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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleiten und prallte schwer auf den Boden.
    Immer noch war kein Gurrad zu sehen.
    Er riß eines der Handlöschgeräte von der Wand neben dem Schott und stürmte auf den Flur.
    Erleichtert stellte er fest, daß es im Flur von Freihändlern wimmelte. Es war nicht schwer, sich unter sie zu mischen. Die Menge schob ihn förmlich in Richtung Zentrale vorwärts, vorbei an einigen Gurrads, die mißtrauisch sein Löschgerät musterten, es dann aber wohl als harmlos einstuften.
    Jedenfalls trafen sie keine Anstalten, ihn zu ergreifen.
    Frechheit siegt! dachte sich der Astrogator, als er die Kommandozentrale betrat.
    Er schleuderte sein Löschgerät einem der Gurrads vor die Füße und brüllte: „Warum habt ihr die Ortungsnebenstelle zerstört? - Löschen ist sinnlos geworden, Sir", meldete er Roi Danton, der ihn aus zusammengekniffenen Augen musterte.
    Hakkaz Sharet trat vor und blickte den Chefastrogator mißtrauisch an.
    „Was hatten Sie in der Ortungsnebenstelle zu suchen? Dort ist vor kurzem illegal gearbeitet worden..."
    „Was ich dort zu suchen hatte...?" fragte der Astrogator mit gespielter Entrüstung. „Mein Herr, ich gehöre zur Löschmannschaft. Wenn es irgendwo brennt, muß ich hingehen."
    Das schien Sharets Mißtrauen zu dämpfen.
    Der Astrogator stampfte auf Danton zu, salutierte lässig und meldete: „Ich bitte, mir in der Klinik ein Beruhigungsmittel verabfolgen zu dürfen. Meine Nerven sind über Gebühr strapaziert."
    „Einverstanden", erwiderte Roi Danton knapp.
    Er hatte verstanden, was der Astrogator damit gemeint hatte. Natürlich würde er nicht zur Bordklinik gehen, sondern sich in einem stillen Winkel des Schiffes der Auswertung seiner Unterlagen widmen.
    Aber der Freihändlerkönig wußte nun, wo Tusin Randta sich befand.
    Nachdem der Astrogator verschwunden war, erschienen vier Gurrads aus der Verbindungstür zur Ortungszentrale.
    „Wir haben keine Spur von den Flüchtigen gefunden", meldeten sie ihrem Vorgesetzten.
    Roi, dessen Translatorgerät alles übersetzte, was zwischen den Gurrads gesprochen wurde, lächelte verstohlen.
    Sein Lächeln erlosch, als Sharet zu ihm trat und sagte: „Ihre Männer verstoßen gegen meine Befehle, Danton. Unterbinden Sie das sofort, oder ich übernehme selber das Kommando über Ihr Schiff."
    „Tun Sie das", entgegnete Roi Danton kalt und musterte den Gurrad verächtlich. „In Ihrem eigener.
    Interesse wünsche ich Ihnen, daß Sie die FRANCIS DRAKE trotz ihrer schweren Schäden in einem Stück auf den Boden bringen."
    Der Gurrad funkelte den Freihändler in ohnmächtiger Wut an, dann wandte er sich brüsk ab.
    Rasto Hims brach in dröhnendes Gelächter aus.
     
    *
     
    Edelmann Ibani Galoa schaltete die Abhörmikrophone hinter dem Geheimzugang ein und stellte sie auf maximale Empfangsleistung.
    Kurz darauf verzog sich sein Gesicht zu einer Grimasse.
    Die stampfenden Geräusche von patrouillierenden Doppelposten waren unverkennbar. Anscheinend hatten die Gurrads inzwischen gemerkt, daß auf der FRANCIS DRAKE „verbotene" Dinge getrieben wurden. Sie beschränkten sich nicht mehr auf die Postierung von Wachen, sondern ließen ihre Soldaten beständig patrouillieren.
    Unter diesen Umständen konnte er nur auf eine günstige Gelegenheit warten.
    Geduldig zündete er sich eine Zigarette an und lehnte sich gegen die Wand.
    Das Stampfen der patrouillierenden Posten dröhnte in seinem Versteck. Es hörte sich eher nach marschierenden Ertrusern an denn nach den relativ kleinen Gurrads.
    Aber noch schöpfte der Ferreaner keinen Verdacht.
    Die Landung der FRANCIS DRAKE kam für ihn überraschend. Er hatte nicht geglaubt, daß sie so schnell auf einen Planeten gebracht werden würden. Damit entfiel sein nächster Geheimauftrag. Doch die Aufgabe, seine Unterlagen dem Kommandanten zu überbringen bestand noch immer.
    Er mußte hier heraus.
    Früher oder später würden die Gurrads die Besatzung zwingen, ihr Schiff zu räumen. Danach konnte er nicht mehr irgendwo im Schiff auftauchen, ohne sofort verdächtigt zu werden.
    Ibani riskierte es, seinen Armbandtelekom zu aktivieren.
    „Holzauge an Bäckerinnung", flüsterte er in das winzige Mikrophon. „Ich wiederhole: Holzauge an Bäckerinnung! Achtung, Trampeltiere vor der Behausung des Höhlenmenschen."
    In Klartext übersetzt hieß das sinngemäß: „Edelmann Galoa an Einsatzkommando Kantine. Gurrad - Patrouillen blockieren den Ausgang meiner Geheimkammer. Ich bitte um Ablenkungsmanöver."
    „Hier Bäckerinnung!"

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