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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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das so einfach vor, Lieutenant. Ich kann Ihnen praktisch gar nichts sagen. Ich saß mit einem Gangsterboss in der Bude, und als ich den Kopf zur Tür hinausstreckte, weil wir gehen wollten, ging ich k. o.«
    Ich holte das Magazin aus meiner 38er und ließ die Kammer aufschnappen. Sieben Patronen im Magazin, eine im Lauf. Zur Vorsicht roch ich noch an der Mündung.
    »Ich habe nicht geschossen«, stellte ich fest und reichte dem Lieutenant die Waffe. Er roch ebenfalls an der Mündung und gab sie mir zurück.
    »Dann kann es nur der Gangsterboss gewesen sein«, konstatierte Phil.
    »Hat denn niemand einen Schluck Whisky da, zum Donnerwetter?«, schimpfte ich. Blyber grinste und holte aus seiner Gesäßtasche eine flache Flasche.
    »Lassen Sie’s aber den Doktor nicht sehen«, meinte er.
    »Ist mir egal«, sagte ich und nahm einen unverschämt guten Schluck. »Vielen Dank, Blyber, ich werde mich revanchieren, wenn Sie mal eins drauf bekommen sollten.«
    »Lieber nicht«, sagte er lachend und verstaute die Flasche wieder.
    Der Whisky hatte mich tatsächlich wieder ein bisschen auf die Beine gebracht. Ich zog mich mit Phil wieder in den Streifenwagen zurück, wo ich alles haarklein erzählte.
    »Unsere nächste Aufgabe wird also sein, den Boss zu identifizieren«, meinte er. »Dazu werden wir sofort ins Headquarter fahren und uns die Bildersammlung anschauen. Ich stelle mir die Geschichte so vor: Der Mexikaner lauerte euch auf, vielleicht hatte er es auch auf Murke abgesehen. Warum tat er das?«
    »Das kommt ganz darauf an, wen er da in dieser Bruchbude zu finden meinte, wahrscheinlich ist, dass er Murke da zu treffen hoffte. Für ihn hatte er eine ganze Reihe von Motiven. Er wusste, dass Murke das Mädchen hat, und wollte sich an dem Geschäft beteiligen. Weiter war ihm bekannt, dass der Boss ein Kopfgeld für einerf gewissen Jerry Cotton ausgesetzt hat. Irgendwie kann er herausgefunden haben, wer ich wirklich bin und wollte sich die Prämie verdienen. Und schließlich konnte er dem Boss aus tausend anderen Gründen gram gewesen sein.«
    »Und warum hat der Boss ihn erschossen?«, fragte Phil.
    »Auch dafür gibt es mindestens ein Dutzend Möglichkeiten. Vielleicht fiel er auf meinen Bluff herein und hielt den Mexikaner für einen Feind. Vielleicht kannte er ihn und wollte ihn als unbequemen Mitwisser aus der Welt schaffen. Vielleicht hat er nur ganz einfach die Nerven verloren. Wir werden es erst wissen, wenn wir ihn haben.«
    Ich kletterte zu Phil in den Jaguar. Es tat mir wohl, wieder in der alten Mühle zu sitzen, wenn ich sie auch nicht selbst fuhr. Lieutenant Blyber versprach,' uns seinen Bericht abzuliefern, sobald er mit der Arbeit fertig war.
    ***
    Im Headquarter schmökerten wir in der Fahndungsabteilung alle einschlägigen Porträts durch. Der alte Neville wurde nicht müde, uns immer wieder neue Bände aus seinem Archiv heranzuschleppen.
    »Lang und hager, ein Vogelgesicht, kleidet sich schwarz, vorstehende Backenknochen«, erklärte ich ihm.
    Neville dachte einen Augenblick nach. »Les Cutter könnte so aussehen, Jerry. Moment mal.«
    Les Cutter war tatsächlich mein Mann. Nevilles Gesicht strahlte vor Triumph, als ich zwei Minuten später meinen Finger auf das Bild legte.
    »Danke, Alter! Was wäre das FBI ohne dich?«
    »Ein lahmer Haufen«, knurrte er, und ich konnte und wollte jetzt nicht dagegen protestieren. Wir hatten alle Hände voll zu tun, um die Fahndung nach Les Cutter anlaufen zu lassen. Das heißt, Phil übernahm den Hauptteil dieser Arbeit. Der Schlag ließ sich doch nicht so ohne Weiteres verdauen.
    »Das kann nur eine Frage der Zeit sein«, sagte ich zu Phil. »In ein paar Tagen werden wir ihn haben. Wir haben sein Bild, und wir haben seine Fingerprints. Bei seinem Aussehen kann er nicht mehr über die Grenze. Wir beide werden uns jetzt um Elsie Slick und um Murke kümmern!«
    Natürlich lief keine offene Fahndung gegen Murke. Ein solcher Fehler wäre in einem Entführungsfall unverzeihlich. Wenn der Gangster erfuhr, dass man ihn wegen Kidnapping suchte, würde er das Girl umbringen und versuchen, über die Grenze zu verschwinden.
    Die Schlupfwinkel Murkes, die mir Bryan Sefft angegeben hatte, wurden unauffällig überwacht. Verließ er eines der Verstecke, hätten unsere Kollegen natürlich sofort zugegriffen.
    Aber Murke war aus keinem seiner Schlupflöcher gekrochen. Entweder hatte er soviel Vorräte aufgestapelt, dass er es eine gute Weile in seinem Fuchsbau aushalten konnte, oder er

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