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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte.
    In dem Moment, als ihre Zähne seinen Hals berührten, hatte sie ihr Gewicht verlagern müssen.
    Er konnte sich aufbäumen. Wie ein bockendes Pferd schnellte er sich hoch, katapultierte die Untote über seinen Kopf hinweg. Sie rollte über ihn hinüber und landete vor dem Schreibtisch, mußte Zamorra dabei loslassen. Sofort wälzte er sich zur Seite und klappte den Koffer auf.
    Die Vampirin sprang wieder auf, um sich erneut auf ihn zu werfen.
    Zamorras Hand umschloß das Fläschchen mit Weihwasser. Er fand keine Zeit mehr, es zu entstöpeeln. Da war die Untote schon wieder über ihm. Er schlug mit dem Fläschen zu, legte so viel Kraft und Wucht in den Hieb, daß das Glas an den erstaunlich stabilen Rippenknochen der Vampirin zerschellte. Der gesamte Weihwasser-Inhalt verspritzte über den Oberkörper der Vampirin, die einen röchelnden, grauenhaften Aufschrei von sich gab. Sie stürzte über Zamorra, packte aber nicht zu. Sie wälzte sich zur Seite.
    Brandgeruch stieg auf. Auf ihrer mumifizierten Brust brodelte und kochte es. Das Weihwasser zerfraß das unheilige Leben, das ein Dämon ihr eingepflanzt hatte. Aber noch war sie nicht besiegt. Fauchend und wimmernd richtete sie sich wieder auf, taumelte auf Zamorra zu.
    Doch jetzt hatte er Zeit zum Reagieren.
    Im Koffer befanden sich ein zugespitzer Eichenpflock und ein Hammer. Zamorra nahm beides zur Hand und wartete darauf, daß die Untote herankam.
    Und sie kam! Des Dämons Befehl zu töten, brannte in ihr. Sie war blind gegenüber der Gefahr. Sah nicht den Eichenpflock, mit dem Zamorra sie pfählen mußte.
    Er setzte ihn auf ihre vom Weihwasser versengte Brust, dort, wo sich das Herz befinden mußte, das schon seit vielen Jahren nicht mehr schlug. Dann holte er mit dem Hammer aus, um die Vampirin zu pfählen.
    Und im gleichen Moment packte ihn ein tobender, reißender Schmerz, der seinen Ausgangspunkt in Zamorras Nacken hatte. Ihm wurde schwarz vor Augen. Er war nicht mehr in der Lage, Pflock und Hammer zu halten. Die Waffen polterten auf den Boden. Zamorra taumelte, drehte sich weg. Der Schmerz in seinem Nacken lähmte ihn.
    Der Spinnenbiß! durchzuckte es ihn. Er hatte nicht mehr daran gedacht! Aber die Spinne mußte ihm ein Gift eingespritzt haben, das jetzt, in genau diesem Moment, wirksam wurde.
    Eine Hand packte Zamorra wie eine Stahlklammer, wirbelte ihn herum. Die Untote hatte wieder die Oberhand.
    Zamorra konnte sich in diesem Moment nicht dagegen wehren. Er schrie auf. Da waren die Vampirzähne schon wieder an seinem Hals!
    ***
    Angela öffnete die Augen. Sie richtete sich halb auf, orientierte sich. Sie sah die Lafittes vor sich, und da war auch Rogier deNoe.
    Auf seinem Handrücken befand sich ein schwarzer Fleck, der sich allmählich ausdehnte!
    Mit einem jähen Ruck erhob Angela sich. Sie wollte zur Tür gehen und den leerstehenden Raum verlassen, in den sie gebracht worden war. Die beiden Lafittes traten ihr in den Weg.
    »Ihr wollt mich tatsächlich daran hindern zu gehen!« fragte sie leise, aber mit unüberhörbarer Schärfe.
    Pascal zögerte. Er kämpfte mit sich. »Rogier, tun Sie doch etwas«, keuchte er.
    Der Anlageberater tat etwas.
    Er kam heran, und mit einem Fausthieb streckte er Pascal Lafitte nieder. Mit der anderen Hand schob er wie beiläufig Nadine beiseite. Sein Gesicht war dabei verzerrt, als fechte er einen schweren innerlichen Kampf aus.
    Aber das Spinnengift in ihm zwang ihn zu gehorchen.
    Wie ein Hund folgte er Angela, als sie auf den Korridor hinaustrat.
    ***
    Nicole war fassungslos. Wie konnte Raffael sie angreifen? Und da war ihre Lähmung durch das Dämonen-Sigill…
    Aber da war auch ihr Wille zu überleben. Und sie hatte das Sigill nicht mehr im direkten Blickfeld, weil sie sich umgedreht hatte. Die lähmende Wirkung ließ nach.
    Alles in Nicole verkrampfte sich unter dem Würgegriff des Dieners. Sie reagierte reflexhaft. Ihre Hände zuckten hoch, sprengten den Würgegriff. Ein Stoß, und Raffael taumelte zurück. Nicole setzte nach, faßte zu und fand die Stelle in seinem Nacken, die sie suchte. Ein schneller Druck, und Raffael brach gelähmt zusammen. Nicole fing ihn auf und ließ ihn vorsichtig zu Boden gleiten. Was auch immer ihn beseelt und besessen hatte - die Nervenlähmung würde ein paar Stunden anhalten, und in dieser Zeit war auch die dämonische Kraft in ihm machtlos.
    Das alles hatte sich innerhalb weniger Augenblicke abgespielt. Nicole atmete einige Male tief durch. Sie faßte nach ihrem Hals. Gut,

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