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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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und die Hafenbehörden wussten Bescheid.
    Schuylerville ist durch die Lage am Long Island Sound gekennzeichnet. Dieser Stadtteil hat ein wesentlich freundlicheres Gesicht als die Gegend, aus der wir gerade herkamen. Wir wollten zu einem Bootshaus oberhalb der Throgs Neck Bridge. Ein freundlicher alter Mann mit einer Schirmmütze stoppte uns an einem rotweiß gestrichenen Schlagbaum. Auf einem Stahlrohr flatterte eine rotweiße Fahne mit einem gold gestickten Anker. Wir fragten ihn nach Murke. Sein Gesicht bekam einen abweisenden Zug.
    »Sind Sie Freunde von Mr. Murke?«
    Ich hielt ihm statt einer Antwort meinen Ausweis hin. Jetzt glaubte ich so etwas wie Genugtuung in seinem Gesicht zu erkennen.
    »Wir suchen ihn wegen Mordes und einiger anderer Verbrechen«, sagte ich. »War er heute hier?«
    Der alte Mann blickte auf die grüne Rasenfläche mit den weiß gestrichenen Tischen, als suche er dort jemanden.
    »Er war heute hier«, sagte er langsam, »aber er ist schon wieder weg. Mit dem Lieferwagen, wissen Sie!«
    »Schnell«, sagte Phil. »Geben Sie uns die Nummer!«
    »Die habe ich mir nie angeschaut, Agent. Kositzky müsste sie wissen, der fährt dauernd damit.«
    Zusammen gingen wir den schmalen Bootssteg entlang auf ein Bootshaus zu, an das eine Art Restaurant angebaut war, das auf Pfählen stand.
    Der Alte klopfte gegen ein schmales Fenster, aus dem sich gleich danach ein unrasierter Kopf streckte. Mr. Kositzky war gerade dabei, Kartoffeln zu schälen, und er unterbrach diese Tätigkeit auch nicht, als er uns anstarrte.
    »Cotton und Decker, FBI«, stellte ich uns vor. »Wir brauchen die Nummer des Lieferwagens, mit dem Mr. Murke von hier weggefahren ist.«
    »NY 3-6645«, sagte er mürrisch. »Wenn mit dem Wagen was passiert ist…«
    »Ich fürchte, Sie werden heute darauf verzichten müssen«, belehrte ich ihn. »Wie kommt Murke dazu, mit diesem Wagen wegzufahren?«
    »Er kam hier in aller Herrgottsfrühe an und sagte mir, er brauchte den Wagen. Ich habe ihm erklärt, dass ich damit zum Wallabout Market runterwollte, um einzukaufen. Da hat er gesagt, das könne er auch für mich tun und da habe ich ihm die Schlüssel gegeben.«
    »Das heißt also, er war mit Ihnen ziemlich eng befreundet. Einem Fremden hätten Sie ja die Schlüssel nicht ausgehändigt.«
    Er druckste ein Weilchen herum.
    »Was hat das mit mir zu tun?«, fragte er schließlich.
    »Kam Murke oft hierher?«, fragte ich.
    »Er hat öfter hier geschlafen, wenn er gerade in der Nähe war und nicht mehr nach Hause fahren wollte. Das ist alles.«
    »Unsere Informationen lauten ein wenig anders«, sägte ich.
    »Ich kanil Ihnen anders nichts sagen«, sagte der Kahlköpfige halsstarrig.
    Wir gingen hinaus zur Straße und ließen einen nachdenklichen Mr. Kositzky zurück, der immer noch aus dem Fenster lehnte, in der einen Hand eine Kartoffel, in der anderen ein Schälmesser. Der Alte folgte uns.
    Phil drehte sich nach ihm um und sagte: »Wenn Murke hier wieder auftauchen sollte, rufen Sie uns sofort an. Und wenn Kositzky ans Telefon gehen sollte, teilen Sie uns das bitte auch mit.«
    »Wird gemacht«, sagte der Alte. »Ich kann Ihnen dann sogar sagen, wen er angerufen hat. Alle Gespräche laufen doch über meinen Apparat, weil ich mit den Klubmitgliedern die Telefongebühren abrechnen muss. Ich kann auch mithören, aber im Allgemeinen tue ich das natürlich nicht. Aber in diesem besonderen Fall ist das wohl entschuldbar.«
    Er zwinkerte Phil zu und verschwand in der weiß gestrichenen Bretterhütte an der Einfahrt zum Klub.
    Wir gaben sofort das Kennzeichen des Lieferwagens an die Zentrale durch. Ich hegte keinen Zweifel daran, dass Kositzky ein Helfershelfer von Murke war, aber sich jetzt noch mit ihm herumzuplagen, bedeutete nur, unsere kostbare Zeit zu verplempern.
    Ich wollte gerade den Jaguar starten, als eine flatternde weiße Schürze auf uns zugerannt kam.
    »Kositzky«, sagte Phil. »Was will denn der noch?«
    »Ich weiß wirklich nicht, wo Murke hingefahren ist«, stotterte er atemlos heraus. »Denken Sie bitte nicht, ich wüsste was davon.«
    »Wenn Sie uns sonst nichts zu sagen haben, hätten Sie sich nicht außer Atem zu bringen brauchen«, meinte ich. »Oder haben Sie eine Ahnung, wohin er sich gewandt haben könnte? Denn dass Sie den Lieferwagen so schnell nicht wieder zu Gesicht kriegen, brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen!«
    Es fiel ihm furchtbar schwer. Aber das Hemd war ihm schließlich doch näher als die Hose.
    »East Farm’s,

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