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038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

Titel: 038 - Die Wasserleiche im Rio Negro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Grüße.
    Dorian legte das Schreiben kopfschüttelnd zur Seite und griff nach einem zweiten Kuvert, das er rasch aufriß. Wieder las er laut vor.
    Ich bin auf der richtigen Spur , fing der Brief an. Wir haben unser Hauptlager am Rio Negro aufgeschlagen. Die Suche entwickelt sich recht vielversprechend. Als Beweis lege ich Dir einen Zeremoniendolch der Inkas bei und eine Revolvertrommel. Sieh Dir die beiliegende Analyse genau an. Hoffentlich kommst Du bald. Ohne Dich macht die Sache nur den halben Spaß.
    Dorian studierte die beiliegende Analyse der Trommel genau, dann öffnete er das Päckchen ganz. Ein Zeremoniendolch kam zum Vorschein. Dorian hob ihn vorsichtig hoch. Der etwa zwanzig Zentimeter lange Dolch funkelte in der hochstehenden Sonne. Die Schneide war halbmondförmig, ähnlich wie bei einem Beil. Auf einem glatten Sockel – anstelle eines Griffes – befand sich eine große Figur mit einer Art Krone auf dem Kopf. Die Arme der Figur waren seitlich abgewinkelt. Sie war ganz aus Gold; die Augen waren aus Türkissteinen gefertigt.
    »Ein einmalig schönes Stück«, sagte Sullivan, und Dorian nickte.
    Er suchte weiter im Päckchen herum und wickelte eine verrostete Revolvertrommel aus, die er flüchtig ansah und vor Sullivan auf den Tisch legte.
    »Wie alt schätzen Sie diese Revolvertrommel, Trevor?«
    Sullivan hob die Schultern und betrachtete die Trommel. »Sieht ziemlich alt aus. Vielleicht hundert Jahre?«
    Der Dämonenkiller schüttelte den Kopf und reichte Sullivan das Gutachten, das Parker beigelegt hatte. »Nach dem Gutachten ist sie Witterungseinflüssen ausgesetzt gewesen, die auf ein Alter von über vierhundert Jahren hinweisen.«
    »Vierhundert Jahren?« fragte Sullivan überrascht, dann schüttelte er entschieden den Kopf. »Das ist völlig ausgeschlossen. Vor vierhundert Jahren gab es noch keine Trommelrevolver.«
    »Sie sagen es, Trevor. Den ersten Trommelrevolver stellte Samuel Colt her, wenn ich mich nicht irre. Das muß so gegen 1830 gewesen sein.«
    »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Dorian trank sein Glas leer. »Ich fürchte, daß sich Jeff in ein Abenteuer eingelassen hat, das seine Kräfte übersteigt. Was sagte seine Sekretärin?«
    »Sie hat keine Nachricht von Parker. Er ist seit Wochen im Dschungel verschollen. Ein Suchkommando ist ebenfalls seit einiger Zeit überfällig.«
    Dorian schloß die Augen.
    »Ich werde Jeff suchen«, sagte er nach kurzem Überlegen.
    »Ich fliege mit der nächsten Maschine nach Bogota und setze mich mit Sancho Parras in Verbindung. Seien Sie so freundlich und buchen Sie meinen Flug, Trevor!«
    »Sie wollen allein fliegen?«
    Der Dämonenkiller nickte.
    »Nehmen Sie wenigstens Marvin Cohen mit!«
    »Nein, ich fliege allein. Sie und die anderen kehren nach London zurück.«
    »Warum wollen Sie Parker helfen?«
    »Er hat mir geholfen«, sagte Dorian, »als ich ihn brauchte. Und durch meine Andeutungen hat er sich auf dieses Wahnsinnsunternehmen eingelassen.«
    »Wollen Sie mir nicht mehr sagen, Dorian?«
    »Das ist eine zu lange Geschichte. Ich werde sie Ihnen erzählen, sobald ich zurück bin.«
    »Wie Sie wollen, Dorian«, sagte Sullivan verärgert, stand auf, ging ins Zimmer und telefonierte.
    Dorian genehmigte sich noch einen Drink. Der Gedanke an Jeff Parker, der sich wahrscheinlich in Gefahr befand, verdrängte seine düsteren Erinnerungen an Coco und Olivaro.
    »Es gibt keinen Direktflug nach Bogota«, sagte Sullivan. »In zwei Stunden startet aber eine Maschine nach Caracas. Von dort aus haben Sie dann Anschluß nach Bogota.«
    »Danke«, sagte Dorian und stand auf. »Dann habe ich keine Zeit zu verlieren.«
    Sullivan sah ihm zu, wie er seine Koffer packte. Eine Viertelstunde später war der Dämonenkiller reisebereit. Er verabschiedete sich von seinen Gefährten, ließ sich ein Taxi rufen und fuhr zu dem sechzehn Kilometer von der Stadt entfernten Flughafen. Er bestieg die Maschine, schnallte sich fest und schloß die Augen; er öffnete sie auch nicht, als die Maschine zu rollen begann und abhob. Er war ganz in seinen Gedanken versunken. Dorian erinnerte sich an sein Leben, als sein Name Georg Rudolf Speyer gewesen war – damals, gegen Ende des Jahres 1532.

    Die Karavelle, die mich aufgefischt hatte, blieb nur einen Tag auf Hispaniola, dann wurde die Reise nach dem 1497 gegründeten Portobello fortgesetzt. Die Reise verlief ohne Aufregung.
    Ich hatte mich gut erholt, als wir in der Hafenstadt anlegten. Hier wurde die Ladung gelöscht und auf dem

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