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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hervorragende Aussicht über die Umgebung gehabt hatte, zersplittert, vernichtet… und nur der Safe heil geblieben…
    Zamorra erstarrte.
    Hier hatte sich etwas verändert!
    Jemand hatte sich an dem Safe zu schaffen gemacht, der fest in der Wand installiert war! Er konnte nicht auf normale Weise geöffnet werden - er hatte unter der jetzt natürlich verbrannten Tapete eine elektronische Schalteinheit besessen, die Sensortasten aufwies. Nur Zamorra und Nicole und in letzter Zeit auch Raffael Bois hatten gewußt, wo genau diese empfindlichen Sensortasten unter der Tapete zu finden waren. Man tippte eine Geheimzahl ein, und die Elektronik ließ die schwere Safetür aufschwingen - für exakt drei Sekunden.
    Wer genau wußte, was wo im Safe zu finden war, dem reichten diese drei Sekunden, um es herauszuholen oder etwas hineinzulegen. Ein Fremder hatte Pech! Sollte es jemals einem Dieb gelingen, sowohl die Geheimzahl als auch die Sensortasten der Steuerung zu erfahren, so reichten ihm bestimmt die drei Sekunden nicht aus, Beute zu machen. Nach Ablauf dieser kurzen Frist schloß der starke Motor die Safetür automatisch wieder und ließ sich auch durch Arm oder Hand des Diebes nicht aufhalten. Die würde erbarmungslos abgetrennt werden. Und in diesem Fall wurde über die Alarmanlagenleitung gleichzeitig die zuständige Polizeiwache in Feurs verständigt.
    Das, hatte Zamorra angenommen, mußte Absicherung genug sein.
    Aber jetzt wurde ihm klar, daß auch das nicht reichen konnte.
    Gut, die Schalteinheit war nicht mehr unsichtbar hinter der Tapete versteckt, weil es die Tapete eben nicht mehr gab. Aber hier war noch etwas anderes geschehen. Jemand hatte die Einheit förmlich aus der Wand herausgestemmt - und die Verbindung zum Safeschloß sowie zum Motor gekappt! Die Schalteinheit selbst lag vor der Wand auf dem Fußboden.
    Und der Safe - war geöffnet! Die Safetür stand etwa einen Zentimeter weit offen.
    Zamorra atmete tief durch. Was er sah, war eigentlich unmöglich. Selbst wenn die Steuerung ausfiel - und gerade dann! - war es doch unmöglich, daß die Tür geöffnet werden konnte, denn dann arbeitete auch der Motor nicht!
    Langsam streckte der Parapsychologe die Hand aus und berührte den Safe. Die Tür ließ sich spielend leicht bewegen. Jemand mußte auch die Antriebswelle, die vom Motor her kam, zerstört haben…
    Und der Safe war leer.
    Das Zauberschwert Gwaiyur war ebenso verschwunden wie der Dhyarra-Kristall.
    Das war der Moment, in dem Zamorra hinter sich einen Luftzug spürte. Er wollte sich noch ducken und herumwirbeln, aber er war zu langsam. Etwas traf seinen Nacken und seinen Hinterkopf. Die Welt explodierte in einem Feuerwerk schreiend bunter Farben, und danach wurde es schwarz. Daß der Parapsychologe zusammenbrach, merkte er schon nicht mehr.
    ***
    Nicole stellte fest, daß Zamorra seinen Sessel verlassen hatte. Nur Pascal und Nadine waren noch da. Und auf dem kleinen Tisch lag der Zettel von Teri Rheken. Nicole betrachtete das Zeichen darauf noch einmal. Sie war sicher, daß es mit dem Sigill auf Tanjas Grabkreuz identisch war!
    »Wo ist Zamorra hin?« fragte sie beunruhigt.
    Pascal zuckte mit den Schultern. »Er wollte wohl gleich wiederkommen«, sagte er. »Wahrscheinlich hat er etwas sehr Dringendes Zu erledigen…«
    »Wo ist eigentlich euer Haus- und Hofdiener?« wollte Nadine jetzt wissen. »Hat er heute seinen freien Nachmittag?«
    Irritiert sah Nicole sich um. In der Tat, Raffael war nicht mehr hier. Das war ungewöhnlich. Anfangs hatte er doch alle hier bedient, und es gab für ihn momentan auch nichts anderes zu tun! »Seit wann ist er denn nicht mehr da?«
    Pascal und Nadine sahen sich an. »Er war noch hier, als wir kamen, und zog sich dann sofort zurück.«
    »Gesagt hat er nichts?«
    Kopfschütteln.
    Eine seltsame Beklommenheit erfaßte Nicole. Sie begriff, daß etwas im Gange war, so, wie auch Zamorra vorhin von dieser bösen Ahnung gestreift wurde. Aber was war es? Welche Gefahr drohte?
    Nicole schüttelte sich. Um Château Montagne lag das Schirmfeld. Dämonische Mächte konnten nur mit einem gewaltsamen Angriff hier eindringen. Und doch… das Sigill auf dem Grabkreuz… wie kam es dorthin?
    Eine leichte Gänsehaut bildete sich trotz der Hitze auf Nicoles Körper. Fieberhaft überlegte sie, was sie jetzt als nächstes tun sollte. Auf Zamorras Rückkehr warten? Nach ihm suchen? Das Amulett zu sich rufen ? Sie bedauerte, daß Ted Ewigk und Teri Rheken sich bereits verabschiedet hatten.

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