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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geschnitzter Griff…
    Und neben dem Schwert ein blau funkelnder Stein, der in sich die Tiefe des Universums zu bergen schien.
    Und dazu eine handtellergroße Silberscheibe, mit einem Drudenfuß im Zentrum, umgeben von den kreisförmig aufgereihten zwölf Tierkreiszeichen und schließlich umrandet von einem Band mit unentzifferbaren Hieroglyphen, die nichts Ägyptisches oder Sumerisches oder sonst was an sich hatten.
    Das war doch Zamorras Amulett! Das hatte vorhin doch der geisterjagende Professor ihm auf die Spinnenbiß-Hand drücken wollen!
    Wie kam das vertrackte Ding jetzt hierher?
    DeNoe setzte sich auf die Bettkante. Während er schlief, mußte jemand hereingekommen sein und hatte ihm diese drei Gegenstände in den Koffer gelegt, ohne daß er es bemerkt hatte. Aber warum? Es ergab keinen Sinn!
    Zamorras Hilfmittel und Waffen…? Bestimmt! Das Amulett gehörte ihm, also mußten ihm auch der blau funkelnde Stein und das Schwert gehören. Es war eine wunderbare Arbeit. DeNoe wünschte sich, das Schwert würde ihm gehören. Es würde sich hervorragend in seiner Kellerbar ausmachen, an der Wand mit der Waffensammlung. Ein Schmuckstück.
    Aber es gehörte ihm doch nicht.
    Und er konnte sich auch nicht vorstellen, daß sein Gastgeber ihm auf diese versteckte Weise ein Geschenk machte. Erstens schätzte er Zamorra nicht so ein, daß er Geschenke heimlich im Reisegepäck unterbrachte, und zweitens war zumindest das Schwert doch viel zu kostbar. Es mußte ein paar hunderttausend Franc wert sein, und die verschenkte man nicht einfach so an einen kleinen Finanzberater. Dazu kamen der blaue Stein, der ebenfalls sehr wertvoll sein mußte, und die silberne Scheibe, von der DeNoe immerhin zu wissen glaubte, daß sie zu Zamorras magischen Instrumenten gehörte.
    Hier stimmte etwas nicht.
    Jemand hatte ihm diese Gegenstände in den Koffer gepackt, ohne Zamorras Wissen. Ein Diebstahl? So sah es aus. Der Dieb lenkte den Verdacht von sich ab. Wenn man die gestohlenen Gegenstände fand, dann bei deNoe…
    Aber warum war der Dieb nicht einfach so damit verschwunden?
    Und vor allem: Wer war dieser-Dieb?
    Er mußte strohdumm sein. Er mußte doch wissen, daß deNoe die drei Dinge finden würde, sobald er den Koffer öffnete. Was sollte dann also diese ausgesprochen dämliche Art, etwas zu verstecken?
    »Nun gut, ich werde ihm die Sachen zurückgeben«, sagte deNoe halblaut. »Oder noch besser: ich berühre gar nichts und bitte Zamorra hierher, damit er es sich ansieht. Was dann passiert, ist seine Sache.«
    Er erhob sich von der Bettkante und ging zur Tür.
    Und stutzte. Er hatte die Hand, die von der Spinne gebissen worden war, auf die Türklinke gelegt. Damit befand sich seine Hand im direkten Blickfeld.
    Vorhin, im Bad, war ihm noch nichts aufgefallen. Aber jetzt sah er es.
    Er erschrak.
    Dort, wo die Spinne ihn gebissen hatte - was er doch für eine Sinnestäuschung gehalten hatte, weil es keine Verletzung zu sehen gab -, war jetzt ein schwarzer Fleck entstanden.
    Der Fleck war so groß wie eine Dollarmünze, und sein grau verlaufender Rand deutete darauf hin, daß er sich noch weiter ausbreiten würde…
    ***
    Als Zamorra sich entfernt hatte, begann mit der zu Asche verbrannten Spinne ein unheimlicher Vorgang.
    Einige Spritzer der gelbschwarzen, schmierigen Flüssigkeit, die aus dem Spinnenkörper herausgespritzt waren, waren von der zusammenziehenden Kraft nicht schnell genug zum Körper zurückgeführt worden. Er war verbrannt, ehe sie ihn erreichten, und so waren die schmierigen Rückstände unversehrt geblieben.
    Jetzt aber fanden sie sich zusammen.
    Die Asche war für sie unbrauchbar. Aus ihr konnten sie nichts mehr gewinnen. Aber die Spritzer vereinigten sich, und nach einer Weile begann sich auf ihrer Oberfläche ein dünner harter Schutzfilm zu bilden. Je dicker er wurde, desto mehr verfärbte er sich ins Schwarze. Härter und härter wurde er, und nach fast einer Viertelstunde begannen dünne Haar daraus hervorzusprießen. Das Gebilde teilte sich in eine größere und eine kleinere Kugel. Sieben der Haare, die aus dem Hauptkörper hervorsprossen, verlängerten sich erheblich und wurden zu Beinen. Auf der kleinen Kugel entstanden Augen und Fühler.
    Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis aus den Resten eine neue Spinne entstanden war, die faustgroß war.
    Den Ascheflocken schenkte sie keine Aufmerksamkeit.
    Die schwarze Spinne wußte sofort, was sie zu tun hatte.
    Sie bewegte sich auf ihrem Weg durch das Château, um ihre

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