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038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

Titel: 038 - Die Wasserleiche im Rio Negro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zu meinem Lebenszweck zu werden. Ich überlegte, was ich unternehmen konnte, doch mir fiel keine brauchbare Lösung ein. Hernand und ich konnten nicht viel gegen Antonio de Aguilar ausrichten.
    Unruhig wälzte ich mich hin und her. Irgendwann schlief ich dann ein. Scheußliche Alpträume verfolgten mich.
    Ich erwachte, und mein Körper wurde von Fieberschauern geschüttelt.
    »Wasser«, flüsterte ich mit versagender Stimme. »Wasser.«
    »Wir haben kein Wasser«, sagte Hernand.
    Er tupfte mir den Schweiß von der Stirn und tastete über meine Schulterverletzung. Ich stöhnte gequält auf.
    »Ich muß die Wunde aufschneiden«, sagte Hernand. »Du hast eine Blutvergiftung.«
    Ich schloß die Augen.
    »Warte«, sagte er. »Ich werde in die Kombüse schleichen und sehen, ob ich Wasser bekommen kann.«
    Undeutlich hörte ich seine Schritte und döste vor mich hin. Ich richtete mich etwas auf, als er mit einem feuchten Tuch meine Lippen betupfte.
    »Ich habe Glück gehabt«, sagte er. »Niemand war in der Kombüse. Ich habe Wasser geholt.«
    Einige Tropfen netzten meine Lippen, und ich leckte sie gierig mit der Zunge fort. Er gab mir einen Schluck zu trinken, und ich legte mich erleichtert zurück.
    »Jetzt schneide ich die Wunde auf«, sagte er.
    Ich biß die Zähne zusammen, als seine Finger wieder meine Wunde berührten. Es war stockfinster, und Hernand konnte die Wunde nur mit seinen Fingern ertasten. Ich unterdrückte einen Schrei, als sich das Messer schmerzhaft in meine Schulter bohrte. Die Wunde brach auf. Er wischte den Eiter fort und wusch die Wunde notdürftig mit Wasser aus.
    Ich trank noch einen Schluck, dann schlief ich ein.
    Ich wußte nicht, wie lange ich fieberte. Ich erwachte alle paar Stunden, und er gab mir Wasser zu trinken.
    Schließlich kam der Tag, da ich mich besser fühlte. Meine Wunde war verheilt, und ich hatte keine Schmerzen mehr. Das Fieber war verschwunden. Ohne Hernand wäre ich nicht mehr am Leben gewesen.
    »Ich schlich mich einmal raus«, sagte Hernand. »Es war Nacht. Aguilar hat die Besatzungsmitglieder gefangengenommen. Es sind aber nicht mehr viele am Leben. Ich sah, wie er zusammen mit den drei Scheusalen einen der Männer mordete. Sie tranken sein Blut.«
    »Wir müssen ihn töten«, sagte ich. »Ihn und die Monster.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Wir haben genügend Waffen. Wir bewaffnen uns, schleichen uns an Deck, töten die Monster und dann nehmen wir uns Aguilar vor.«
    Hernand blickte mich kopfschüttelnd an.
    »Aguilar ist ein Dämon«, fuhr ich fort. »Ihn können wir nicht mit normalen Waffen töten. Er dürfte ein vampirartiges Geschöpf sein. Knoblauch ist eine gute Waffe. Wir haben genug davon an Bord.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hernand ausweichend.
    »Es bleibt uns keine andere Wahl. Willst du ewig hier im Lagerraum bleiben? Wir wissen ja nicht, wohin Aguilar uns bringt. Vielleicht auf eine Insel, wo andere seiner Artgenossen hausen. Da hätten wir dann überhaupt keine Chance zu entkommen.«
    Hernand schwieg. Ich holte das kleine Säckchen hervor, das ich unter meiner Hose trug. Darin befanden sich einige Gegenstände, die gut zur Abwehr von Dämonen waren: ein geweihtes silbernes Kreuz, einige Silberstifte und Weihwasser.
    Dann schlich ich in den Lebensmittellagerraum. Ich mußte ziemlich lange suchen, bis ich gefunden hatte, was ich wollte. Mit einem Säckchen Knoblauch und einigen Schnüren kam ich zurück. Ich fädelte die Knoblauchzehen auf die Schnüre und befestigte sie an meinem Gürtel. Dann riß ich einige Kisten auf, hing mir ein schweres Entermesser und zwei Dolche an den Gürtel und nahm eine Arkebuse an mich. Pulver und Kugeln mußten wir aus der Munitionskammer holen.
    Hernand war noch immer nicht mit meinem Vorschlag einverstanden, doch als ich ihm sagte, daß ich gewillt wäre, allein den Kampf gegen Aguilar aufzunehmen, schloß er sich mir an.
    Wir stärkten uns mit einigen Bissen des salzigen Fleisches und tranken brackiges Wasser dazu.
    Es war stockfinster, als wir das Deck betraten. Der Mond stand hoch am Himmel. Niemand hielt uns auf, als wir zur Munitionskammer schlichen, die früher immer bewacht worden war. Jetzt war kein Posten zu sehen. Ich holte Pulver und Kugeln, und wir luden unsere Arkebusen.
    Ich war sicher, daß sich Aguilar in der Kabine des Kapitäns einquartiert hatte.
    »Wir befreien zuerst die anderen Mannschaftsmitglieder«, sagte ich, und Hernand nickte.
    Vor den Mannschaftsräumen hockte eines der Monster. Es

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