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038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

Titel: 038 - Die Wasserleiche im Rio Negro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und blickte über den Strand. Seit vier Tagen hielt er sich mit seinen Gefährten auf den Bahamas auf, doch er fand keine Ruhe vor seinen quälenden Gedanken. Noch immer hatte er sich nicht damit abgefunden, daß er Coco Zamis, seine Lebensgefährtin, verloren hatte; noch immer hingen ihm die Worte nach, die ihm Don Chapman, der Puppenmann, von Coco übermittelt hatte.
    Dorian war zusammen mit Don Chapman, Trevor Sullivan, Marvin Cohen und Miß Pickford nach Nassau gefahren und hatte sich im Nassau Beach einquartiert. Dort hatte er sich von den anderen abgesondert. Er wollte allein mit seinen düsteren Gedanken und seiner Erinnerung an Coco sein.
    Er schenkte sich einen neuen Drink ein, lehnte sich zurück, drehte das Glas in der Hand und lauschte dem Klirren der Eisstücke. Er sah nicht auf, als Trevor Sullivan, der ehemalige O. I. auf den Balkon trat und sich ihm gegenübersetzte.
    »Blasen Sie noch immer Trübsal, Dorian?« fragte Sullivan leise.
    Der Dämonenkiller antwortete nicht. Er drehte das Glas schneller in seiner Hand.
    »Coco hat uns helfen wollen, Dorian. So begreifen Sie das doch endlich! Es blieb ihr keine andere Wahl. Sie mußte auf Olivaros Wünsche eingehen.«
    Dorian schüttelte den Kopf. »Da bin ich mir nicht so sicher, Trevor. Ich zermartere mir schon die ganze Zeit den Kopf, um eine Antwort auf diese Frage zu finden. Nach allem, was mich mit Coco verbunden hat, ist das doch wohl nicht verwunderlich, oder?«
    Sullivan schüttelte den Kopf. »Ich verstehe Sie, Dorian. Das können Sie mir glauben, doch ich mache mir Sorgen um Sie. Sie machen sich selbst fertig. Sie sind nur noch ein Schatten Ihrer selbst. Mürrisch, gereizt und nach innen gekehrt. Das paßt so gar nicht zu Ihnen. Wachen Sie auf! Ich weiß, daß es sich dumm anhört, aber das Leben geht weiter. Und Sie waren immer ein Mann, der sich mit den Tatsachen abgefunden hat.«
    Der Dämonenkiller seufzte. »Sie haben recht, Trevor. Jedes Wort stimmt. Aber ich fühle mich lustlos. Ich will einfach nichts tun, nur dasitzen, über den Strand sehen, rauchen und trinken.«
    »Ihnen bekommt das Nichtstun überhaupt nicht, Dorian«, sagte Sullivan. »Aber ich habe Neuigkeiten für Sie.«
    Doch nicht einmal das konnte Dorian aus seiner Lethargie reißen.
    »Sind Sie denn gar nicht neugierig, Dorian?«
    Der Dämonenkiller schüttelte den Kopf. »Ich kann mir denken, was Sie mir sagen wollen. Es ist Ihnen endlich gelungen, meinen Freund Jeff Parker zu erreichen. Er wird in wenigen Stunden eintreffen. Das ist es doch?«
    Sullivan schüttelte den Kopf und stand langsam auf. »Nicht ganz. Es geht um Parker. Er ist aber noch immer nicht von seiner Expedition ins Amazonasgebiet zurückgekommen.«
    Jetzt spiegelte sich etwas wie Interesse auf Dorians Gesicht. »Ein verrückter Kerl ist er schon, mein lieber Freund Jeff.« Er nippte an seinem Glas. »Er war ja damals dabei, als ich Asmodi tötete, und dabei erzählte ich ihm einiges über meine Aufgaben. Er weiß auch, daß ich früher schon einige Male gelebt habe. Damals erinnerte ich mich noch nicht an meine Erlebnisse als Georg Rudolf Speyer. Es war nur eine Ahnung. Ich war der Überzeugung, daß es das sagenhafte El Dorado wirklich gegeben hat. Und daß ich in einem meiner früheren Leben einmal dort gewesen war.« Er lachte auf. »Und Jeff, dieser Verrückte, hat nichts anderes im Sinn, als sich auf die Suche nach diesem geheimnisvollen Land zu machen.«
    »Da haben Sie ihm einen ordentlichen Floh ins Ohr gesetzt«, sagte Sullivan vorwurfsvoll. »Gestern gelang es mir endlich, eine von Jeff Parkers Sekretärinnen in Florida zu erreichen. Sie hatte einen Brief und ein Päckchen für Sie, das sie per Luftpost gestern noch wegschickte. Und diese Unterlagen sind eben für Sie abgegeben worden. Ich hole sie.«
    Sullivan verschwand in Dorians Zimmer und kam wenige Minuten später zurück. Er legte ein Paket auf den Tisch, das Dorian eingehend betrachtete. Schließlich riß er das Paket auf und griff nach einem Briefumschlag, den er langsam öffnete. Er strich den Brief gerade und las laut vor.
    Lieber Dorian , begann das Schreiben, ich habe mich entschlossen, Deinen Hinweisen nachzugehen. Ich will den sagenhaften Inka-Schatz in der Goldstadt El Dorado suchen. Du hast behauptet, daß diese Stadt existiert – und ich werde sie finden. Falls Du irgendwann Zeit und Lust hast, Dich meiner Expedition anzuschließen, dann setz Dich mit Sancho Parras, einem meiner Verwalter, in Bogota in Verbindung. Herzliche

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