0379 - Das Tor zur Hölle
grell glühende Strahl in die große Schalttafel. Metall zersprang mit lautem Knallen unter dem Aufprall der Hitze, verflüssigte sich und lief zu Boden. Schwarzer Qualm drang aus dem Innern der Tafel. Wynn trat Schritt um Schritt zurück, während er den scharfgebündelten Strahl des Blasters von rechts nach links und vom Boden bis zur Decke über die Wand streichen ließ.
Etwas explodierte. Ein Schauer von brennenden, halbflüssigen Trümmerstücken ergoß sich über ihn.
Er stürzte hinaus, dicht auf Flaggs Fersen. Eine zweite Explosion ließ den Boden zittern und trieb einen dichten, schwarzen Rauchball wie eine Kanonenkugel durch die Türöffnung.
Wynn stolperte und fiel. Ein greller Blitz zuckte hinter ihm auf und tauchte den Platz für Bruchteile einer Sekunde in grünlich-fahles Licht. Brüllender Donner rollte durch die gewaltige Felsenhalle.
Als Wynn sich wieder aufrichtete, war von dem Gebäude, in dem sich der lemurisch-maahksche Robot befunden hatte, nichts mehr zu sehen. Ein qualmendes schwarzes Loch gähnte im Boden.
Abgerissene Kabelstränge drangen wie zerfetzte Adern aus dem Rauch.
Wynn ging auf den Panzer zu Flagg, Mendell, Laffitte und Bonmarchal standen im Halbkreis vor dem Schleusenluk.
„Sie hätten uns vorbereiten können", beklagte sich Mendell.
„Wozu?" knurrte Wynn. „Damit Sie mir vor lauter Angst die Ohren volljammern?"
Sie stiegen ein und durchquerten die Stadt auf demselben Weg, auf dem sie beim erstenmal gekommen waren. Wynn holte aus dem Triebwerk heraus, was er konnte. Die Stadt wimmelte von Maahks, aber kein einziger Robot ließ sich mehr blicken.
Wynn war sich darüber im klaren daß er alles andere als einen vollständigen Sieg errungen hatte. Es gab wahrscheinlich Dutzende von sektionalen Robotkontrollen, und die Vernichtung einer einzelnen bedeutete nichts weiter als eine vorübergehende Verlangsamung der maahkschen Großoffensive gegen die Rettungszentrale des lemurischen Stützpunkts. Es mochte eine Frage von Stunden oder auch nur Minuten sein, bis eine andere Kontrolle die Funktionen der ausgefallenen übernahm und der Angriff fortgesetzt wurde.
Eile war nach wie vor das oberste Gebot.
Wynn trieb den Panzer den Stollen entlang, durch den sie gekommen waren, und stieß nach wenigen Minuten auf die Mündung des von oben herabdringenden Stollens, den Flagg mit dem Desintegrator durch das Gestein gebohrt hatte.
*
Der Panzer schüttelte und bockte. Der Antigrav war ausgefallen, und rasch wechselnde Gravitationsstöße wirbelten durch das Fahrzeuginnere. Perry Rhodan hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
Ringsum war die Welt in Feuer gehüllt. Der Blick reichte nicht weiter als bis zum rotflammenden Schirmfeld. Rhodan war nicht sicher, ob sein Befehl außerhalb des eigenen Fahrzeugs gehört und verstanden werden würde.
„Hier spricht Perry Rhodan", sagte er mit schwerer Stimme. „Wir sind geschlagen..."
Ein wilder Schrei drang aus dem Helmempfänger, unbeherrscht, voller Triumph.
„Die Roboter...!"
Rhodan sah auf. Die Glut des Feldschirms war weniger intensiv - oder täuschte er sich?
„Sie fallen wie die Fliegen...!"
Er konnte plötzlich den Umriß eines Panzers sehen, der dicht neben dem seinen stand. Das grelle Rot des Schirmfelds verwandelte sich in helles Gelb und verschwand. Die Sicht war wieder frei.
Der Boden der Halle war mit unzähligen, reglosen, quaderförmigen Körpern feindlicher Roboter bestreut.
Für den Bruchteil einer Sekunde erlaubte es sich selbst Perry Rhodan, den Triumph des Augenblicks voll zu genießen und nichts anderes zu tun als einfach dazustehen und den Blick über das Leichenfeld der gegnerischen Roboter wandern zu lassen, die zum Zeitpunkt der allergrößten Not ein Wunder zu Boden geschlagen hatte. Nur eine Zehntelsekunde lang - dann war er wieder der Mann, den die Welt kannte; kühl selbst angesichts der tiefsten Verwirrung und reaktionsschnell wie eine Maschine.
Er gab den Befehl, weiter vorzurücken. Das Schirmfeldgitter der Rettungszentrale hatte den Feuerhagel der Schlacht unbeschadet überstanden. Die Panzer der Vorhut glitten auf die erste Barriere zu. Einen Atemzug lang hatte Perry Rhodan die schreckliche Vision eines Gehirns, das tot in einem Trog aus Nährflüssigkeit schwamm und nicht mehr in der Lage war, die Kontrollen zu aktivieren, die die Schirmfeldpforten öffneten.
Da meldete sich Gus Barnard schwerfällig, schleppend wie ein Mann am Ende seiner Kräfte.
„Meinen Glückwunsch,
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