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0381 - Unternehmen Südsee

Titel: 0381 - Unternehmen Südsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er lehnte an der Tür und sah die Gefahr auf sich zukommen.
    „Wir wären die ideale Kombination", flüsterte sie.
    „Wie meinen Sie das?" fragte Bontainer und tastete nach dem Druckknopf, der die Tür öffnen sollte.
    „Sie sind schlank, stark, sehr männlich, und Ihr Zögern macht Sie nur noch begehrenswerter. Ich bin jung und schön."
    Bontainer lachte kurz.
    „Stellen Sie sich die Kinder vor" sagte er. „Mit meiner Schönheit und Ihrem Intellekt! Diese Debilenheime sind reichlich teuer, und der Sold eines Raumschiffers ist der höchste nicht."
    Sie lehnte sich gegen ihn, und seine Hand ertastete endlich den Knopf.
    „Sie scherzen, Vivier."
    Er behielt die Zigarette im Mund und erwiderte: „Sie scherzen nicht?"
    „Nein. Nicht eine Sekunde lang."
    „Das wird Noel aber freuen, wenn er das hört", bemerkte er. „Und meine Frau wird Sie mit einer Liebenswürdigkeit behandeln, die ihresgleichen sucht. Und mich erst...", er ließ den Satz unbeendet.
    „Das alles", behauptete Fanra, „ist mir völlig gleichgültig."
    „Da es aber zu derlei Dingen zwei Menschen braucht", schloß Bontainer, „ist meine Meinung nicht unwichtig. Ich bin zwar gern bereit, eine Weile lang mitzuspielen, aber ab jetzt nicht mehr. Bitte, halten Sie sich daran!"
    Er drückte den Knopf.
    Das Schicksal spielt seltsame Streiche. Bontainer, vom guten Sekt erfüllt und nicht mehr hundertprozentig sicher, erwischte den Schalter, mit dem der Alarm ausgelöst wurde, der das Eindringen großer Wassermassen unter Druck in den Körper des Schiffes anzeigte. Drei Summer, vier Sirenen und zwei energische Glocken entfesselten einen Höllenlärm, während Bontainer sich der Raumschiffsalarme entsann und in einem rekordwürdigen Spurt in die Kabine eins raste. Dort empfing ihn Arsali schlaftrunken und mit Worten, die an dieser Stelle nicht gut wiederzugeben sind.
     
    4.
     
    Die POSEIDON lag still.
    Die Tauchtiefe betrug siebzig Meter, und ein Teil der Gäste war ausgeschwärmt. Sie hatten sich in weiße, enganliegende Schutzanzüge gezwängt, die ein Abwehrfeld erzeugten. In diesen Anzügen konnte man ziemlich tief tauchen, ehe der Wasserdruck zu einem Problem wurde. Die „Delphine" waren besetzt und umschwirrten das Schiff wie Hummeln das Nest; je zwei der Boote arbeiteten zusammen als Jagdteam.
    Für Vivier hatte sich nichts Passendes gefunden, und er steckte noch immer in seinem weißen Smoking. Er war zusammen mit Halsterby im Maschinenraum.
    Halsterby, dachte er amüsiert, entsprach weitaus mehr den Vorstellungen, die man von einem alten Seebären hatte, als sonst ein Mann an Bord. Die mächtige Gestalt, die eine fast unglaubliche Ruhe ausstrahlte, die Perle im Ohr und der reichliche Gebrauch des Wortes „verdammt" paßten so wunderbar dazu. Obendrein schien Halsterby niemals mehr als das Notwendigste zu sagen.
    „Sie lieben Ihren Job. Skipper?" fragte Bontainer.
    Er lehnte an der Kontrolltafel für die Energieerzeugung und die Verteilungsschaltungen.
    „So wie Sie Ihre verdammten Planeten, Vivier", brummte Guriman.
    Vivier kratzte sich gedankenvoll hinter dem Ohr.
    „Sagen Sie, Guriman...", begann er, betrachtete kurz das lichterfüllte Bild des mittelgroßen Schirms, der wie ein rechteckiges Bullauge wirkte und fuhr fort: „Sie sind hier der einzige Mann, an den ich mich halten kann. Ich habe seit dem Start ein sehr deutliches Gefühl der Unruhe."
    Guriman sah ihn starr und schweigend an.
    „Ja?"
    „Und jedesmal, wenn ich dieses Gefühl habe - oder hatte -, stellt es sich sehr bald heraus, daß irgend etwas passierte. Meist waren es schlimme Dinge. Wir sind heute den zweiten Tag unterwegs und schreiben den achten Februar. Haben Sie dieses Gefühl auch, Guriman?"
    „Verdammt", sagte Halsterby und grinste vage. „Sie haben recht. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich fühle mich auch nicht besonders."
    Vivier deutete auf die Schalttafel.
    „Kann es das Boot sein? Die Maschine?"
    „Das Boot ist so gut wie Ihr bestes Schiff. Ich fahre seit fast achtzig Jahren mit diesen Dingern herum, aber ich bin immer noch nicht abgesoffen."
    „Sind es die Gäste?"
    Halsterby zögerte, dann räusperte er sich und brummte: „Außer Fanra, die Ihnen inzwischen gut bekannt sein dürfte, haben wir auch hier keine Probleme."
    „Fanra", Bontainer grinste. „Sagen Sie... wie eigentlich kam Noel zu diesem Mädchen?"
    „Er hat sie kennengelernt", erwiderte Guriman philosophisch. „Und dann geheiratet. Der Ehekontrakt wird, glaube ich, nicht lange

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