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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tendyke ihn erreichte.
    Der Mann aus Florida sprang. Es krachte dumpf, als er auf dem Kofferraum des Wagens landete und sich mit ausgebreiteten Händen an den Regenablaufrinnen des Fahrzeugdaches festzuhalten versuchte.
    Der Taxifahrer trat erschrocken auf die Bremse.
    Tendyke schnellte sich schon wieder ab. Er katapultierte sich halb über das Wagendach und landete auf beiden Beinen neben der Beifahrertür. Die Inderin versuchte sie aufzustoßen und Tendyke damit von den Beinen zu fegen, aber er griff selbst zur Türklinke und zog die Tür auf, ihr damit den Schwung nehmend. Im nächsten Moment packte er schon nach dem Arm der Schwarzhaarigen, die den inneren Türgriff hielt, zog daran und hebelte die Frau unsanft nach draußen. Als sie aufschrie, weil ihr das Wagendach im Weg war, erinnerte er sich daran, wie sie ihn mit dem Kung-Fu-Schlag ausgeschaltet hatte. Mitleid kam in ihm erst gar nicht auf.
    »Pardon, Lady«, sagte er trocken und ließ sie über sein vorgestrecktes Knie stürzen, alles aus einer fließenden Kombination von schnellen Bewegungen heraus. Dann war er neben ihr, rollte sich auf den Bauch und nahm ihren rechten Arm in den Sicherheitsgriff.
    Jetzt endlich begriff der Taxifahrer, daß ihm da ein zahlender Gast aus dem Wagen entführt worden war. Er griff zum Handschuhfach, um einen Revolver hervorzuzaubern.
    Tendyke sah es aus den Augenwinkeln.
    »Laß ihn stecken, Mann«, schrie er. »Hol lieber die Polizei!«
    Das verwirrte den Fahrer erst recht.
    Die Inderin wurde unter ihm schlaff und gab ihren Widerstand auf. Er lockerte seinen Griff und drehte sie auf den Rücken. Haßerfüllt starrte sie ihn an.
    »Ich denke, wir werden uns über einige interessante Dinge unterhalten«, sagte Tendyke. Er sah den Taxifahrer, der trotz des Zurufs mit der Waffe in der Hand aus dem Wagen stieg.
    »Du hast doch Funk in deinem rollenden Eimer«, rief Tendyke ihm zu. »Nun ruf schon die Reservationspolizei an! Bestell Lieutenant Callistos einen Gruß von Tendyke… Ich hab’ hier jemanden, der ihm was über die Pueblo-Morde erzählen kann!«
    »He, Mann, das erzähl noch mal«, krächzte der Taxifahrer. »Ich mag Leute nicht, die über wehrlose Frauen herfallen!«
    Tendyke lachte heiser. »Mach schon! ich laufe schon nicht weg!«
    »Was wollen Sie von mir?« fauchte die Inderin.
    »Mich interessiert, weshalb deine Gedanken dein hübsches Köpfchen nicht verlassen«, sagte er kühl. »Und mich interessiert auch, ob es Schlangen-Gedanken sind!«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst! Laß mich los, du Bastard!«
    »Nicht, bevor du antwortest… und ich habe Mittel, dich zum Sprechen zu bringen«, behauptete er. »So schnell kann Lieutenant Callistos gar nicht hier erscheinen, um das zu verhindern…«
    Sie starrte den Taxifahrer an, der immer noch keine Anstalten machte, die Polizei anzufunken. Aber immerhin hatte er den Revolverlauf gesenkt. Er wußte wohl nicht so recht, was er von der Sache halten sollte. »Lassen Sie endlich die Frau los, Mister«, sagte er lahm. »Oder ich muß…«
    Tendyke ignorierte ihn. Mit der freien Hand berührte er das Gesicht der Inderin. Drei Fingerkuppen fanden Platz auf ihrer Stirn, während er mit Daumen und kleinem Finger ihre Wangenknochen berührte.
    Ihre Augen weiteten sich.
    »Ich zähle bis drei«, sagte Tendyke. »Eins…«
    »Woher weißt du von meinen Gedanken?« stieß sie hervor.
    »Du bist in eine Telepathenkontrolle geraten. Hast du das nicht gemerkt? Zwei!«
    Sie wartete die Drei nicht ab.
    Sie mußte unter seinem Griff über ihr Gesicht die Vorbereitung zu einer Befragung mittels Magie vermuten. Angst verzerrte ihre Züge, aber zugleich auch Haß, und beide Empfindungen ließen sie handeln. Sie explodierte förmlich wie eine Stahlfeder, die sich schlagartig entspannt. Tendyke flog in einem Wirbel aus Händen und Füßen zur Seite. Der Taxifahrer riß die Augen auf. Im nächsten Moment brach er unter einem Handkantenschlag der Inderin zusammen, die dem Stürzenden den Revolver entriß und ihn auf Tendyke abfeuerte. Der Abenteurer rollte durch den Staub, während dort, wo er gerade noch gelegen hatte, Staub hochflog, als die Kugeln einschlugen. Die Inderin ließ die leergeschossene Waffe fallen, stürmte um das Taxi herum und schnellte sich hinters Lenkrad. Der Motor lief noch; sie fuhr sofort mit durchddrehenden Rädern los. Dreck wurde aufgewirbelt und flog Tendyke ins Gesicht und in die Augen. Er schrie wütend auf und versuchte, sich den Staub aus den Augen zu

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