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0380 - Jagd auf die Teuflische

0380 - Jagd auf die Teuflische

Titel: 0380 - Jagd auf die Teuflische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gekostet«, sagte er. »Zwei Drittel meines Vorrates bin ich los, an kleinen Belohnungen, Bestechungen und dergleichen mehr.«
    Zamorra pfiff leise durch die Zähne. Als Leutnant der königlichen Garde hatte Wang, wie er damals erzählte, vier Goldstücke im Monat verdient. Ein fleißiger Handwerker kam etwa auf die Hälfte. Wenn Wang zwei Drittel seines Geldes ausgegeben hatte, dann war Wangs Aktion wirklich teuer geworden, denn Sid Amos hatte sie beide recht großzügig ausgestattet.
    Der Wirt brachte die beiden Krüge. Wang warf eine kleine Messingmünze auf den Tisch; damit war das bisher Bestellte bezahlt. Die Münzen gab es jeweils in drei Größen, und sie waren abgestuft in Messing, Kupfer, Silber und Gold.
    »Ghasho hat eine Menge Beziehungen, selbst zum Königshof«, sagte Wang. »Er war früher einmal so etwas wie ein Spionagechef des Königs, bis er in Ungnade fiel. Aber seine Verbindungen von einst hat er immer noch, auch als Oberhaupt der Diebesgilde. Was er nicht weiß, braucht auch niemand zu wissen.«
    »Und wußte er, was du wissen wolltest?«
    Wang nickte.
    »Sara Moon kommt nach Faronar. Morgen, spätestens übermorgen wird sie eintreffen«, sagte er.
    Zamorra schnappte nach Luft. »Woher, bei Merlins hohlem Backenzahn, will Ghasho das wissen?«
    »Er weiß es eben. Seine Quellen gibt er nie preis. Aber wir können uns darauf verlassen. Sie kommt hierher.«
    »In den Palast?«
    »Nein. Sie hat sich nicht bei Seiner Majestät anmelden lassen. Vielleicht interessiert der König sie nicht mehr, vielleicht will sie ihn absichtlich brüskieren, vielleicht hat sie aber auch lediglich keine Lust, sich mit ihm zu unterhalten. Sie wird in einem der teureren Gasthöfe absteigen. In welchem, erfährt Ghasho noch.«
    »Und warum kommt sie hierher?«
    »Er vermutet, daß es mit dem Sklavenmarkt zusammenhängt, der hier abgehalten werden soll. Er geht über insgesamt drei Tage. Vielleicht möchte sie Sklaven kaufen.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Wenn es das war, dann plante die derzeitige ERHABENE der Dynastie eine neue Teufelei. Was sonst sollte sie mit Sklaven anfangen? Versuchskaninchen für Experimente, oder willenlose Diener, die für sie mordeten… alles war möglich. Nur nichts Gutes.
    »Dann werden wir Zusehen, daß wir der Dame auf die Fingerchen klopfen«, sagte Zamorra. »Diesmal darf sie uns nicht wieder entwischen!«
    ***
    Ein Mann verschwand wieder in den Schatten.
    Er hatte genug erfahren und kehrte auf dem schnellsten Weg zu seinem Auftraggeber zurück. Der hatte ihn bereits erwartet.
    »Nun?« fragte Ghasho. »War er allein?«
    »Nein«, grinste der krummbeinige Lauscher mit den schwarzen Zahnstummeln. Sein verwittertes Gesicht täuschte über die Flinkheit seiner Finger und die Schärfe seines Gehörs hinweg. Er war einer der besten Leute, die für Ghasho arbeiteten. Er war ein gewiefter Dieb und ein noch besserer Spion. Selbst ein Mann wie Ghasho brauchte Informanten, auf die er sich verlassen konnte.
    »Er traf sich in der Schänke zum Goldenen Fuchs mit einem, der sich Zamorra nennt«, sagte der Krummbeinige. »Sie wollen Sara Moon gefangennehmen. Sie redeten über Dinge, die ich nicht ganz verstand, aber…«
    »Berichte«, verlangte Ghasho, der Oberdieb. »Vielleicht weiß ich diese Dinge zu deuten.«
    Der Lauscher gab den gesamten Inhalt des Gespräches wieder, den er sich sehr gut eingeprägt hatte; eine seiner hervorstechenden Fähigkeiten. Ghasho hörte sich den Bericht an.
    »Wißt Ihr etwas damit anzufangen, Ghasho?«
    »Auch nicht«, log der Oberherr der Diebesgilde. »Ich danke dir trotzdem für die gute Arbeit, die du geleistet hast.«
    Der Krummbeinige mit dem verwitterten Gesicht zog sich wieder zurück. In seiner Unterkunft war Ghasho wieder allein. Leibwächter brauchte er nicht. Er wußte sich selbst zu verteidigen. Außerdem waren nur die Soldaten des Königs seine Feinde, und denen wußte er auszuweichen, abgesehen davon, daß sie sich in den seltensten Fällen in die unterirdischen Gewölbe trauten, die einmal zu einer viel älteren Stadt gehört hatten, auf deren Trümmern Faronar erbaut wurde.
    Ghasho erhob sich von seinem Stuhl und verließ seinen Unterschlupf nun ebenfalls. Irgendwo in der Nähe fand er einen ausgemergelten Jungen und drückte ihm ein Kupferstück in die Hand. »Geh zu Hauptmann Reet. Du findest ihn in der Straße der Schmiede in seinem Haus. Er hat zwar dienstfrei, aber er wird begierig sein, zu erfahren, was du ihm sagst, denn er ist auf

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