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0382 - Claudines Schreckensnacht

0382 - Claudines Schreckensnacht

Titel: 0382 - Claudines Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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meiner Figur ein Ärgernis sein soll«, murmelte sie. »Aber du hast recht. Ich werde mir eine Sonnenbrille und zwei Ohrringe anziehen, das reicht vielleicht.« Sie hauchte ihm einen Kuß auf die Wange und entschwand mit wiegenden Hüften. Zamorra sah ihr bedauernd nach. Nicole bot einen erfreulich aufregenden Anblick. Aber was sein mußte, mußte leider sein…
    Eine halbe Stunde später rollte der perlmuttweiße BMW vom Hof und jagte zur Straße hinunter. Nicole genoß es, das schnelle Coupé endlich einmal wieder ausfahren zu können. Sie kam viel zu selten dazu.
    ***
    Es dauerte länger, als Nicole gedacht hatte. Die Maschine landete mit fast einstündiger Verspätung. Urlaubszeit und überfüllter Luftraum waren die Ursache. »Aber in Frankfurt ist es noch schlimmer«, behauptete Ted Ewigk. »Da geht manchmal überhaupt nichts mehr. Lyon ist dagegen ein Provinzflugplatz. Was ist nun eigentlich mit dieser magischen Aufladung, deretwegen ich ursprünglich nach Wales kommen sollte?«
    Nicole erzählte es ihm, während sie zurückfuhr und dem BMW 635 CSi wieder die Sporen gab. Die San Francisco-Chinesin Su Ling, die nach Caermardhin umquartiert worden war, war von Agenten der DYNASTIE DER EWIGEN magisch aufgeladen und zu einer Art Bombe gemacht worden, mit der Merlins Burg hätte zerstört werden sollen. Deshalb hatte Zamorra Ted Ewigk gebeten, mit seinem Machtkristall die Aufladung wieder zu löschen, doch Ted war aus dem Flugzeug heraus in die Nebelwelt Ash’Cant entführt worden und hatte dort etliche Schwierigkeiten gehabt, wieder zur Erde zurückzukommen. »Aber inzwischen ist der Fall erledigt«, schloß Nicole. »Zamorra und Wang haben es geschafft, Sara Moon einzukassieren, und die hat mit ihrem Dhyarra-Kristall dafür gesorgt, daß die Aufladung gelöscht wurde.«
    Ted hob die Brauen. »Das ist ja prächtig«, sagte er überrascht. »Das heißt also, daß auch Merlin wieder erweckt wurde?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Der liegt nach wie vor in seinem Frostblock. Sara Moon ist handlungsunfähig. Sie erlitt eine Art Magie-Schock. Wie sah das überhaupt bei dir aus? Wir haben alles Mögliche und Unmögliche versucht, dich aufzuspüren, aber selbst Sid Amos und seine Magie haben versagt - bis dann dein Anruf aus Indien kam…«
    Ted schmunzelte. »Ich erzähl’s, wenn wir im Château sind, ja? Dann brauche ich nicht alles zweimal zu berichten. Immerhin hat sich einiges getan. In Ash’Cant gibt es den Kult der Brüder vom Blauen Stein nicht mehr, und mir scheint, als sei in Indien auch das Ssacah-Problem abgehakt.«
    »Du machst mich neugierig«, gestand Nicole.
    Aber Ted Ewigk schwieg sich vorerst noch aus.
    Statt dessen stellte er Vergleiche zwischen Nicoles BMW und seinem eigenen Mercedes-Coupé an, das derzeit am Leonardo daVinci-Flughafen in Rom auf dem Parkplatz stand. Dem BMW fehlte ein wenig die Schwere und luxuriöse Gediegenheit des Mercedes, dafür war er nach Teds Eindrücken sportlicher und kurvenfreudiger. Der Reporter und einstige ERHABENE der Dynastie, der aus Tarnungsgründen derzeit einen dunklen Oberlippenbart und schulterlanges schwarzes Haar trug und sich in Rom »Teodore Eternale« nannte, genoß die rasante, schnelle Fahrt.
    Ohne nennenswerte Probleme erreichten sie das Dorf, von dem aus oben am Hang das Château zu sehen war. Selbst von hier unten waren die Brandschäden deutlich zu erkennen. »Sieht ja immer noch übel aus«, bemerkte Ted. »Wo willst du jetzt hin?«
    Sie hatte die breitausgebaute Umgehungsstraße verlassen und steuerte die Dorfmitte an. Dort stoppte sie den Wagen vor dem einzigen Gasthaus.
    »Jemanden abholen. Ist geschäftlich«, sagte sie.
    Sie sah, daß da noch ein anderer Wagen vor der Tür stand, ein zitronengelber Renault 4, der mit Sicherheit nicht hierher gehörte. Das Dorf war klein, und Nicole kannte jeden Einwohner und auch jedes Auto. Ein Fremder war hier, vielleicht auf der Urlaubsreise.
    Sie betrat die Gaststube. An einem der Fenstertische saß Rogier deNoe, der sich bei ihrem Eintreten erhob. Er befand sich in Gesellschaft von Pierre Mostache, dem Wirt, und einem Nicole unbekannten Mann. Offenbar der Fahrer des zitronengelben R 4.
    »Schön, daß Sie da sind, Nicole«, sagte Mostache. »Trinken Sie ein Glas Wein auf Kosten des Hauses? Ich bin heute in Spendierlaune. Das hier ist Monsieur Henri Focault. Er möchte unbedingt und dringend mit dem Professor sprechen. Ich hatte schon angeboten, Monsieur deNoe und ihn zum Château hinauf zu

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