Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
Vom Netzwerk:
gestanden hatte, warf den Kopf herum.
    »Nein…« sagte sie.
    »Wenn du es nicht übers Herz bringst, will ich es gern für dich übernehmen«, setzte er zynisch hinzu.
    »Wenn du Laureen anrührst, knalle ich dich über den Haufen«, knurrte French grollend, und seine Hand mit der Pistole hob sich langsam.
    In Tysts Gesicht zuckte es. Fünf Sekunden lang schien es, als würde er es darauf ankommen lassen. Dann lachte er plötzlich auf:
    »Also gut! Lassen wir das Goldkind ungeschoren! Transportieren wir den G-man ab!« Er winkte mit meinem 38er.
    »Zieh deine Jacke an, mein Junge, damit du ordentlich aussiehst und wir nicht von einem Cop wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses angehalten werden.«
    Die Jacke lag noch auf derselben Stelle des Bodens, auf der ich sie auf Laureen Hadars Befehl hatte fallen lassen.
    Ich bückte mich, um sie aufzuheben. Niemand hatte etwas dagegen, daß ich in dieser Bewegung die Arme sinken ließ. Ich warf einen schnellen Blick auf die Armbanduhr. Acht Minuten nach acht Uhr.
    Tyst hielt den leeren 38er in den Fingern, aber French hielt noch gegen meine Erwartung seine Kanone. Aber dennoch mußte ich jetzt handeln.
    Ich griff nicht nach der Jacke, sondern nach Phils privater Pistole. Ich kann, wenn es sein muß, eine Pistole blitzschnell aus der Tasche ins Freie zaubern, und als ich aus der gebückten Haltung hochschnellte, war die Waffe in meiner Hand, entsichert, und der Zeigefinger lag am Drücker.
    »Waffe weg, French!« schrie ich Radocs Henker an.
    Zwei, drei Sekunden lang waren sie vor Überraschung zu jeder Reaktion unfähig. Dann zerplatzte Frenchs Gesicht zu einer verzerrten Fratze der Wut. Bevor er den Finger durchziehen konnte, schoß ich ihm die Pistole aus der Hand, ohne ihn zu treffen. Ich hatte im letzten Augenblick abgedrückt, denn French hatte sich herumgeworfen und die Mündung seiner Pistole auf Laureen gerichtet. Mein Schuß stoppte ihn mitten in der Bewegung.
    Als die Waffe Frenchs zu Boden fiel, hatte Marc Tyst meinen Revolver schon abgedrückt. Mit metallischem Klicken schlug der Hahn leer auf. Tyst zog drei-, viermal durch, als könne er einfach nicht kapieren, daß ihn die Waffe im entscheidenden Augenblick im Stich ließ.
    Dann begriff er. Mit einem Aufbrüllen schleuderte er den Revolver nach mir. Ich bückte mich.
    Über meinen Kopf hinweg krachte der 38er ins Fenster, Glas klirrte. (Später fanden wir meinen Smith and Wesson auf dem Fußboden. Er hatte zwar die Glasscheibe zerschlagen, sich aber im Vorhang verfangen.)
    Tysts Hand verschwand in seiner Jacke, aber ich stand schon vor ihm. Meine linke Faust krachte an sein Kinn. Sein Kopf flog in den Nacken, er torkelte zwei Schritte zurück und fiel der Länge nach hin.
    Bevor sich French, der sich jetzt erst von seiner Überraschung erholt hatte, auf mich stürzen konnte, krachte die Wohnungstür unter dem Anprall kräftiger Männerkörper aus den Angeln.
    Phil stürzte als erster ins Zimmer, die Waffe in der Hand, und hinter ihm stürmten vier G-men herein, zwei von ihnen mit schußbereiten Maschinenpistolen im Anschlag.
    Phil stoppte, sah mich an, grinste. Sein Blick fiel auf Rey French, der seinen sinnlosen Angriff eingesehen hatte.
    Phil sah auf den reglosen Marc Tyst, schob den 38er in den Halfter und meinte:
    »Hör zu, Jerry, warum hast du uns hergelotst, wenn du den Fall allein erledigen konntest? Ich habe nichts gegen Überstunden, aber unnötige Überstunden sind mir verhaßt.«
    Ich grinste auch. »Tut mir leid, daß es glatter ging, als ich selbst annahm. Kann ich es mit einer Einladung zu einem Drink gutmachen?«
    Phil zeigte mit dem Daumen über die Schulter.
    »Für alle?«
    Ich nickte. »Für alle!«
    ENDE

Weitere Kostenlose Bücher