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0382 - Claudines Schreckensnacht

0382 - Claudines Schreckensnacht

Titel: 0382 - Claudines Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und durchforschte seine Erinnerung. Er verzichtete darauf, ihn zu befragen, weil er annahm, daß Norman selbst nichts von seinem »Agent«-Dasein gewußt hatte. Sonst hätte der Junge sich nämlich anders verhalten. Statt dessen forschte er mit Hilfe des Amuletts auf telepathischer Basis in Normans Unterbewußtsein. Es war verblüffend, was er dabei zutage förderte.
    Norman war kein »Agent«! Er besaß keine Anlagen dazu, und er war es auch nie gewesen! Auch jetzt nicht! In ihm gab es nichts, was ein Psi-Feld hätte entstehen lassen können!
    Zamorra zweifelte an seinem Verstand. Er hatte doch eben noch einwandfrei festgestellt, daß die Poltergeist-Phänomene von Lafayette ausgingen!
    Da mußte noch etwas sein! Er »grub« weiter in Normans Unterbewußtsein. Und dann entdeckte er den Kontakt.
    Etwas war von irgendwo gekommen und hatte Normans Geist berührt.
    Das war es!
    Da war das Echo Schwarzer Magie, das Zamorra schon mehrmals gespürt hatte! Er wollte diesem Echo nachspüren, stieß aber auf eine unüberwindbare Barriere. Der Dämon, der einen Kraftstrahl ausgesandt hatte, wollte absolut nicht aufgespürt werden und sorgte auch dafür, daß das niemandem gelang.
    Wer auch immer es war, er mußte sehr stark sein, daß er seine Identität und sein Versteck geheimhalten konnte, von dem aus er operierte. Er hatte Norman das Psi-Feld künstlich aufgepropft. Er hatte den Poltergeist künstlich entstehen lassen. Aber warum ausgerechnet bei Norman Lafayette, und warum waren die Effekte ursprünglich bei Claudine Focault aufgetreten und nicht bei Norman?
    Zamorra fand auch diesen Grund heraus.
    Der Dämon mußte mit seinem Kraftstrahl, der zum künstlichen Poltergeist geworden war, nur grob gezielt haben. Er hatte keine besondere Person angesprochen. Der Kraftstrahl war von Claudine wie von einem Magneten angezogen worden. Da sie selbst aber ein Poltergeist- »Agent« war und über ein eigenes Psi-Feld verfügte, war das künstliche Feld abgeprallt.
    Zwischen Claudine und Norman bestand eine Gefühlsbrücke, wie Claudine sie zu keinem anderen Menschen entwickelt hatte. Er liebte sie, und sie verabscheute ihn. Diese Wechselwirkung sorgte dafür, daß der dämonische Kraftstrahl gewissermaßen über die Gefühlsbrücke ritt und wie ein Blitz in Norman Lafayette einschlug. Dort festigte er sich und wurde zum Poltergeist.
    Aber immer noch war Claudine der Magnet, der Kraft anzog, die ihrem Psi-Feld ähnelte. Claudine entzog Norman Poltergeist-Kraft in jedem Moment, in welchem einer von ihnen an den jeweils anderen dachte! Dann entstand jedesmal diese Verbindung, und über sie floß die Energie und entlud sich in Claudines Umgebung über ihr eigenes Psi-Feld! Erst als sie sich beide einander mehr näherten, waren auch in Normans direkter Umgebung Poltergeist-Effekte entstanden - die Straßenlampe, der umgeknickte Baum, die unsichtbare Faust, die sie beide auseinandergerissen hatte, Zamorras zerplatzende Lampe…
    Deshalb hatte es auch nichts genützt, daß Zamorra Claudine von ihrem Psi-Feld befreit hatte. Denn die Gefühlsbrücke bestand beiderseits nach wie vor, und Normans Poltergeist konnte weiter aktiv bleiben. Und das tat er auch und schickte seine Energien wieder über Claudine in die Welt!
    Aber damit war es jetzt auch vorbei. Zamorra konnte auch den künstlichen Poltergeist unschädlich machen. Und der Dämon im Hintergrund hatte sich zurückgezogen.
    Der würde hierher nicht wieder zurückkommen.
    Der Morgen graute bereits, als Zamorra und Nicole sich verabschiedeten, um zum Château Montagne zurückzufahren. Ein übernächtigter Gustave Lafayette sah hinter dem davonfahrenden roten Sportwagen her und schüttelte den Kopf. »Der Teufel soll sie alle holen, diese spinnerten Paprikalogen… mit ihrem ganzen Zauberspuk und ihrer Hexerei…«
    Von Hexerei sprach im Wagen auch Zamorra, der Nicole anhielt, auf der Rückfahrt doch etwas langsamer zu fahren, weil Geschwindigkeit zwar keine Hexerei sei, aber man auch langsam jedes Ziel erreichen könne.
    Er beschloß auch, den Focaults ein wenig unter die Arme greifen zu lassen. Ihre Versicherung würde die Schäden wohl kaum bezahlen, und da kaum ein Möbelstück heil geblieben und das ganze Haus neu ausgestattet werden mußte, würde das ein recht teurer Spaß werden, der die Familie auf viele Jahre hinaus verschulden mußte. Aber da gab’s die De-Blaussec-Stiftung, die aus dem Ertrag eines vor Jahren unschädlich gemachten Dämonenschatzes bestand und Opfer Schwarzer

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