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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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warten«, sagte Nicole. »Wir haben auch noch anderes zu tun.«
    »Das sagte Zamorra mir schon«, räumte Amos ein. »Aber ihr habt recht. Zwischendurch solltet ihr euch auch mal wieder um Tendyke kümmern, bevor er völlig vereinsamt.« Er sagte es ganz beiläufig und hoffte auf eine Reaktion. Aber die beiden gingen darauf nicht ein.
    »Ihr wollt Caermardhin verlassen«, nahm Amos den Faden wieder auf.
    »Wir müssen aber auch dabei sein, wenn Sara Moon Merlin befreit«, sagte Nicole. »Versprich uns, daß du uns herholst, sobald sie erwacht.«
    Amos nickte.
    »Versprochen«, sagte er. »Das dürfte ja kein Problem sein. Vielleicht erwacht sie ja auch schon in den nächsten Minuten.«
    »Ich werde sie mal ein wenig untersuchen«, sagte Zamorra. »Vielleicht läßt sich dann schon etwas absehen.«
    »Aber hüte dich, sie gewaltsam zu wecken. Es könnte verheerende Folgen haben«, warnte Amos. »Und - wenn’s geht, sondiere sie mit deinen Para-Kräften oder mit deinem Amulett, aber nicht mit dem Dhyarra-Kristall.«
    Zamorra nickte. »Sei unbesorgt.«
    Er suchte die Unterkunft auf, in der Sara Moon unter der magischen Abschirmung immer noch im Tiefschlaf lag. Zamorra versetzte sich in Traumtrance und glich sich ihr teilweise an. Dann konnte er sie mit den Kräften seines Geistes und des Amuletts sondieren.
    Er erschrak.
    Sara Moon war viel stärker angeschlagen, als er angenommen hatte. Amos mußte das schon vorher erkannt haben. Deshalb also hatte er gewarnt!
    Es war zwar möglich, die Druidin jetzt zu wecken, aber sie würde kaum lange genug durchhalten, um auch nur die Hälfte von dem zu verstehen, was man ihr erklären mußte. Der Schock der Niederlage saß tief. Und da war auch noch etwas in ihr, das Zamorra nicht erfassen konnte. Ein in sich verkapselter parapsychischer Block. Er war absolut fremdartig und schien nicht so recht zu ihr zu gehören.
    Es war etwas, das Sara Moon kontrollierte.
    Craahn…
    So hatten die MÄCHTIGEN es genannt. Craahn hatte die Druidin seinerzeit entarten lassen. Craahn hatte dafür gesorgt, daß sie sich gegen das Gute stellte und Merlin und seine Getreuen als Todfeinde betrachtete. Zum ersten Mal hatte Zamorra Gelegenheit, das Unterbewußtsein Saras zu sondieren, und zum ersten Mal spürte er diesen Block einer Bewußtseinsprogrammierung.
    Aber er konnte ihn nicht entfernen, ohne Sara Moon zu töten. Der abgekapselte Block war zu tief verankert.
    Zamorra war hilflos. Er konnte nichts tun, um Sara davon zu befreien. Dazu bedurfte es ganz anders gearteter Kräfte. Auch Amos würde es nicht tun können.
    Wie auch immer die MÄCHTIGEN es getan hatten; sie hatten ganze Arbeit geleistet! Und dieser Block schien Zamorra auch dafür mitverantwortlich zu sein, daß Sara Moon in tiefer Bewußtlosigkeit lag und nicht erwachen wollte oder konnte.
    War es eine Bestrafung für ihr Versagen? Oder war es nur eine Art Sicherheitsschaltung in ihrem Unterbewußtsein, die verhinderte, daß Menschen wie Zamorra sie wieder auf die richtige Seite holen konnten?
    Er wußte es nicht. Er sah nur, daß es noch lange dauern würde, bis Sara Moons Schock sich löste und sie wieder erwachen würde. Vielleicht drei, vier Tage, vielleicht eine Woche oder noch mehr.
    Unter diesen Umständen hatte es wahrhaftig keinen Zweck, hier noch länger zu warten. Amos hatte versprochen, sie zu holen, sobald Sara erwachte, und er würde sein Versprechen auf jeden Fall halten.
    Zamorra verließ die Druidin. Der enge Kontakt mit ihrem Unterbewußtsein, zum ersten Mal ohne Abschirmung, hatte ihn auf ganz eigenartige Weise berührt.
    Sara Moon war - kalt.
    ***
    Panshurab nahm wieder menschliche Gestalt an. Jetzt, da Astaroth fort war, konnte er es riskieren.
    Er fragte sich, was er nun tun sollte. Eysenbeiß lag tot in der Schlangengrube. Damit besaß der Ssacah-Kult keinen Gönner mehr. Es war fraglich, ob Astaroth Interesse an den Schlangen zeigen würde. Wahrscheinlicher war, daß er sie auslöschen würde. Er oder Eysenbeißens Nachfolger, wer auch immer das sein mochte. Und im gleichen Moment, wo es den Kult auch offiziell nicht mehr gab, entstand in Indien ein Machtvakuum, das von anderen Dämonen gefüllt werden konnte…
    Eysenbeiß ist nicht tot, zischten die Messing-Kobras ihm aus der Grube herauf zu.
    Panshurab zuckte heftig zusammen. »Was war das?«
    Er lebt. Wir beschirmen ihn. Doch du solltest ihn zu dir hinauf holen. Wir wissen nicht, wie lange wir die Kontrolle über die Kobras halten können.
    Panshurab zwinkerte

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