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0378 - Aufstand der Henker

0378 - Aufstand der Henker

Titel: 0378 - Aufstand der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufstand der Henker
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würden, wenn sie sahen, daß Laureen Hadars kleines Schießeisen bisher ausgereicht hatte, mich im Schach zu halten.
    Das Girl war der einzige unsichere Faktor in der Rechnung. Sie wußte, daß ihre Pistole ungeladen und daß Phil und die anderen G-men genau um zehn Minuten nach acht Uhr hier sein würden. Sie konnte die Ganster warnen.
    Trotzdem glaubte ich fest, daß sie es nicht wagen würde. Sie liebte Rey French nicht, und sie haßte Marc Tyst. Ihre Pläne waren geplatzt, und es entsprach ihrem Charakter, daß sie nichts unternehmen würde, um andere vor dem Schicksal zu bewahren, das ihr selbst unausweichlich,drohte.
    Ich entfernte die Spuren des vergossenen Whiskys, zerdrückte die Kissen auf der Couch, daß es so aussehen sollte, als hätten wir uns ein wenig darauf herumgelümmelt.
    Trotzdem blieb noch eine halbe Stunde, die wir untätig warten mußten. Ich gebe zu, ich rauchte in diesen dreißig Minuten ’ne Menge Zigaretten.
    Laureen saß in einem Sessel, die Pistole in den Händen, und starrte ausdruckslos vor sich hin.
    Drei Minuten vor acht Uhr stand ich auf.
    »Stellen Sie sich an den Vorhang!« befahl ich.
    Sie gehorchte. Schleppenden Schrittes ging sie zum Vorhang.
    Ich stellte mich vor das Fenster und nahm die Hände bis zur Schulter hoch.
    »Ziehen Sie jetzt den Vorhang auf!«
    Sie ergriff die Schnur und zog daran. Die beiden Vorhanghälften glitten auseinander. Draußen dunkelte es, und im erleuchteten Quadrat des Fensters mußte ich für die Beobachter im gegenüberliegenden Haus gut zu sehen sein.
    Mir schoß der Gedanke durch den Kopf: Wenn Tyst auch Laureen Hadar getäuscht hat und mich von drüben mit einem guten Gewehr erledigt, dann läuft die Sache doch noch schief!
    »Ziehen Sie den Vorhang wieder vor!«
    Sie folgte dem Befehl.
    »Spielen Sie Ihre Rolle gut«, sagte ich. »Wenn French und Tyst merken, daß hier etwas faul ist, dann werden sie mich nicht erst in die Blockhütte nach Rockaway-Beach transportieren, sondern dann kommt es hier zur großen Knallerei, und wie ich Marc Tyst kenne, gilt seine erste Kugel Ihnen. Denken Sie daran!«
    Ich blickte auf die Armbanduhr. Es war genau zwei Minuten nach acht Uhr.
    Vier Minuten nach acht Uhr betraten die Henker das Apartment. Sie kamen leise und lautlos. Sie standen einfach plötzlich im Zimmer, und beide hielten Pistolen in den Händen.
    ***
    Rey Frenchs Gesicht war in diesen knapp zwei Wochen seit Radocs Tod magerer geworden. Seine braunen Augen standen noch weiter vor. Sein Mund war eine schmale Kerbe.
    Marc Tysts Anzug hatte die Bügelfalte verlören. Die Manschetten seines Hemdes zeigten schwarze Schmutzstreifen, aber sein Gesicht war immer noch glatt, sauber und auf den ersten Blick scheinbar harmlos. In gewisser Weise ähnelte er in dieser Beziehung Laureen Hadar. Beide hätten Geschwister sein können.
    Einen Augenblick starrten sie mich schweigend an. Dann ging French zu dem Girl und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Tyst öffnete den Mund.
    »Hallo, großer G-man!« sagte er. »Ich sehe, du hast dich von der Kleinen ’reinlegen lassen.«
    Er wechselte, immer noch seine Pistole in der Hand, hinüber zur Anrichte und nahm meine 38er in die Linke.
    »Sogar deine Kanone hat sie dir abgenommen. Wirklich tüchtig!«
    Er versenkte seine eigene Pistole in die Halfter, nahm meinen 38er in die rechte Hand.
    »Macht mir einen Höllenspaß, es dir mit deinem eigenen Schießeisen zu besorgen. Ich hoffe, du verträgst FBI-Kugeln besser als die aus einer Gangsterpistole.«
    Plötzlich schrie er mich an:
    »Warum sagst du nichts?«
    »Gibt nichts mehr zu reden, Tyst«, antwortete ich.
    »Genau das meine ich auch.« Ein breites Grinsen verzerrte sein Gesicht. »Wieviel Zeit willst du noch haben? Eine Minute? Zwei Minuten?«
    French öffnete den Mund.
    »Er wird nicht hier abgeknallt«, sagte er.
    Tyst trat drei Schritte zurück.
    »Warum ihn lange herumschleifen?«
    »Es war vereinbart, daß wir ihn nach Rockaway bringen, daß wir seinen Wagen wegschaffen. Auf Laureen darf kein Verdacht fallen!«
    Tyst zischte einen Fluch.
    »Der Henker mag wissen, welchen Narren du an dem Girl gefressen hast«, fauchte er French an. »Sie bringt dich in die größte Patsche deines Lebens, beschuldigt dich vor der Polizei eines Mordes, und du hast nur eine Sorge, daß sie in Schwierigkeiten geraten könnte. Handle endlich vernünftig und verpaß ihr die kleine Anzahl Kugeln, die ich dem G-man verkaufen werde.«
    Laureen Hadar, die bisher unbeweglich

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