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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gelangt. Ich muß die verdammten Schlangen noch einmal sehen, und zwar alle! Und euch beide darf ich bitten, sie alle ausnahmslos zu kontrollieren! Ich glaub’s einfach nicht, daß sie das sind, wonach sie aussehen…«
    ***
    Etwas sandte einen weiteren Befehl aus. Der Entsender hatte die Gefahr deutlich gemacht, die alles bedrohte. Nicht nur Diener nahmen diesen Befehl auf, sondern auch die Kreatur, für die er eigentlich bestimmt war.
    Ein leises Rasseln ertönte, als die Klapperschlange sich bewegte und aus dem geflochten Korb kroch. Der Deckel, der nur locker aufgesetzt war, konnte sie nicht halten.
    ***
    »Du bist verrückt, Zamorra«, sagte Monica. »Die Hopi wollen nicht, daß wir die Schlangen untersuchen! Das gibt Ärger, Mann!«
    »Vielleicht«, gestand Zamorra. »Vielleicht werden die Hopi anschließend aber auch einsehen, daß es nicht anders ging. Besser ein Tabu brechen, als weitere Morde zulassen.«
    »Du solltest dich vorher noch einmal mit dem Häuptling und dem Medizinmann absprechen«, warnte Monica.
    Zamorra winkte ab. »Das wird nichts an ihrer Meinung ändern. Wo sind die bissigen Viecher?«
    Monica trat vor ihn und sah ihn ernst an. Daß sie dabei den Kopf leicht in den Nacken legen mußte, um zu dem hochgewachsenen Meister des Übersinnlichen emporzuschauen, störte sie nicht und nahm auch ihrem Blick nichts von seiner Wirkung. »Zamorra, du bist nicht der große Befehlshaber, der nur zu pfeifen braucht, damit alle um dich herum springen! Habe ich dir nicht vorhin klargemacht, daß wir eine Pause brauchen? Und solltest du dich nicht daran erinnern, daß wir alle hier nur zu Gast im Pueblo sind? Sie werden uns im günstigsten Fall davonjagen.«
    Er starrte sie an. Er konnte sich nicht erinnern, daß eine der beiden Zwillingsschwestern jemals in dieser Form zu einem anderen Menschen gesprochen hatte. Erst recht nicht zu ihm. Sie waren immer die hilfsbereiten Mitstreiterinnen gewesen, die sich seinen Anweisungen unterordneten.
    Tief atmete er durch, wollte eine wütende Antwort geben - und blieb stumm. Monica hatte ja recht.
    »Dann gib mir wenigstens das Klapperschlangen-Muster«, bat er. »Ich werde es dann eben allein versuchen.«
    »O Mann!« stöhnte Monica. »Glaubst du, dein Para-Können ist dafür stark genug? Das schaffst du nicht!«
    »Dann mach einen Gegenvorschlag«, verlangte er.
    »Warte, bis wir wieder einigermaßen fit sind.«
    »Wir haben schon zu lange gewartet«, sagte er. »In der letzten Nacht hat es zwei Tote gegeben, die vielleicht nicht hätten sterben müssen, wenn wir etwas fixer gewesen wären. Aber wir haben auf beiden Backen geschlafen. Wir hätten uns gestern schon um die Schlangen kümmern müssen, seit wir wußten, daß Alekko ein Tänzer war und nach der letzten Vorstellung zum Mörder wurde. Jetzt will und kann ich nicht länger warten. Wer weiß, wer in der kommenden Nacht stirbt…«
    »Das ist Erpressung, Zamorra! Setzt du Nicole auch so unter Druck?«
    »Nicole sieht die Notwendigkeiten von selbst!«
    »Du wirst unfair!«
    »Wenn wir noch lange hier stehenbleiben und diskutieren, können wir auch sofort drei Wochen Urlaub zwischenschieben! Was ist jetzt, macht ihr mit oder nicht?«
    »Ja, du Erpresser, aber der Teufel soll dich holen, wenn bei dieser Sache nichts anderes herauskommt als tierischer Ärger mit den Hopi!« fauchte Monica ihn an. Zmorra nahm es kommentarlos hin. »Wo sind die Schlangen? Bitte, anpeilen, meine Damen…«
    Sklaventreiber! hielt er sich dabei selbst vor, aber er wollte sich nicht länger auf Grundsatzdiskussionen einlassen. Die Mädchen mochten rechthaben, aber er sah die drohende Gefahr immer größer werden. Es mußte etwas geschehen.
    Monica und Uschi gingen voran. Die Telepathinnen zeigten ihm den Weg zu den Schlangen.
    ***
    Wataka wußte, daß er den Vorteil der Überraschung auf seiner Seite hatte. Er sah dem Mann und den beiden blonden Mädchen nach, die in Richtung der Schlangengrube gingen. Sie rechneten nicht damit, daß am Tage etwas passierte. Und selbst wenn sie ihn sahen, würden sie nicht auf den richtigen Gedanken kommen.
    Er spürte die Kraft in sich. Sein Körper war unbesiegbar und schnell.
    Noch während der Mann im leichten weißen Anzug der Schlangengrube entgegenstrebte, setzte sich auch Wataka in Bewegung. Niemand achtete auf ihn. Er hatte für heute seine Arbeit getan. Nach dem schweißtreibenden Tanz standen ihm und den anderen Tänzern Mußestunden zu.
    Der Fremde, der vom Freund des Häuptlings

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