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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Terraner gegeben. Dies alles war zwar von Wasser durchflutet, emporgehoben und plötzlich in das Bewußtsein von Menschen gebracht worden.
    Alles, was Aufschluß über die Geschichte, über die verschlungenen Wege der kosmischen Evolution geben konnte, war abgeriegelt worden. In mühevoller Kleinarbeit gingen Männer wie Tomcho Spectorsky und sein Stab daran, millimeterweise diesen Funden die innewohnenden Geheimnisse zu entreißen.
    „Jetzt bin ich mir über eines nicht im klaren", sagte Bontainer und faßte Noel Minth-Kisilan ins Auge.
    „Bitte?"
    „Sind Sie wirklich nur der harmlose reiche Mann, der seinen Gästen ein Vergnügen machen möchte, oder liegen die Dinge tiefer?"
    Noel breitete beide Arme aus.
    „Ich habe seit vielen Jahrzehnten nichts anderes getan, als durch meine Handelsbeziehungen Terra geholfen. Und ich bin dadurch ein bißchen reicher geworden als mein Vorbild, mein Onkel nämlich. Und jetzt, ein paar Jahre vor dem Ende, möchte ich noch einmal etwas erleben. Das ist es, Vivier, sonst nichts."
    Bontainer zuckte die Schultern.
    „Ich war bis jetzt ständig beunruhigt", sagte er und drehte seinen Sessel. Der Kopf des grauhaarigen Skippers war im Profil sichtbar, die Augen kontrollierten jeden Zeigerausschlag. „Jetzt kenne ich wenigstens den Grund. Ich bin gern bereit, diese Version zu akzeptieren, Noel, aber Sie werden es mir nicht verübeln, wenn ich weiterhin mißtrauisch bleibe. Können Sie das verstehen?"
    Noel Minth-Kisilan nickte unglücklich.
    „Es tut mir leid", sagte er fast tonlos, „wenn ich der Grund des Mißtrauens bin, Vivier. Ich habe wirklich nichts anderes vor, als uns allen eine Freude zu machen. Glauben Sie ich stürzte mich todesmutig in verwirrende Abenteuer? Ich, als dem Tode naher alter, dicker Mann, der nicht einmal einen Schnaps trinken darf, weil es die teuersten Ärzte verboten haben?"
    „Nun - Sie werden Ihre Meinung am Ende des kleinen Ausflugs geändert haben, ohne daß ich noch ein einziges Wort gesprochen haben werde."
    Bontainer nickte ernst.
    „Hoffentlich. Ich unterstelle Ihnen nichts, Noel. Ich bin nur durch eine Menge böser Dinge gewitzigt worden. Daher das Mißtrauen."
    „Das kann ich verstehen. Die Daten der neuaufgetauchten Anlagen habe ich von einem Sporttaucher, einem Einzelgänger. Er registrierte eine Ortsveränderung und traf zufällig in meiner Werft mit mir zusammen. Das alles kann nachkontrolliert werden, und ich habe eine entsprechende Bemerkung in meinem Safe deponiert. Das zu Ihrer Beruhigung, Kommandant."
    Bontainer drückte seine Zigarette aus.
    „In Ordnung", sagte er. „Vergessen Sie es, Noel! Und jetzt werde ich an der Bar neben dem Aufenthaltsraum ein riesiges Sandwich essen, einen Schluck Sekt nehmen und zu Bett gehen. Welche Kabine haben Sie mir zugedacht?"
    Höflich lächelnd entgegnete Noel: „Dieselbe in der Ihre Frau Gemahlin sich seit einer Stunde aufhält, Nummer eins."
    „Oh!"
    Bontainer berührte kurz die Schulter des Skippers und sagte: „Steuern Sie uns nicht gegen einen Riesenkraken, junger Mann."
    Halsterby drehte sich halb herum und knurrte: „Kümmern Sie sich um Ihr verdammtes Sandwich und schlafen Sie!"
    Noel und Vivier lachten und verließen die Brücke. Hinter ihnen schloß sich das runde, gewölbte Panzerschott. Der Diskus pflügte weiter durch die Wassermassen, in rund fünfzig Metern Tiefe, Südkurs, den angegebenen Positionen entgegen.
    „Sechster Februar 2437", sagte Noel. „Merken Sie sich das Datum. Ich hoffe, es ist eine gute Zahl für uns alle."
    „Das hoffe ich auch", sagte Bontainer und öffnete die Tür, die Aufenthaltsraum und Bar trennte. Hinter der Bar stand ein Robot, und der Raum war leer.
    Ein Lautsprecher knackte.
    „Ich suche Mister Kisilan. Hier spricht Delphin-Hangar."
    Mit zwei kleinen Schritten war Noel am Visiphon und drückte eine Taste nieder.
    „Hier. In der Bar."
    „Mister Minth-Kisilan", sagte die Stimme eines Besatzungsangehörigen, „ich glaube, Sie sollten besser in den Hangar zwei kommen. Wir benötigen Ihren Rat. Sind Sie so liebenswürdig?"
    „Etwas Ernstes?"
    „Nein. Nur eine Kompetenzsache."
    „Entschuldigen Sie mich bitte", sagte Noel, nickte Bontainer zu und verließ den Raum. Bontainer ging langsam um die Bar herum, schob den Robot zur Seite und nahm eine platinierte Vorlegegabel. Er suchte sich aus dem reichhaltigen Angebot ein handgroßes Stück Roastbeef aus, träufelte Zitronensaft darauf, warf einen Toast in den Automaten und goß sich einen halben

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