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038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

038 - Bis die Ratten dich zerfetzen

Titel: 038 - Bis die Ratten dich zerfetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    »Für die
Zeitung ?« hakte Helen sofort nach.
    »Für ein
Magazin. In England.«
    »Aber Sie
sind Amerikaner .«
    »Sagen Sie
lieber, Amerika ist mein Geburtsland. Ich fühle mich überall dort zu Hause, wo
es schön ist .«
    »Wir sind
übrigens Kollegen«, erwiderte Helen Powell leise. »Ich arbeite für Weekly News...«
    »Ah!« X-RAY-3
zeigte sich erstaunt. »Dann wollen Sie mir wohl die besten Rosinen aus dem
Kuchen picken, wie? Weekly News ist bekannt für seine
absonderlichen Geschichten .«
    »Sie kennen
das Magazin ?«
    »Ich habe hin
und wieder eine Nummer in der Hand gehalten. Ich finde manche Artikel nicht
schlecht. Die Sachen von Burton sind immer hochinteressant .«
    Als Larry
Brent diesen Namen nannte, zuckte Helen Powell wie elektrisiert zusammen.
    »Ja, das
stimmt. Hochinteressant waren seine Artikel in der Tat immer. Er hat in anderen
Welten herumgeschnüffelt und das Unbeschreibliche beschrieben. Er war ein
Meister darin ...«
    »Sie sagen
immer >war<. Schreibt er nicht mehr für Weekly News'? Hat die Konkurrenz ihm höhere Honorare gezahlt ?«
    Helen
schüttelte den Kopf.
    »Mein Kollege
scheint einer besonders bemerkenswerten Sache auf der Spur zu sein. Er hat sich
offenbar vorgenommen, eine harte Nuß zu knacken. Es sieht so aus, als ob er
sich die Zähne daran ausgebissen hätte .«
    Erschrocken
hielt sie plötzlich inne. Sie hatte etwas gesagt, das sie eigentlich gar nicht hatte sagen wollen. Die Ungezwungenheit des
Amerikaners war wie ein Funke auf sie übergesprungen. Sie hatte das Gefühl,
diesen Mann schon seit Jahren zu kennen.
    Larry spürte
mit der ihm eigenen Einfühlungsgabe, daß die Australierin verwirrt war. Er
überspielte die Situation.
    »Ich glaube,
es ist an der Zeit, daß ich mich vorstelle. Normalerweise steht das am Anfang
jeder Konversation. Jetzt sprechen wir aber schon die ganze Zeit miteinander,
und keiner kennt den anderen. Mein Name ist Larry Brent .«
    Sie stutzte.
»Den habe ich irgendwo schon mal gelesen«, sinnierte sie halblaut. »Aber ich
erinnere mich nicht mehr, in welchem Zusammenhang. Ich weiß nur noch, daß es
mit einem ungewöhnlichen Ereignis in Zusammenhang stand .«
    Larry hoffte,
daß sie sich nicht erinnerte. Wenn es etwas gab, bei dem sein Name erwähnt
worden war, konnte es sich nur um einen Zeitungsbericht handeln, in dem die
Aufklärung eines ungewöhnlichen Verbrechens mit seiner Person in zusammenhang gebracht worden war. Er lenkte deshalb ab:
»Das ist durchaus möglich, Miss . Journalisten und
Reporter haben die Angewohnheit, zu schreiben. Und gelegentlich, wenn sie kein
Pseudonym benutzen, setzen sie eben ihren eigenen Namen unter den Bericht .«
    »Ja,
natürlich, in diesem Zusammenhang kann es ohne weiteres möglich .ein«,
bestätigte Helen. »Mein Name ist Helen Powell .«
    Larry nahm
die schmale Rechte.
    »Angenehm. Es
ist übrigens meine erste Damenbekanntschaft, die ich zwischen zwei Tischreihen
mache .«
    Helen lachte.
    »Jetzt stellt
sich die Frage, wer Doree zuerst interviewen darf«,
kam Larry auf seine urspr ü ngliche
Absicht zur ü ck. » Ich lasse Ihnen nat ü rlich gern den Vortritt .«
    X-RAY-3
wandte den Kopf. Jean Doree saß am anderen Ende des
langen, klobigen Holztisches. Die Tischplatte war ein Denkmal eingeschnitzter
Erinnerungen.
    In dem
Augenblick, da Larry nach drüben sah, hob auch Doree den Blick und es schien erst jetzt auf den Amerikaner aufmerksam zu werden, der
seit drei Minuten an der vorderen Tischecke stand. Der alte Franzose war so
sehr ins Gespräch mit seinen Tischnachbarn vertieft gewesen, daß er die
Annäherung des Pärchens gar nicht bemerkte.
    Doree erhob sich
erfreut, als Larry Brent auf ihn zusteuerte.
    »Mein
Gesprächspartner von vorhin. Es freut mich, daß Sie noch da sind. Ah, in
Begleitung. Ihre Gattin?«
    Helen Powell
wollte etwas sagen. Doch Larry war schneller.
    »Leider nein.
Die Dame ist von der Zeitung«, wies X-RAY-3 daraufhin. »Ich glaube, Sie möchte
Ihnen ein paar ganz spezielle Fragen stellen .«
    »Nun, dann
schießen Sie mal los !«
    Jean Doree stemmte die kleinen sehnigen Arme in die Hüften und
blickte zu der großen, blonden Frau auf.
    Helen Powell
fühlte sich ein wenig überrumpelt. Sie konnte Doree unmöglich in dieser Umgebung und unter diesen Bedingungen ein paar verfängliche
Fragen stellen, die mit Ted Burtons Schicksal zusammenhingen.
    So entschloß
sie sich blitzschnell, Routinefragen aufs Tablett zu bringen. Es war im Grunde
genommen belangloses Zeug, das sie

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