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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vom Erdboden verschluckt.
    Er hörte sie auch nicht reden. Alles hatte sich in gespenstischer Lautlosigkeit abgespielt.
    Ted ahnte nicht, daß sich in diesem Moment einer der Inder umsah und einen lauten Schrei ausstieß. Die anderen wirbelten herum. Sie sahen hinter sich einen Mann stehen, der sie verwundert ansah und durch sie hindurchblickte. Er war vor wenigen Augenblicken noch nicht da gewesen!
    »Packt ihn!« schrie Panshurab. »Er wird ein Opfer für die Schlangen!«
    Aber obgleich sie versuchten, den Fremden gefangenzunehmen, gelang es ihnen nicht. Sie griffen einfach durch ihn hindurch. Er reagierte auch gar nicht darauf, als könne er sie nicht wahrnehmen.
    Da zogen sie sich zurück. Hier waren Dinge im Spiel, die sie nicht begriffen.
    Auch Ted Ewigk setzte seinen Weg fort. Er hatte zumindest eine Ahnung dessen, was in diesem Tunnel zwischen den Weltentoren geschah. Der endlose Korridor war gewissermaßen polarisiert. Man konnte nur in eine Richtung sehen und fühlen, in die andere nicht.
    Ted fand sich damit ab. Er konnte ohnehin nichts ändern. Er bereitete sich statt dessen auf das Ende des Tunnels vor. Wohin verschlug es ihn diesmal? War es überhaupt die Erde, die er erreichte? Oder brachte ihn der Ablenkungseffekt an einen noch anderen Ort?
    Dann hatte er das Ende des Weges erreicht. Vorsichtig trat er ins Freie.
    Als er einen vom Dschungel teilweise übrwucherten Tempel sah, atmete er im ersten Moment erleichtert auf.
    Bis er die Kobras sah…
    ***
    In Wales war die Stunde des Abschieds gekommen. Zamorra und Nicole verließen Caermardhin. Wang Lee Chan und Su Ling blieben zurück. »Und wenn Amos vergessen sollte, euch zu rufen, wenn Sara Moon erwacht, dann hole ich euch höchstpersönlich«, versprach der Mongole. »Pech habt ihr natürlich, wenn ihr gerade fort seid und sie schlägt die Augen auf…«
    Aber daran glaubte Zamorra nicht.
    Sie nahmen Tendyke und die Zwillinge mit zum Beaminster-Cottage, wo sie Station machen wollten. Sie waren lange nicht mehr hier gewesen, und es konnte nicht schaden, zwischendurch einmal wieder nach dem Rechten zu sehen. Vom Cottage aus telefonierte Nicole mit London und bestellte Flugtickets für den nächsten Tag. Sie würden fast gleichzeitig starten - Zamorra und Nicole nach Frankreich, und Tendyke mit den Zwillingen in die USA.
    Zamorra zeigte seine Unzufriedenheit offen.
    »Eigentlich haben wir mit einem ungeheuren Aufwand recht wenig erreicht«, sagte er. »Wir haben Sara Moon zwar endlich erwischt, aber was nützt es uns, solange sie im Schockschlaf liegt? Und, was noch viel schlimmer ist - wir wissen nicht, wo Ted Ewigk steckt. Und solange wir das nicht wissen, können wir ihm nicht einmal helfen.«
    »Vergiß es«, sagte Tendyke. »Dadurch, daß du ständig davon redest, machst du es dir nur selbst schwer. Er wird sich schon zu helfen wissen. Und wenn nicht, dann werden wir ihn finden, das garantiere ich dir. Ganz gleich, wo auf der Erde er sich befindet, wir spüren ihn auf.«
    »Vergessen soll ich? Ja, wie denn?« fuhr Zamorra auf. »Wie soll ich vergessen, daß ein Freund in Not ist?«
    »Du weißt schon, wie ich es meine«, knurrte Tendyke.
    »Klar, auf der Erde finden wir ihn«, sagte Nicole. »Da hätte Amos ihn schon gefunden. Aber er befindet sich garantiert nicht mehr auf der Erde.«
    »Wir haben Sara Moon gefunden, also werden wir auch Ted finden«, sagte Tendyke.
    Es war der Augenblick, in dem das Telefon anschlug.
    Die Gefährten sahen sich an. Nur Sid Amos wußte, daß sie sich zu dieser Zeit im Beaminster-Cottage in der Grafschaft Dorset aufhielten. Er nahm also die Möglichkeit einer Telefonverbindung wahr.
    »Sara…?« murmelte Zamorra erwartungsvoll und nahm den Hörer ab.
    Und dann war er erst einmal sprachlos.
    ***
    Astaroth hatte sich beim Fürsten der Finsternis anmelden lassen. Leonardo deMontagne war über diese Besuchsankündigung mehr als überrascht. Es war ein offenes Geheimnis, daß Astaroth danach trachtete, ihn von seinem Thron zu stoßen. Dabei wollte Astaroth sich selbst nicht einmal entsprechend erhöhen.
    Der Montagne glaubte es ihm. Gerade deshalb war das Intrigenspiel zwischen ihnen von besonderem Reiz für den Fürsten der Finsternis. Dennoch war es ungewöhnlich, daß Astaroth von selbst zu ihm kam.
    »Was willst du?« fragte Leonardo deMontagne kurz angebunden.
    Astaroth grinste von einem spitzen Ohr zum anderen. »Dir eine frohe Botschaft überbringen, Fürst«, sagte er. »Erinnerst du dich an deinen einstigen

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