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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gerade die Druidin hätte jetzt eine wertvolle Hilfe sein können mit ihren magischen Kräften.
    Aber sie war doch längst in Rom…
    Anrufen! Sie wieder hierherbitten! Das war es. Nicole kannte die Rufnummer des Hotels in Rom und auch die direkte Durchwahl zu Teds Zimmer.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie. »Ich muß mal eben telefonieren.« Sie eilte zum Seitentrakt hinüber und verschwand darin, zur dorthin ausgelagerten kleinen Telefonzentrale.
    Sie hatte gehofft, unterwegs auf Zamorra oder Raffael zu stoßen. Aber niemand begegnete ihr.
    Sie warf sich förmlich in den Sessel hinter dem Schreibtisch, nahm den Hörer des Hauptapparates ab und tastete die ersten Zahlen ein, als ihr einfiel, daß kein Freizeichen gekommen war. Sie legte wieder auf, hob noch einmal ab.
    Wieder nichts.
    Die Leitung war tot.
    Da wußte Nicole, daß etwas Ungeheuerliches geschah! Château Montagne war von der Außenwelt abgeschnitten worden, zumindest, was das Telefon anging. Es war unmöglich, Hilfe herbeizuholen.
    Das konnte nur bedeuten, daß ein Angriff unmittelbar bevorstand.
    Wo war Zamorra?
    Nicole hieb auf die Rundruftaste der Haussprechanlage. Falls Zamorra sich nicht gerade in einem der immer noch unbewohnten und nicht eingerichteten Räume aufhielt - und was sollte er da? -, mußte er Nicoles Stimme jetzt hören.
    »Chef, komm bitte sofort zum Telefon… dringend…«
    ***
    Der Wolf Fenrir lag inzwischen nicht mehr schlafend zwischen den Sträuchern. Er hatte seinen schattigen Platz aufgegeben und strolchte durch das Gelände.
    Er war unruhig. Sein tierischer Instinkt hatte schon seit früher gespürt, daß etwas nicht stimmte. Fenrir hatte sich nicht weiter dazu geäußert; er wollte erst sicher sein, ehe er Alarm gab. Aber seit der Sache mit der faustgroßen siebenbeinigen Riesenspinne ließ ihn die Unruhe nicht mehr los.
    Immer wieder blieb Fenrir stehen und witterte. Aber die Gerüche waren normal. Einmal sah er Nicole; wie sie mit raschem Schritt aus dem Park kam und zum Gebäude hinüberstrebte. Sie mußte wohl am Grab der Vampirlady gewesen sein. Was wollte sie dort? fragte Fenrir sich.
    Der Wolf hob immer wieder den kantigen Schädel, lauschte, beobachtete und witterte. Dann trabte er in Richtung des kleinen Grabes.
    Er erschrak, als er es erreichte.
    Es war zerstört, von innen heraus aufgewühlt worden!
    Der Wolf hatte derlei nie zuvor gesehen, aber es war ihm sofort klar, daß das Grab nur von innen geöffnet worden war. Denn von den Anwesenden konnte niemand dafür verantwortlich sein; die Menschen, die hier lebten oder gefeiert hatten, begingen keine Grabschändung, und es war auch kein Werkzeug benutzt worden.
    Fenrir schnüffelte wieder. Er roch Fäulnis und verdorrtes Leder. Mumifizierte Haut. Die Ausdünstung des Todes…
    Sein Nackenfell sträubte sich. Fenrir wußte jetzt, daß Gefahr drohte. Aber - war das Grab schon offen gewesen, als Nicole hier war? Fenrir zweifelte daran. Zamorras Gefährtin wäre dann nicht so ruhig geschritten. Sicher, sie bewegte sich schnell, aber nicht aufgeregt genug.
    Außerdem waren die Erdbrocken noch dunkel und feucht. Nur wenige Ränder waren schon getrocknet. Bei der herrschenden Hitze des frühen Nachmittags bedeutete das, daß das Grab erst vor wenigen Minuten geöffnet worden sein konnte. Der herausgestiegende Leichnam mußte sich noch in unmittelbarer Nähe befinden.
    Fenrir war aufgeregt.
    Er empfand eine dumpfe Furcht vor dem, was geschehen war. Es war nicht normal, daß sich innerhalb der weißmagischen Schutzglocke über dem Gelände Schwarze Magie abspielen konnte. Und das Erwecken der Vampirlady war Schwarze Magie, wie sie schwärzer nicht sein konnte!
    Fenrir winselte leise.
    Er fürchtete, daß die Schutzglocke nicht mehr bestand.
    Langsam, schleichend, folgte er der Spur, die er aufgenommen hatte - der Spur der Untoten.
    Er übersah das Naheliegende - Zamorra und Nicole mit einem telepathischen Gedankenstrahl von dem Vorfall zu unterrichten.
    Das unheimliche, eigentlich unmögliche Geschehnis nahm ihn voll in Anspruch.
    Die Untote mußte zwischen hohen Sträuchern verschwunden sein. Fenrir war es absolut nicht wohl bei dem Gedanken, daß der lebende Leichnam sich jetzt irgendwo im Park herumtreiben mochte. Denn so sonderlich groß war der Park nicht.
    Und Fenrir konnte sich auch nicht vorstellen, daß sich die Vampirlady nach so langer Zeit grundlos erhoben hatte. Da war etwas anderes im Spiel. Das Böse schlug zu. Möglicherweise brach der böse Keim in

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