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0383 - Angela, die Teufelin

0383 - Angela, die Teufelin

Titel: 0383 - Angela, die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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übernächste…
    Plötzlich stutzte sie.
    Jäh wurde ihr klar, daß sie etwas übersehen hatte. Das Zeichen, vor dem sie stand, war verändert worden!
    Es war kein Dämonenbanner mehr…
    ...sondern - jenes Dämonen-Sigill!
    Nicole erkannte es sofort wieder, und sie glaubte in einen Abgrund zu stürzen. Sie starrte es fassungslos an. Das Sigill auf Tanjas Grabkreuz, das hier an der Mauer… da hatte jemand recht großzügig Verteiler gespielt! Nicole rannte dorthin, wo das nächste Bannzeichen angebracht worden sein mußte - und auch hier befand sich anstelle des Dämonenbanners ein Sigill.
    Deshalb also funktionierte die Schutzglocke nicht! Und plötzlich war Nicole sicher, daß die unsichtbare Mauer, die sie alle am Verlassen des Châteaus hinderte, erst durch die Dämonensiegel erzeugt worden war! Der Schutzschirm war einfach ausgetauscht worden! Statt aus Weißer bestand er jetzt aus Schwarzer Magie!
    Nicole atmete tief durch.
    Das erklärte einiges. Aber nicht, wieso die Bannzeichen überhaupt erst ausgetauscht worden waren. Sollte Angela eine bezahlte, menschliche Dienerin der Hölle sein, die nichts Dämonisches aufwies und sich deshalb frei hatte bewegen können? Das war die einzige Möglichkeit. Denn alle anderen schieden aus. Angela war der einzige Fremdkörper in der Party-Gesellschaft gewesen.
    Nicole streckte die Hand aus, um das Dämonen-Sigill, vor dem sie stand, zu verwischen. Sie mußte versuchen, die schwarzmagische Sperrglocke um das Château zu beseitigen. Dann war schon viel gewonnen.
    Aber sie konnte es nicht.
    Etwas Zwingendes ging von dem Zeichen aus, das sich lähmend über Nicoles Geist legte und ihre Bewegungen verlangsamte. Ihr war es, als würde sie gleich einschlaf en.
    Müde… so müde…
    Wie unter Zwang drehte sie sich um, zu keiner schnellen Reaktion mehr fähig.
    Und stand vor Raffael.
    Seine Hände waren vorgestreckt; eine normal, die andere mumifiziert und schwarz bis über den Ellenbogen hinaus. Unter dem weißen Hemd war die Schwärze deutlich zu erkennen. Raffaels Hände schlossen sich um Nicoles Hals und drückten zu…
    ***
    Von der Wucht, mit der sie ihn ansprang, wurde Zamorra bis zur gegenüberliegenden Wand geschleudert. Die Vampirlady setzte sofort nach, trat und schlug und brachte Zamorra zu Fall.
    Damals, als sie noch lebte, waren sie befreundet gewesen. Sie hatten gemeinsam gegen die Finstermächte gekämpft. Aber jetztkonnte Zamorra in ihr keine Freundin mehr sehen. Das Böse wohnte in ihr, hatte ihre Ruhe gestört und ihren Körper aus dem Grab heraufgezwungen.
    Sie war zu seiner Todfeindin geworden. Er brauchte keine Hemmungen zu haben, wenn er sich zur Wehr setzte. Sie war längst nicht mehr das, was sie einstmals war.
    Zamorra zog die Beine an und stieß sie mit Wucht wieder ab, als die Vampirlady ihn abermals ansprang. Sie wurde durch den Raum bis zur Tür zurückkatapultiert.
    Sekundenlang stand sie da, leicht vornübergebeugt und fauchend. Ihre Zähne würden noch länger. Zamorra sah ein schwaches Flirren um ihren verdorrten Körper. Sie versuchte sich zu verwandeln und Fledermausgestalt anzunehmen, um ihn aus der Luft heraus im Fluge zu attackieren!
    Aber die Umwandlung gelang ihr nicht. Irgend etwas stimmte mit ihr nicht. Sie konnte ihre früheren Fähigkeiten jetzt als Untote nicht mehr so anwenden, wie sie es wohl gern getan hätte.
    Wieder kam sie heran.
    Zamorra hatte es geschafft, wieder aufzuspringen und den Einsatzkoffer zu erreichen, der ihm schon bei dem ersten Angriff der Untoten entfallen war. Er hieb auf die Schlösser, die sich öffneten. Die Untote warf sich auf ihn, riß ihn wieder von dem Koffer weg, als ahnte sie, daß er sie mit dem Inhalt angreifen wollte. Plötzlich lag er unter ihr auf dem Fußboden. Die Untote hockte auf ihm, drückte ihn mit ihrem Körpergewicht nieder und hielt seine Arme fest, daß er sie nicht gegen sie einsetzen konnte. Ihr aufgerissener Mund mit den vertrockneten Lippen näherte sich seinem Hals. Er roch Moder. Die spitzen Vampirzähne suchten nach seiner Schlagader.
    Zamorra wußte, daß er so gut wie verloren war. Es war etwas anderes, den Kreaturen der Finsternis mit magischen Hilfsmitteln entgegenzutreten oder ihnen vollkommen waffenlos ausgeliefert zu sein. Die Untote entwickelte enorme Körperkräfte, die denen Zamorras nicht nachstanden. Im Gegenteil…
    Noch näher kamen die Zähne. Zamorra wand sich im Griff der Vampirin und versuchte sie abzuschütteln.
    Plötzlich spürte er, daß er noch eine Chance

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