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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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Hand des ihren lag, doch das zur Linken war tatsächlich kürzlich neu vermietet worden. Letzte Woche hatte einen ganzen Tag lang die Tür zur Straße weit offen gestanden, und Arbeiter waren polternd ein und aus gestiefelt. Schwitzend, schreiend, fluchend hatten sie Kisten und Möbel geschleppt und ...
    Ihre Brauen zogen sich zusammen. „Natürlich. Das erbsgrüne Sofa."
    Um seine Mundwinkel zuckte es kaum merklich. „Wie bitte?"
    „Ihnen gehört doch dieses grässliche erbsgrüne Sofa, nicht wahr?"
    Er neigte den Kopf. „Ich bekenne mich schuldig."
    „Ohne einen Anflug von Reue, wie mir scheint." Emeline spitzte missbilligend die Lippen. „Waren das wirklich vergoldete Eulen am Schnitzwerk der Beine?"
    „Das war mir noch nicht aufgefallen."
    „Aber mir."
    „Dann wird es wohl so sein."
    Mit einem leisen Schnauben wandte sie sich ab.
    „Eigentlich wollte ich Sie um einen Gefallen bitten, Ma'am." Seine tiefe Stimme schien aus großer Höhe zu ihr herabzudringen.
    Er führte sie einen der Kieswege des Conradschen Stadthausgartens hinab, der recht fantasielos mit Rosen und niedrigen Hecken bepflanzt war. Da die meisten Rosen mittlerweile verblüht waren, sah das Ganze noch trostloser als gewöhnlich aus.
    „Ich würde Sie gern anheuern."
    „Mich anheuern?" Emeline schnappte nach Luft und blieb so unvermittelt stehen, dass auch er stehen bleiben und sich nach ihr umdrehen musste. Hielt dieser grässliche Mann sie etwa für eine Kurtisane, oder was? Das war eine geradezu unglaubliche Beleidigung, und in ihrer Verwirrung ertappte sie sich dabei, wie sie ihren Blick irritiert über seine von ihrer Gastgeberin für göttlich befundene Gestalt schweifen ließ: entlang der breiten Schultern über den erfreulich flachen Bauch hinab zu jenem Bereich von Mr. Hartleys Anatomie, den es nicht zu bemerken galt, der jedoch von den schwarzen Breeches, die er unter seinen Beinlingen trug, sehr vorteilhaft betont wurde. Wieder schnappte sie nach Luft, hätte sich dabei fast verschluckt und sah hastig auf. Aber entweder war ihm ihre Indiskretion entgangen, oder er war weitaus höflicher, als sein Benehmen und sein Aufzug vermuten ließen.
    Er fuhr fort, als sei nichts gewesen. „Ich suche eine Mentorin für meine Schwester Rebecca. Eine Dame, die sie bei Bällen und Gesellschaften einführt."
    Als Emeline aufging, dass er eine Anstandsdame suchte, neigte sie den Kopf. Warum hatte der törichte Mann das nicht gleich sagen und ihr damit all die Peinlichkeiten ersparen können? „Ich fürchte, das wird nicht möglich sein", sagte sie.
    „Warum nicht?" Er sprach leise, doch sie meinte einen herrischen Unterton herauszuhören.
    Emeline sah gereizt auf. „Weil ich nur junge Damen aus den besten Kreisen unter meine Fittiche nehme. Ich bezweifle, dass Ihre Schwester meinen Ansprüchen genügen wird. Es tut mir leid."
    Einen Moment betrachtete er sie schweigend, dann wandte er sich ab. Obwohl sein Blick auf eine Bank am Ende des Weges gerichtet war, glaubte Emeline nicht, dass er sie überhaupt wahrnahm. „Vielleicht kann ich ja einen anderen Grund geltend machen, damit Sie sich unser annehmen."
    Sie verharrte reglos. „Und der wäre?"
    Er richtete seinen Blick wieder auf sie, doch nun war keine Spur der Belustigung mehr in seinen Augen. „Ich habe Reynaud gekannt."
    Emelines Herz schlug so heftig, dass es ihr laut in den Ohren pochte. Denn mit Reynaud, daran konnte kein Zweifel bestehen, war ihr Bruder gemeint. Ihr Bruder, der bei dem Massaker am 28. Regiment umgekommen war.
    Sie roch nach Zitronenmelisse. Sam sog den vertrauten Duft in sich auf, während er auf Lady Emelines Antwort wartete. Doch der Duft lenkte ihn ab. Es war gefährlich, sich bei Verhandlungen mit einem klugen Gegner ablenken zu lassen. Wie seltsam, dass eine so elegante Dame ein so schlichtes Parfüm trug. Seine Mutter hatte zu Hause, in ihrem Garten in den Wäldern von Pennsylvania, Zitronenmelisse gezogen.
    Er erinnerte sich, wie er als kleiner Junge an einem grob gezimmerten Holztisch gesessen und zugesehen hatte, wie seine Mutter die grünen Blätter mit kochendem Wasser übergoss, und an den frischen Geruch, der mit dem heißen Dampf aus der Tasse aufstieg. Zitronenmelisse. Balsam für die Seele, hatte seine Mutter sie genannt.
    „Reynaud ist tot", sagte Lady Emeline unvermittelt. „Was lässt Sie glauben, ich würde Ihnen diesen Gefallen tun, nur weil Sie behaupten, ihn gekannt zu haben?"
    Während sie sprach, betrachtete er sie etwas

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