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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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würde ein Krankenwagen mit einem Arzt und ein Einsatzwagen des FBI eintreffen.
    Als er die Wohnung betreten wollte, fand er die Tür nur angelehnt. Sollte er vergessen haben, sie zuzudrücken?
    Phil brauchte eine halbe Minute, um sich darüber klar zu werden, was hier in der Zwischenzeit vor sich gegangen war. Dann spurtete er die Treppe hinunter und raste den Weg zum Telefonhäuschen zurück.
    Eine Minute später jagte er wieder in Ann Lombeks Apartment. Er fand es so leer, wie er es verlassen hatte. Phil machte sich ah die Durchsuchung der Wohnung, hütete sich aber, irgendetwas anzufassen, worauf Fingerabdrücke sein konnten. Im Schlafzimmer zog er unter dem Bett einen kleinen abgeschabten Koffer hervor. Er holte sich aus der Küche ein Messer und drückte seitlich gegen die Beschläge, um sie nicht anfassen zu müssen. Ein paar leichte Sommerkleider, Wäsche und ein Reisenecessaire bildeten den Inhalt. Im Kofferdeckel gab es eine an das Futter abgesteppte Tasche, in der ein Bündel Briefe steckte.
    Phil zog sie vorsichtig heraus. Sie waren ungeöffnet und trugen den amtlichen Stempel Nicht zustellbar. Adressiert waren sie an David Limerick jun. New York 37, 343 E. 130. St. Der Zustellbezirk 37 lag oben in Harlem. Dort also hatte sich der Junge verkrochen, der auf so brutale Weise ermordet worden war. Inzwischen musste er sein Zimmer wieder gewechselt und keine Adresse hinterlassen haben, sodass die Briefe an Agnes Reeles zurückgehen mussten. Oder aber er hatte sie zurückgehen lassen, weil er untertauchen wollte. Und dann war Agnes nach New York gekommen, um ihn zu suchen, weil sie nicht daran glauben wollte, dass der Junge, mit dem sie in Montpelier aufgewachsen war, sie sitzen lassen wollte.
    Phil wusste nicht, ob er recht hatte, aber so konnte es gewesen sein. Aber wie kam Agnes Reeles in die Gesellschaft von Ann Lombek?
    Phil ging zurück in den Wohnraum. Er wartete auf die Ankunft seiner Kollegen, die nach wenigen Minuten eintrafen. Walter Stein schickte, nachdem Phil seine Vermutungen erzählt hatte, die beiden Männer mit der Bahre wieder zurück, die mit ihm die Treppen heraufgekommen waren.
    »Wir können nur warten«, sagte Phil wütend. »Wenn uns die Leute vom Labor im Stich lassen, steht es schlecht für Jerry. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer hier in der Wohnung gewesen sein könnte.«
    »Wo seid ihr denn vorher gewesen?«
    »Mensch, Walter!«, schrie Phil. »Dass ich nicht gleich darauf gekommen bin. Wir waren vorher im Golden Seven und in dem Lokal saß Norman Kelly mit dem Girl, dem die Wohnung hier gehört.«
    »Norman Kelly?«, fragte Reads zweifelnd. »Ich glaube nicht, dass er den Mut zu einer solchen Sache hat.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Phil. »Aber wir werden ihn ausquetschen, denn wenn er auch nicht selbst beteiligt war, kann er Bescheid wissen, wer dafür infrage kommt. Ich schlage vor, Jimmy und ich schnappen uns Kelly, während du, Walter, auf die Laborfritzen wartest.« Mit Jimmy, war Jimmy Reads gemeint, der unten den Aufpasser spielte.
    ***
    Im Golden Seven brannte nur noch über der Theke Licht. Die Barmädchen fummelten an den Gläsern herum, und Vic Bowman, der Inhaber des Lokals, machte Kassensturz. Die beiden G-men schlängelten sich durch die Tischreihen, die jetzt im Halbdunkel lagen. Vic Bowman blickte erstaunt auf.
    »Keinen Tropfen mehr«, sagte er und strecke abwehrend die Hand aus.
    Phil ließ seinen FBI-Stern blinken. Bowman warf einen neugierigen Blick darauf und steckte ein dickes Bündel Banknoten in die Tasche.
    »Wir suchen Norman Kelly«, sagte Phil. »Er war heute Abend in diesem Lokal.«
    »Augenblick, Gentlemen.« Bowman winkte einem der Barmäd.chen. »War Kelly heute Abend hier?«
    »Ja, er war da«, antwortete ein Barmädchen schleppend.
    »Wie lange blieb er hier?«, fragte Phil.
    »Oh, er ging um halb zwei. Das heißt, Harry musste ihn und Susan, seine Freundin, zum Taxi schleifen. Die beiden hatten arg geladen.«
    Norman Kelly hatte ein Zimmer in einem der Hinterhöfe in der Broom Street. Da er fast nie zu Hause war, genügte ihm die winzige Bude. Er gab sie selbst dann nicht auf, wenn ihm der Staat von Zeit zu Zeit ein kostenloses Domizil zur Verfügung stellte, denn die Miete betrug nur ein paar Dollar.
    Phil zog die zweite Schlüsselgarnitur für den Jaguar aus der Tasche. Fünfzehn Minuten später durchquerte er zusammen mit Jimmy Reads einen dunklen Torweg, stolperte über leere Konservendosen und klopfte an ein Fenster. Jimmy

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