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0379 - Das Tor zur Hölle

Titel: 0379 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn man sich auszumalen versucht, was dahintersteckt, nicht wahr?"
    Die Worte waren an niemand im besonderen gerichtet, aber Kolmar Wynn empfand zum erstenmal tiefe Sympathie für seinen unmittelbaren Untergebenen.
    Perry Rhodans kühle, sachliche Stimme rief zur Tagesordnung zurück.
    „Wir sind bereit, den Prozeß einzuleiten. Fehler in unserer Handhabung der Konsole sind ausgeschlossen. Für jedes Hyperfeld existiert ein Aktivierungsschalter. Eine Aufschrift oberhalb des Schaltbrettes macht uns darauf aufmerksam, daß vom Beginn der Aktivierung bis zum Abschluß der Rematerialisierung etwa sechs Minuten verstreichen. Der Rematerialisierte bedarf ärztlicher Fürsorge.
    Unter uns befinden sich acht Ärzte. Ich bitte sie, sich bereitzuhalten."
    Er wandte sich der Konsole zu.
    „Ich beginne!"
    Wynn sah, wie er einen der einhundert Schalter bediente. Er drehte sich um und versuchte zu erkennen, welche Säule aktiviert worden war, aber es verging eine Minute, bevor sich der erste Effekt zeigte.
    Eines der Felder an der linken Seitenwand des Saales begann zu flackern. Die Intensität des Leuchtens wurde unregelmäßig und nahm dabei allmählich ab. Im Innern des Feldes entstanden Materieballungen die zunächst gasförmigen Charak ters zu sein schienen, sich jedoch rasch verdichteten. Die Helligkeitsschwankungen des erlöschenden Feldes wurden jetzt kräftiger. Licht und Dunkel folgten in verwirrender Schnelle aufeinander und verboten den Einblick ins Feldinnere.
    Dann - ein letzter Blitz, und das Feld war endgültig erloschen.
    Kolmar Wynn war unter den ersten, die auf den Ort zueilten, an dem sich vor kurzem noch die leuchtende Säule erhoben hatte. Der Anblick der sich ihm bot, war grausig und erschütternd zugleich.
    Auf dem glatten Boden des Saales lag eine Hand - eine fünfgliedrige Hand, deren Ansatz sich rasch verjüngte und zu einer dünnen, nabelstrangähnlichen Schnur aus Fleisch und fahler Haut verlief. Die Schnur war etwa einen Meter lang und endete in einem knorpeligen Knoten Das wa ralles.
    Vor Tausenden von Jahren hatte ein Mensch sich der leuchtenden Säule anvertraut, ein vollständiger Mensch mit Kopf, Rumpf, Armen und Beinen. Er hatte sich auflösen lassen in der Zuversicht, daß eines Tages der Augenblick kommen werde, in dem er wi eder zusammengesetzt werden würde.
    Seine Hoffnung war betrogen worden.
     
    *
     
    Die zweite Säule produzierte die Hälfte eines menschlichen Rumpfes, die dritte formlose Fleischklumpen die vierte ein Bein ohne Fuß mit einem Hüftgelenk von der Größe eines Kinderkopfes.
    Die Zeit im Saal schien stillzustehen, während der Name des Saales blutiger Ironie zum Opfer fiel und ein unausgegorenes Erhaltungsprinzip eine Fehlleistung nach der andern produzierte. Gus Barnard wurde über die Vorgänge im Saal auf dem laufenden gehalten, aber es gab nichts, was seine fünfzigtausend Jahre alte Ruhe zu erschüttern vermochte.
    „Geben Sie die Hoffnung nicht auf", war alles, was er zu sagen hatte.
    Kolmar Wynn fühlte Übelkeit in sich aufsteigen, während Säule um Säule erlosch und aus einer nach der andern ein grotesk verformtes Bruchstück eines Menschen entstand. Er fühlte, wie der eigene Verstand seiner Kontrolle entglitt - wie das Fassungsvermögen seines Gehirns durch die unfaßbaren Geschehnisse, die ihm der Gesichtssinn zutrug, bis zur Grenze belastet wurde. Er hörte jemand rufen: „Nummer neunundneunzig!"
    Eine Säule erlosch flackernd und produzierte einen halben Kopf Schädelplatte, Augen und Nase und einen unförmigen Fleischwulst der dort saß, wo Mund und Unterkiefer hätten sein sollen.
    Wynn wandte sich ab. Ihm war übel. Er hatte neunundneunzigmal mitangesehen, wie der so erwartungsvoll begonnene Rematerialisierungsprozeß mit einer Katastrophe endete - er hatte nicht mehr die Kraft, das Bild ein hundertstes Mal zu sehen.
    Er schritt auf den Ausgang des Saales zu. Laffitte und Opal Flagg folgten ihm so bereitwillig, als warteten sie schon seit langem darauf, daß er dem grausigen Geschehen endlich den Rücken kehrte.
    „Nummer einhundert", dröhnte es in Wynns Empfänger.
    Er fragte sich, wie überhaupt jemand noch die Kraft haben konnte, auch nur ein einziges Wort zu sagen. Er schritt weiter und hörte in seinem Helmempfänger das schwere Atmen von Hunderten von Menschen. Niemand sprach.
    Und dann war plötzlich alles still.
    Die Stille war erschreckend. Jedermann hatte im selben Augenblick die Luft angehalten.
    Wynn wirbelte herum.
    Die letzte, die

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