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0378 - Mörder-Totem

0378 - Mörder-Totem

Titel: 0378 - Mörder-Totem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Bus gestiegen waren. Er fand den Blutstropfen unmittelbar vor ihren Füßen.«
    Zamorra hob die Brauen. »Und? Das besagt ja noch nicht viel.«
    »Und dann haben wir versucht, die Frau zu sondieren. Die Schwarzhaarige«, fuhr nun Uschi fort.
    »Und? Mach’s nicht so spannend!«
    »Sie dachte überhaupt nicht.«
    »Also abgeschirmt«, sagte Tendyke mit gerunzelter Stirn.
    »Nein, das war keine Abschirmung, wie wir sie kennen«, sagte Uschi. »Wenn jemand seine Gedanken blockiert oder absichert, wie das zum Beispiel bei Zamorra der Fall ist, dann können wir immerhin noch die Bewußtseinsausstrahlung wahrnehmen. So eine Art Hintergrundrauschen, um es mal salopp auszudrücken. Aber da war nichts. Es sah gerade so aus, als würde die Schwarzhaarige überhaupt nicht existieren.«
    »Hat einer darauf geachtet, ob sie einen Schatten warf?« fragte Zamora. »Möglicherwiese war sie so etwas wie ein Trugbild.«
    So genau hatte niemand hingeschaut.
    »Wir können sie auch jetzt im Bus nicht mehr feststellen«, sagte Uschi. »Barrett fühlen wir noch. Aber diese Frau… wir haben kein Muster von ihr. Nur Leere.«
    Zamorra schnipste mit den Fingern.
    »So ähnlich wie Tamo Alekko jetzt, in diesem Moment, ja? Der ist doch auch mit seinen Schlangen-Gedanken seit seiner Flucht nicht mehr aufzufinden!«
    »Stimmt«, sagte Uschi verblüfft. »He, meinst du, daß die beiden miteinander zu tun haben?«
    Der Professor nickte.
    »Ich bin mir sicher. Stellt euch das mal bildlich vor. Beide senden weder Gedanken noch Aura aus, von heute nacht einmal abgesehen. Aber Tamo Alekko flippte nach der letzten Tanzvorführung aus - an der die Inderin, diese Miß Shagwan, als Zuschauerin teilnahm! Wenn es da keinen Zusammenhang gibt, dürft ihr mich ab sofort Friedrich Meisenkaiser nennen.«
    »Aber warum ist sie dann wieder hierher gekommen?«
    Zamorra atmete tief durch.
    »Ich denke, das werden wir von ihr erfahren«, sagte er. »Vorläufig vermute ich, daß sie entweder eine Art Kontrolle durchführen wollte, oder daß sich das grausame Spiel wiederholt. In dem Fall müssen wir damit rechnen, daß wir es ab heute mit einem weiteren Killer zu tun haben, der sich aus den Reihen der Tänzer rekrutiert. Wir müssen vorsichtig sein.«
    Er sah Tendyke an. »Wer fährt hinter dem Bus her?«
    »Ich«, sagte der Abenteurer. »Du wirst nämlich hier gebraucht, falls dein Verdacht stimmt. Dein Amulett kannst du dabei getrost vergessen, aber du solltest den Dhyarra-Kristall griffbereit haben. Ich schnappe mir beim nächsten Halt diese Inderin. Bis später.« Er lief zum Jeep hinüber, der im Schatten stand, startete den Wagen und brauste sofort los.
    Zamorra blieb mit den beiden Mädchen zurück.
    »Könnt ihr versuchen, die Tänzer telepathisch zu überprüfen?« wollte er wissen.
    »Du hast Nerven«, protestierte Monica. »Glaubst du, wir wären so eine Art Wundermaschine, die man beliebig an- und ausschalten kann? So einfach geht das alles nicht. Erstens wissen wir nicht, welche Indianer zu den Tänzern gehören. Wir müßten also aufs Geratewohl jeden überprüfen. Und zum anderen - wir sind im Moment ziemlich fertig. Du wirst uns ein paar Stunden Erholungspause gönnen müssen, mein Lieber.«
    »Na schön«, seufzte Zamorra. »Aber eine Frage gestattet ihr mir hoffentlich noch. Es geht um eine Beobachtung von vorhin. Alekkos Schlangen-Gedanken sollen sich von dem Muster der Klapperschlangen grundlegend unterschieden haben. Kann das daran liegen, daß hier die tierischen Instinkte und dort der menschliche Intellekt das Grundmuster beeinflußt?«
    »Unmöglich. Aura ist Aura«, sagte Uschi.
    »Und wie viele von den Schlangen habt ihr überprüft? Alle?«
    Da sahen sie ihn beide an wie einen Verrückten. »Zamorra, worauf willst du hinaus? Natürlich haben wir uns nicht jede einzelne vorgenommen! Als wir bei der fünften dasselbe Klapperschlangenmuster fanden, war die Sache ja wohl klar! Und Klapperschlangen sind sie alle dreißig.«
    »Ja«, sagte Zamorra leise. »Alle dreißig… bloß kann ich’s nicht glauben…«
    Monica tippte sich respektlos an die Stirn. »Was wie eine Klapperschlange mit der Schwanzrassel Krach macht, ist zwangsläufig auch eine! Oder glaubst du, daß sich eine von ihnen ein Tarnmäntelchen umgehängt hat? Manchmal geht deine Fantasie doch wohl etwas mit dir durch.«
    »Ja«, wiederholte er. »Aber schon Einstein hat erkannt, daß Fantasie wichtiger als Wissen ist… weil man wohl erst durch die Fantasie zu neuem Wissen

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