Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
waren die Gestalten von Pie Bonmarchal und Sy Laffitte zu sehen, wie sie sich über die Zielgeräte beugten und mit ruckartigen Handbewegungen einen Feuerstoß nach dem andern auslösten.
    Wynn wußte später nicht mehr, wieviel Zeit vergangen war, aber plötzlich wurde der Rauch ringsum dünner, die Welt erschien heller, und das entnervende Schlingern und Stampfen hörte auf.
    Der Stollen lag hinter ihnen. Der Stollen und die Überreste von fast einhundert feindlichen Robotern, denen ihre eigene Kampftaktik zum Verhängnis geworden war. Der Panzer war noch manövrierfähig, aber der Antigrav war beschädigt und gab dem Fahrzeug leichte Schlagseite. Die Klimaanlage schien gelitten zu haben denn die Temperatur im Fahrzeuginnern stieg sprunghaft auf vierundfünfzig Grad und blieb dort. Das Triebwerk arbeitete mitunter ruckend, und der Feldschirm fuhr nur noch mit achtzig Prozent Leistung.
    Das, dachte Wynn grimmig, ist vorläufig die letzte Schlacht, die August-zwo mitgemacht hat.
    Er drang auf der Radialstraße bis zur Stadtmitte vor. Roboter waren nirgendwo mehr zu sehen, aber auf dem riesigen Platz im Zentrum wallte und wogte nach wie vor der Mob, der Wynn vor kaum einer halben Stunde zu schleuniger Flucht veranlaßt hatte.
    Die Menge machte Front. Blaster blitzten auf. Treffer, die der Feldschirm zuvor mühelos absorbiert hatte, brachten den Panzer jetzt zum Schaukeln. Wynn beauftragte Pie, ein paar Warnschüsse über die Köpfe des Mobs hinweg abzufeuern. Pie tat dies, und der Erfolg war beachtlich. Kaum hatte das Geschütz zum erstenmal aufgeblitzt, da begann die Menge sich zu zerstreuen. Panische Angst trieb sie nach allen Richtungen auseinander. Sie verschwanden in den Eingängen des innersten Ringblocks oder durch die Tunneldurchfahrten und knapp zwei Minuten später lag der weite Platz so tot und leer, wie er vor einer Stunde gewesen war, als Wynn und seine Leute ihn zum erstenmal zu Gesicht bekamen.
    Wynn landete den Panzer an derselben Stelle, an der er zuvor gestanden hatte. Wie beim letztenmal blieb Jem Fuquah zur Bewachung des Fahrzeugs zurück. Die andern stiegen aus und näherten sich dem Gebäude, in dem Eys Mendell die seltsame Begegnung mit einem lemurischen Robot gehabt hatte. Die Wand öffnete sich vor dem resolut ausschreitenden Wynn.
    Unter der Türöffnung blieb er stehen.
    „Ich bin meiner Sache ziemlich sicher", hörten sie ihn sagen. „Aber es kann nichts schaden, wenn uns einer die Daumen hält."
     
    *
     
    Die Panzer bildeten einen weiten Ring, der den schwächer bewaffneten Shifts ein gewisses Maß an Deckung bot. Die Roboter marschierten zwischen den Shifts. In dieser Schlachtordnung drang Perry Rhodans Stoßtrupp aus der Gangmündung und glitt auf den weiten, freien Platz vor der Rettungszentrale hinaus.
    Rhodans Vorhersage bewahrheitete sich fast augenblicklich. Das letzte Fahrzeug hatte den Gang kaum verlassen, da begannen Boden Wände und Decke der Halle plötzlich Blasen zu werfen, als ständen sie unter dem Einfluß mörderischer Hitze. Die Blasen zerplatzten und bildeten pockennarbenähnliche Löcher, und aus jedem Loch ragte die Kontur eines maahkschen Kampfroboters.
    Die Schlacht begann. Perry Rhodans vorderste Abteilung war noch mehr als dreihundert Meter von dem ersten der rettenden Schirmfelder entfernt, als der Feind ihr einen derart soliden Feuerriegel quer über den Weg legte, daß sie zum Anhalten gez wungen wurde.
    Die Halle wurde zur Hölle. Das unaufhörliche Fauchen der Thermogeschütze, das Knallen schwerer Explosionen, das Heulen und Kreischen überbeanspruchter Maschinen, die Schreie Verwundeter - all das mischte sich in den Helmempfängern zu einer mächtigen Symphonie aus Grauen, Tod und Verderben.
    Perry Rhodan schätzte, daß er sich eine halbe Stunde lang werde halten können. Sein Adjutant hatte vor drei Minuten für die Dauer von fünf Sekunden Funkkontakt mit August-zwo gehabt. Die Verbindung war unterbrochen worden, bevor August-zwo seine Meldung hatte machen können. August-zwo stand unter dem Kommando von Kolmar Wynn. Perry Rhodan erinnerte sich an den ersten feindlichen Angriff am Fuß des Antigravschachtes, den Wynn auf so geniale Weise zurückgeschlagen hatte.
    Er wußte nicht, woher er die Hoffnung nahm - aber irgendwie war er bereit, sich darauf zu verlassen, daß Kolmar Wynn noch in letzter Sekunde ein Wunder bewerkstelligen werde.
    Vor der Rettungszentrale tobte die erbittertste Schlacht, die der alte lemurische Stützpunkt jemals erlebt

Weitere Kostenlose Bücher