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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitriß.
    Suko, der auf der Seite lag, wollte noch wegkriechen, er war diesmal nicht schnell genug. Von oben her kamen die Balken, brachen über ihm zusammen, verkeilten sich und erwischten auch ihn, denn das linke Bein wurde von einem Holzstück festgeklemmt.
    Auch der Gehängte fand keinen Halt mehr. Zusammen mit dem Gerüst wurde er in die Tiefe gedrückt. Er bekam zusätzlich noch Schwung, fiel auf den Balken, der über Suko lag, rutschte an ihm herab und blieb schräg auf dem Chinesen liegen.
    Das Durcheinander war perfekt.
    Und es hatte auch Uta Gerber erwischt, die es einfach nicht schaffte, sich vom Boden her in die Höhe zu hieven, weil sie der Schreck über die mißlungene Aktion so gelähmt hatte.
    Sie lag auf der Seite, hatte sich auf einen Ellenbogen gestützt und sah aus, als wäre ihr Gesicht mit einer Schicht aus bleichgelbem Wachs überstrichen worden.
    Sie lag da und wimmerte, war in Staub gehüllt und sah aus der Wolke diesen Killer auftauchen, den es zwar erwischt hatte, was ihm aber nichts machte. Um ihn zur Aufgabe zu bewegen, bedurfte es härterer Mittel. Er kletterte unter einem der Balken hervor, schüttelte den Kopf und suchte seinen Gegner.
    Das war Suko.
    Dröhnend hallte dem Inspektor das Lachen dieses menschlichen Mordroboters entgegen. Mit einem wilden Fußtritt, der von einer ungezügelten Gier zeugte, schleuderte er eine im Weg liegende Wachspuppe zur Seite, damit er freie Bahn hatte, auf den Chinesen zuzugehen.
    Und er zog sein Messer.
    Eine schwere, breite Klinge mit einem hölzernen Griff. Spielerisch leicht warf er die Waffe in die Luft, wartete, bis sie sich einmal überschlagen hatte und fing sie mit der rechten Hand wieder geschickt auf.
    Sukos linkes Bein war festgeklemmt. Zum Glück nicht so hart, als wäre eine Betonmauer darauf gefallen. Er konnte es noch bewegen und versuchte verzweifelt, es unter dem Balken hervorzuziehen.
    Dessen Gewicht war jedoch größer, als er angenommen hatte.
    Der Chinese bemühte sich, holte Kraftreserven aus seinem Körper, hatte den Mund weit geöffnet und atmete scharf ein, wobei er den Staub schluckte, der sich in seiner Kehle festgesetzt hatte.
    Das Schwert lag zu weit entfernt. Die Pistole war ihm bei dem Fall aus der Hand gerutscht, so daß er an sie auch nicht mehr heran konnte. Es wurde kritisch.
    Und Kamikaze hatte das Messer.
    Er hob bereits den rechten Arm und visierte Sukos Brust an, in die er die Klinge mit einem wuchtigen Wurf schleudern wollte.
    Da griff Suko zum letzten Mittel.
    Zum Glück konnte er seine Hände bewegen und so den Stab berühren, der in seiner Tasche steckte.
    »Topar!«
    Suko schrie dieses wichtige Wort mit sich überschlagender Stimme…
    ***
    Akim Samaran kannte die Funktionen des Würfels besser als ich, und es war ihm gelungen, mich zu leimen. Er hatte die Zeiten damit manipuliert, so daß ich praktisch in einem nicht mehr zu begreifenden Raum zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit stand.
    Es war ein Novum, und ich konnte miterleben, wie es früher einmal ausgesehen hatte.
    Nicht hier in diesem Verlies, an anderen Stätten. Im Tower zum Beispiel, wo die meisten Folterungen stattgefunden hatten. Hier war nur alles nachgebaut worden.
    Das Schreien war furchtbar. Dazwischen das rauhe Lachen der Folterknechte und die widerlichen Geräusche der in Betrieb gesetzten Instrumente. Ich hörte Frauen- und Männerstimmen. Man betete, man fluchte und man schrie seine Angst hinaus.
    Zum Glück stand ich so, daß ich mir die schrecklichen Szenen nicht anzusehen brauchte, aber die beiden Schergen, die auf mich zukamen, die erkannte ich deutlich.
    An den Schneiden ihrer Äxte schimmerte noch das Blut der Opfer.
    Auch ihre lappigen Lederwesten waren beschmiert. Um die Gelenke trugen sie Eisenmanschetten, an den Hüften hingen klirrende Ketten.
    Sie brachten das Grauen und den Tod!
    Wie konnte ich mich wehren? Auf sie schießen oder es anders versuchen? Ja, ich setzte die Kraft des Würfels dagegen, da mir noch ein wenig Zeit blieb.
    Was diesem verfluchten Samaran gelungen war, das mußte ich doch auch schaffen!
    Mir brach der Schweiß aus allen Poren, so sehr konzentrierte ich mich auf die vor mir liegende Aufgabe. Es war ungemein schwer.
    Ich mußte die herannahende Vergangenheit zurückdrängen, das Loch im Zeitgefüge durch Magie stopfen, und die Gegenwart wieder hervorholen.
    Komischerweise spürte ich nichts. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, denn mein Körper war vorhanden und schien sich trotzdem aufgelöst

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