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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rat…
    DeNoe machte sich Vorwürfe, daß er mit dem Ast nach der Spinne gestochert hatte. Wenn er es nicht getan hätte, hätte sie ihn auch nicht angegriffen und gebissen…
    Er öffnete die Tür.
    Zu seiner Überraschung stand Angela draußen auf dem Gang. Gerade so, als hätte sie auf ihn gewartet. »Hallo, Rogier«, sagte sie und lächelte ihn an. Auch jetzt trug sie außer ihrem bunten T-Shirt keinen Faden am Leib. DeNoe schluckte. Einerseits reizte ihn der Anblick des halbnackten Mädchens, andererseits… Da war seine Freundin drüben in Deutschland, der er treu bleiben wollte, und außerdem hatte er im Augenblick andere Sorgen.
    »Ich ahnte es doch, daß du nicht schlafen kannst, Rogier«, sagte Angela. »Ich dachte, ich könnte dir vielleicht ein wenig Gesellschaft leisten.«
    Ihm war völlig klar, welche Art von Gesellschaft sie damit meinte. Er schüttelte den Kopf. »Pardon, Angela«, wehrte er ab. »Aber ich hab’s eilig…«
    Sie sah ihn aus ihren schwarzen Augen starr an, und er glaubte in diesen Augen zu versinken. »Warum hast du es eilig? Meinst du, daß du etwas versäumst?« fragte sie rauchig.
    Er blieb stehen.
    Eigentlich hatte sie ja recht… so eilig war es wirklich nicht! Aber dann, als er in einer Verlegenheitsgeste seine Hände etwas anhob, sah er wieder den schwarzen Fleck. Es war eilig!
    »Was willst du von mir?« fragte er heiser.
    »Zeig mir deine Hand«, sagte sie. Sie griff danach.
    DeNoe schluckte. Wo war der schwarze Fleck geblieben? Er konnte sich doch nicht so getäuscht haben! Aber der Fleck war verschwunden. Die Hand war unversehrt, sah ganz normal aus.
    »Wie hast du das gemacht?« stieß er hervor.
    Sie sah ihn fragend an. »Was meinst du? Was soll ich wie gemacht haben?«
    »Der Giftfleck«, sagte er. »Der schwarze Fleck auf meiner Hand.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest«, sagte sie. »Giftfleck? Ich denke, daß du ein wenig durcheinander bist. Du hast wohl zu wenig geschlafen.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange.
    Teufel auch, dachte er. Jetzt will sie’s wohl wirklich wissen. Jetzt werden ihre Annäherungsversuche ernst!
    Und doch… der schwarze Fleck… konnte es nicht wirklich daran liegen, daß er viel zu wenig geschlafen hatte?
    Bestimmt hatte sie recht! So mußte es sein.
    Er atmete tief durch.
    »Was ist los?« fragte Angela. »Was hast du?«
    »Nichts«, log er. »Es ist nichts.«
    Sie versuchte ihn in sein Zimmer zurückzudrängen, sanft, aber nachdrücklich. Er schüttelte den Kopf und schob sich in einer schnellen Bewegung an ihr vorbei. »Mal sehen, was unten los ist«, sagte er. Ein vager Verdacht, eine unterschwellige Furcht waren geblieben - es war sicher besser, wenn er mit Zamorra über diesen schwarzen Fleck sprach. Zamorra würde nichts Lächerliches darin sehen. Und wenn er dann ebenfalls feststellte, daß der Fleck nicht vorhanden war, dann…
    Und da war doch noch etwas, worüber er mit Zamorra sprechen wollte: Schwert, Kristall und die silberne Scheibe!
    »Unten ist nichts los«, sagte Angela hartnäckig. »Aber vielleicht… könnten wir hier oben was losmachen.«
    Er sah sie stirnrunzelnd an. »Sag mal, Angela… Begreifst du eigentlich überhaupt nichts? Gut, du bist eine äußerst attraktive Frau. Aber ich bin in festen Händen, verflixt!«
    »Aber deine festen Hände sind weit weg…«
    »Warum bist du eigentlich ausgerechnet auf mich versessen?«
    Sie war ihm nach draußen gefolgt, stand jetzt neben ihm, während er die Zimmertür schloß. Süß sah sie aus, wie sie auf den Zehenspitzen wippte; die Verführung in Person. Es fiel ihm sichtlich schwer, standhaft zu bleiben. Aber er riß sich von ihrem verführerischen Anblick los.
    »Ich mag dich nun mal…«
    Da tauchte Nicole an der Treppe auf. Sie stutzte, als sie deNoe und Angela sah. Dann winkte sie heftig.
    »Was ist denn los?« rief deNoe beunruhigt.
    »Kommen Sie«, forderte Nicole ihn auf. »Sie auch, Angela. Wir müssen das Château verlassen.«
    »Was bedeutet das?« stieß er überrascht hervor. Irgendwo in den Tiefen seines Unterbewußtseins fragte eine Stimme: Hängt es mit der Spinne zusammen? Und warum läßt die Aufforderung Angela so kalt?
    »Ich erklär’s Ihnen später, Rogier. Kommen Sie, schnell. Wir haben möglicherweise nicht viel Zeit.«
    »Nun gut.« Er setzte sich in Bewegung. Angela hakte sich einfach bei ihm unter. Sie zeigte keine Spur von Nervosität, wie sie ihn beherrschte. Angela schien das alles vollkommen

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