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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Transfunk, jene geheime Superfrequenz, mit der Nicole über eine der Möbius-Konzernzentralen Hilfe hätte anfordern können, war beim Brand ebenso wie die Computeranlage zerstört und bisher nicht erneuert worden. Ein weiteres Transfunk- Gerät befand sich in Zamorras Mercedes - und der stand unten im Dorf in der Werkstatt.
    Nichts zu machen…
    Fenrir? Vielleicht konnte der Wolf telepathisch Hilfe anfordern? Vielleicht konnte er mit Teri Rheken Kontakt aufnehmen oder mit den Peters-Zwillingen in Florida oder mit dem Druiden Gryf oder…
    Nicole sprang auf. Egal wie, sie mußte Raffael helfen. Am besten war es wahrscheinlich sogar, ihn ins Auto zu stecken und mit Tempo zum Krankenhaus in Feurs zu fahren. Bis sie eine Verständigungsmöglichkeit gefunden hatte und dann endlich Hilfe kam, konnte sie schon längst am Ziel sein.
    Aber Raffael war ein schwerer Mann. Sie brauchte Hilfe.
    Zunächst packte sie noch allein an und schleppte ihn aus seiner Wohnung und über den Korridor. Wenn sie am Durchgang zum Haupttrakt war, wollte sie Pascal Lafitte um Hilfe bitten. Irgend jemand mußte sowieso informiert werden, daß Nicole nach Feurs fuhr.
    So legte sie Raffael, der einfach nicht erwachen wollte, im Durchgang nieder und rannte nach draußen zum Pool.
    ***
    Der Dämon beobachtete weiter durch Augen, die seine und doch nicht seine waren. Er sah, daß allejs zu seiner Zufriedenheit verlief. Der von ihm gesteuerte Körper hatte getan, was zu tun war. Zamorra war seiner Waffen beraubt. Er war hilflos geworden.
    Und mehr und mehr zog sich die Schlinge um ihn herum zu. Bald würde er schon hilflos darin zappeln.
    Der Dämon lachte schallend. Sein Gelächter dröhnte durch die Schwefelklüfte der Hölle.
    ***
    Rogier deNoe schlief nur sehr unruhig. Es dauerte nicht lange, bis er wieder erwachte. Er sah auf die Uhr und erschrak. Wenn er sich nicht fürchterlich irrte, hatte er gerade eineinhalb Stunden geschlafen, kaum länger. Es sei denn, die Uhr sei um mehr als vierundzwanzig Stunden vorwärtsmarschiert… aber daran konnte er nun wiederum auch nicht glauben. Er kannte sich und sein Schlafbedürfnis nach einer Aktion wie dieser. Zehn bis zwölf Stunden waren normal.
    Und die Datumsanzeige seiner Uhr verriet ihm, daß es immer noch derselbe Tag war.
    »Das gibt’s doch gar nicht…«
    Er erhob sich. Richtig wach war er immer noch nicht. Das wäre ja auch ein noch größeres Wunder gewesen. Aber wieso konnte er nicht mehr richtig schlafen? Das war nicht normal.
    Er kannte sich.
    Es hatte keinen Sinn, sich wieder hinzulegen und auf den Schlaf zu warten. Der würde nun doch nicht kommen. Rogier würde nur wach auf dem Bett liegen und dadurch, daß er schlafen wollte und nicht konnte, aggressiv werden. Das wollte er aber vermeiden. Nun gut, er konnte sich ja auch wieder unters Volk mischen. Zu dieser Stunde sollte man annehmen, daß die meisten Leute längst wieder wach waren.
    Unter anderem auch Angela…
    DeNoe grinste. Angela, die Klette, die versuchte, sich an ihn zu klammern. Er wechselte hinüber ins Etagenbad, machte sich frisch und rasierte sich. Dann kehrte er in sein Zimmer zurück. Er überlegte, ob er nicht den Freizeitanzug wechseln sollte. Gestern abend und in der Nacht waren die meisten bei dieser Sommerhitze, und weil eben auch der Pool lockte, in Badekleidung herumgelaufen, das goldhaarige Druidenmächen hatte sogar darauf verzichtet… vielleicht war es durchaus angesagt, sich etwas lässig-legerer zu geben. Er suchte nach seinem Koffer und öffnete ihn.
    Und klappte ihn wieder zu.
    »Rogier, du träumst«, sagte er. »Du bist gar nicht wach. Was du da gerade gesehen hast, gibt es nicht.«
    Er öffnete den Koffer etwas vorsichtiger und sah erneut hinein.
    »Ich bin im falschen Zimmer und am falschen Koffer«, überlegte er. Er ging zur Tür. Blieb davor stehen, sah sich wieder um, versuchte, sich jedes Detail des Zimmers einzuprägen und zu vergleichen.
    Er konnte gar nicht so müde sein, daß er es nicht wiedererkannt hätte. Er befand sich sehr wohl im richtigen Zimmer. Das war sein zerwühltes Bett, das war das unerträglich kitschige Gemälde an der Wand. Das war sein Koffer.
    Bloß: das waren nicht seine Sachen, die im Koffer lagen.
    Zumindest teilweise.
    Er begutachtete sie erneut. Er konnte sich nicht entsinnen, jemals ein solches Schwert über die Grenze gebracht zu haben. Weder legal noch als Schmuggelware. Eine verzierte Klinge mit Runen-Inschriften, die er nicht entziffern konnte, ein kunstvoll

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