Tod huschte ein Lächeln über ihre Lippen.
    »Wollen Sie mich über James’ Geschäfte ausfragen, G-man? Ich fürchte, ich werde Ihnen keine befriedigenden Antworten geben können. Ich weiß so gut wie nichts darüber.«
    »Sie wissen, daß Radoc der Boß einer Gang-Organisation war?«
    »Ja, ich wußte es, aber ich habe nie Einzelheiten erfahren, und offen gestanden, ich habe mich nie darum bemüht.«
    »Schwer zu glauben, Miß Hadar, denn Sie waren Tag und Nacht mit Radoc zusammen.«
    »Ich war nie mit ihm zusammen, wenn es um seine Geschäfte ging.«
    »Ich sah Sie bei meinem Besuch an seiner Seite.«
    »Oh, wenn Polizisten zu ihm kamen, wollte er mich immer in seinem Büro haben. Er sagte, ich sähe aus wie die Unschuld persönlich.«
    Sie sah mich mit einem merkwürdigen, fast koketten Blick an.
    »Finden Sie das auch, G-man?«
    Ich überging die Frage, und ich bestand darauf, daß sie mir alles sagte, was sie über Radocs Organisation wußte. Es war wenig genug. Sie nannte drei oder vier Namen von Männern, die für Radoc arbeiteten, aber sie behauptete, nichts über die Art ihrer Arbeit zu wissen.
    »Aber über die Arbeit, die French für Radoc verrichtete, waren sie sich klar?«
    »Ich hielt ihn für seinen Leibwächter, aber ich wußte nicht…«
    Sie brach ab. Ich ergänzte den Satz:
    »… Sie wollen nicht gewußt haben, daß er sein Henker war? Ich kann Ihnen nicht glauben. Sie haben mir selbst erzählt, daß Radoc ihm vor Ihren Ohren den Befehl gab, mich umzubringen. Warum sollen Sie nichts von den anderen Mordbefehlen gewußt haben?«
    »Nein, G-man, es war das erstemal', daß James einen solchen Befehl in meiner Gegenwart gab. Glauben Sie mir, wenn ich jemals von einem geplanten Mord gewußt hätte, so hätte ich alles unternommen, um ihn zu verhindern.« Sie las den Zweifel in meinem Gesicht. Ihre blauen Augen verdunkelten sich.
    »Sie glauben mir nicht, weil ich Radocs Freundin war«, sagte sie, »aber ich bin keine Verbrecherin. Als ich James zum ersten Male begegnete, war ich Sängerin in einer Kaschemme letzter Klasse, für vier Dollar jeden Abend: James kaufte mir das erste anständige Kleid und den ersten echten Schmuck meines Lebens, und ich war ihm dankbar dafür. Das ist alles.«
    »Sie können hier nicht bleiben, Miß Hadar«, sagte ich. »Sie sind Zeugin des Mordes geworden. Rey French weiß, daß Ihre Aussage ihn auf den Elektrischen Stuhl bringen kann, und solange wir ihn nicht gefaßt haben, sind Sie gefährdet. Ich empfehle Ihnen, sich unter polizeilichen Schutz zu stellen.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Ist das notwendig? French hätte mich erschießen können. Ich stand nur wenige Schritte von Radoc entfernt.«
    »Ein Wunder, daß er es nicht tat, aber ohne Zweifel wird er glauben, daß es für ihn ein Fehler war, und er wird alles daransetzen, den Fehler wiedergutzumachen.«
    »Gut, ich ziehe in irgendein Hotel. Kann ich ein paar Sachen

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