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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß Raffael nicht so zugepackt hatte, daß er ihr den Kehlkopf eindrücken oder das Genick brechen konnte… Er hatte eben Gott sei Dank, nie kämpfen und töten gelernt.
    Nicole streifte das Dämonenzeichen noch einmal mit einem schnellen Blick. Sie wußte jetzt, was sie wissen wollte, und sie wußte auch, daß die Symbole sich nicht so einfach entfernen ließen. Sie wehrten sich.
    Da war also immer noch nichts zu machen…
    Hoffentlich schaffte es wenigstens Zamorra, etwas herauszufinden und Angela unter Druck zu setzen!
    Nicole lief zum Hof zurück. Sie sah nach Fenrir auf der Rückbank des Manta. Der Wolf war bewußtlos geworden. Er lag so still da, wie Nicole Raffael in seiner Wohnung vorgefunden hatte. An den Stellen, wo die Spinnen den Wolf gebissen hatten, entstanden schwarze Flecken, und das Fell fiel büschelweise aus.
    Das Tempo dieses Vorganges erschreckte Nicole. Sie dachte an deNoe, der ja auch gebissen worden war. Würden Fenrir und deNoe auch zu Angreifern und Killern werden wie Raffael, dessen Hand ja die gleichen Veränderungen zeigte, nur eben noch stärker? Raffael mußte als allererster gebissen worden sein…
    Plötzlich wurde Nicole einiges klar. Einiges von dem, was Zamorra hastig hervorgestoßen hatte: der Safe-Einbruch! Raffael, der Gebissene, mußte durch das Gift gezwungen worden sein, das Geheimnis des Tresors zu verraten!
    Nicole lief zum Haus weiter. Da sah sie die Lafittes, deNoe und Angela. Sie bewegten sich durch den Korridor, als gehörte ihnen das Château!
    Sie befanden sich also auch im dämonischen Bann…
    Nicole schluckte heftig. Waren Zamorra und sie die einzigen, die sich dem Angreifer noch entgegenstellen konnten?
    Angela und ihre Begleiter hatten Nicole noch nicht entdeckt. Die Französin zog sich sofort zurück. Auf einem Umweg setzte sie ihren Weg fort. Sie mußte mit Zamorra sprechen.
    Aber - was war geschehen? Daß Angela sich frei bewegte, konnte nur bedeuten, daß ihm etwas zugestoßen war! Er hatte seinen Einsatzkoffer holen wollen. Nicole begann zu laufen…
    ***
    Der Dämon leitete die letzte, entscheidene Phase ein. Er aktivierte seine Siegel, die von den Spinnen überall im Château angebracht worden waren. Sie begannen ihre geistlähmende Strahlung auszusenden. Die Strahlung des Bösen.
    Sie würden lähmen - und töten. Das Spielen mit dem Grauen war vorbei.
    Es wurde ernst.
    Niemand im Château würde überleben. Niemand außer - Angela…
    ***
    Der Druck ließ plötzlich nach. Wie durch Nebelschleier registrierte Zamorra, daß die Vampirin von ihm weggerissen wurde. Etwas polterte dumpf. Jemand zischte. Zamorra hörte Nicole einen wütenden Ruf ausstoßen. Dann ein harter Schlag, ein durchdringender, spitzer Schrei, so grell, wie ihn Zamorra nie zuvor gehört hatte. Und dieser Schrei zerflatterte, verwehte…
    Der Parapsychologe kämpfte gegen den Schmerz an, der von seinem Nacken ausging. Aber er war und blieb benommen. Mühsam tastete er nach der schmerzenden Stelle, aber er konnte nichts fühlen - außer, daß seine Haut an der Bißstelle sich wie Pergament anfühlte…
    Er sah Nicole, die den Hammer fallen ließ. Sie war gerade noch zur rechten Zeit gekommen, hatte die Untote zurückgerissen und ihr den Eichenpflock ins Vampirherz getrieben. Der mumienhafte, vertrocknete Zombie-Körper der Vampirin begann zu Staub zu zerfallen.
    »Danke«, krächzte Zamorra heiser.
    »Was ist mit dir? Hat sie dich erwischt?« fragte Nicole besorgt. Sie berührte Zamorras Gesicht, drehte ihm den Kopf leicht zur Seite, um nach seinem Hals zu sehen. Er stöhnte auf, weil die Bewegung schmerzte.
    »Da ist nichts…«, stellte Nicole fest.
    »Spinnenbiß«, keuchte er.
    Nur ganz allmählich ließ der Schmerz nach, der ihn handlungsunfähig gemacht hatte. Wer oder was hatte das Gift aktiviert? Zamorra wußte es nicht, wollte es in diesem Moment auch nicht wissen. Es ging ihm nur darum, dieses Gift so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
    »Da ist ein schwarzer Fleck«, stellte Nicole jetzt erschrocken fest. »So groß wie ein 5-Mark-Stück…«
    Und es dehnte sich immer weiter aus!
    Zamorra spürte eine unterschwellige Aggresssivität in sich aufsteigen, die sich gegen Nicole richtete. Er versuchte dagegen anzukämpfen. Du mußt töten , raunte etwas in ihm. Bring sie um! Der Befehl und das Spinnengift pulsierten im Rhythmus seines Herzschlages. Der Drang wurde immer stärker.
    »Das… Weihwasser«, murmelte Zamorra gepreßt. Er ließ sich auf die Knie fallen, suchte

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