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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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Meilen nördlich von Danbury.
    Ich ruderte ein paar Mal wie wild mit den Armen, doch mehr als einen mitleidigen Blick hatte keiner der vorbeirauschenden Autofahrer für mich übrig.
    Ich musste zu anderen Mitteln greifen.
    Mit blanken Händen riss ich ein paar dornige Zweige aus. Den ganzen Arm voll trug ich auf die Fahrbahn in Richtung Danbury und legte die Zweige mitten auf die Straße.
    Ein Lastwagen stoppte. Unwillig steckte ein Farbiger seinen Kopf aus dem Fenster.
    »Was soll der Blödsinn?«, rief er.
    Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase und bat darum, mitgenommen zu werden.
    Er war einverstanden. Ich räumte das Hindernis weg, dann kletterte ich in das Fahrerhäuschen.
    Bei einem Polizeirevier in Danbury stieg ich aus.
    Die Revierbeamten machten große Augen, als sie mich erblickten.
    Ich bat darum, in Stamford anzurufen und meinen Freund Phil zu verständigen.
    Wir erhielten die Antwort, er sei mit einem Polizeiwagen in Richtung Danbury unterwegs.
    Darauf meldete ich mich bei der Funkzentrale. Während ich noch am Telefon sprach, kam Phils Anfrage. Der Funkleitbeamte hielt einfach den Hörer des Telefons dicht an das Mikrofon, sodass ich Phils Worte verstehen konnte.
    »Teufel auch, sind die G-men immer so schnell?«, wunderte sich ein noch junger Beamter.
    »Noch schneller«, sagte ich bescheiden und bat ihn, mich zum Treffpunkt zu fahren.
    ***
    Vier Minuten später sah ich Phil, der an der Kreuzung der beiden Überlandstraßen parkte. Er winkte mir schon von Weitem zu.
    Ich tauschte mit dem Beamten aus Stamford den Platz. Er stieg zu seinem Kollegen aus Danbury, die beiden folgten uns.
    Phil staunte, als ich ihm sagte, wohin er fahren müsse.
    Ich ließ mir während der Fahrt erzählen, wie Phil auf das Versteck gekommen war.
    Als ich den Namen Stratton in Verbindung mit diesem Hauptquartier der mordenden Geldfälscher hörte, riss es mich vom Sitz.
    »Das ist doch nicht möglich, dieser biedere Federfuchser«, staunte ich.
    »Es gibt keine andere Erklärung«, sagte Phil achselzuckend, »er hat auch den besten Überblick.«
    »Warten wir ab, was wir finden. Wenn keiner dazwischenkommt, können wir diesmal die Hütte untersuchen.«
    In Kolonne erreichten wir die Hütte, an der ich ein paar Stunden vorher in die Falle gelaufen war.
    Der Schlüssel steckte nicht mehr im Schloss! Hatte der Mörder Gelegenheit gefunden, noch vor mir zurückzukehren, oder war ein anderer der Bande eingetroffen?
    Ich wusste genau, dass ich ihn stecken gelassen hatte. Auch mein Gegner hatte ihn nicht abgezogen.
    Ich wagte mich zuerst in die Höhle des Löwen.
    Die anderen gaben mir Deckung, während ich die Tür aufriss und sofort zur Seite sprang.
    Die Tür war nicht mal abgeschlossen gewesen.
    Nichts rührte sich. Für eine Zehntelsekunde steckte ich den Kopf um die Ecke, doch kein Schuss peitschte auf.
    Der erste Raum war leer.
    Misstrauisch spähte ich in alle Ecken. Ich machte sogar den Kleiderschrank auf.
    Eine schmale Holztür führte in einen Nebenraum. Ich stieß sie ruckartig auf.
    Verblüfft ließ ich die Waffe sinken. In einem Schaukelstuhl saß Andy L. Stratton und starrte an mir vorbei.
    ***
    Dass es Stratton war, sah ich auf den ersten, dass er tot war, sah ich erst auf den zweiten Blick.
    Eine Verletzung war nicht sichtbar.
    Ich winkte Phil heran und deutete auf den toten Prokuristen.
    Schweigend machten wir uns an die Untersuchung. Ich schätzte, dass Stratton nicht länger als eine halbe Stunde tot sein konnte.
    Der unnatürliche Glanz in seinen erloschenen Augen ließ auf eine Vergiftung schließen. Als ich seine Hand umdrehte, fand sich die Spur eines weißen Pulvers auf der Innenfläche.
    »Sieht so aus, als habe er Selbstmord verübt«, sagte Phil beklommen.
    In der Tat ließ nichts auf eine Gewaltanwendung schließen. Und als ich die Brieftasche aus dem Jackett holte, hatten wir den ersten Beweis.
    Ein zusammengefalteter Briefbogen steckte zwischen dem schwarzen Leder. Nur wenige, aber aufschlussreiche Zeilen in Strattons steiler Handschrift standen auf dem Papier.
    Daraus ging eindeutig hervor, dass Stratton der Kopf der Falschmünzerbande gewesen war. Er gab Geldgier als Motiv an und behauptete, eine Viertelmillion Dollar hergestellt zu haben.
    Eddy Easton und Burt Abbots, den er erschossen haben wollte, waren seine Verteiler und Killer.
    Da er keinen Ausweg mehr gesehen habe, sei er, Stratton, freiwillig aus dem Leben geschieden. Er behauptete zum Schluss noch, keine weiteren Komplizen zu

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