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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wisperte es nach wenigen Sekunden aus dem Lautsprecherteil des Armbandgeräts. „Bäckerinnung an Holzauge. Machen Trampeltieren Beine. Ohren steifhalten, Ende."
    Ibani Galoa grinste flüchtig.
    Es war schön, Kameraden zu haben, die für einen notfalls durchs Feuer gingen.
    Er mußte noch etwa sieben Minuten warten, dann vernahm er aus den Horchmikrophonen das Rumpeln eines Reparaturkarrens. Etwa die Hälfte dieser Fahrzeuge fuhren auf Rädern und wurden durch Elektromotoren angetrieben; das war für den Fall, daß die Energieversorgung der modernen Reparaturgleiter ausfiel.
    Das Rumpeln näherte sich.
    Dann rief ein Gurrad.
    Galoa verstand, daß der Posten den Karren zurückschicken wollte. Aus der Antwort des Fahrers hörte er heraus, daß dieser sich absichtlich dummstellte.
    Der Karren rollte weiter und stieß hart gegen die Geheimtür, hinter der Edelmann Galoa wartete. Die Abhörmikrophone übertrugen den Aufprall in solcher Lautstarke, daß Ibani sein Gesicht schmerzlich verzog.
    Er holte tief Luft. Ein Risiko bestand noch immer: daß die Gurrads nämlich dem Karren größere Aufmerksamkeit widmeten als dem Fahrer, der im letzten Moment abgesprungen war und sich stöhnend auf dem Boden wälzte.
    Die Positronik reagierte ordnungsgemäß auf das Kodewort. Ibani schlüpfte durch den Spalt und kroch unter den Reparaturkarren. Er atmete auf, als er die Plastikriemen sah, die das Einsatzkommando unter dem Fahrgestell angebracht hatte. Die Jungen dachten eben an alles.
    Dennoch wurde seine Lage ihm unbequem, denn die Gurrads wollten sich erst davon Überzeugen, daß dem Fahrer tatsächlich nichts Ernsthaftes zugestoßen war, bevor sie ihn wieder auf den Fahrersitz ließen.
    Endlich ruckte das Gefährt an. Die Riemen schnitten in das Fleisch der Arme und Beine.
    Doch auch das ging vorüber.
    Nachdem der Plan gelungen war, verstand der Fahrer plötzlich, was die Gurrads von ihm wollten.
    Gehorsam steuerte er seinen Karren zurück.
    In der nächsten Reparaturstation angekommen, bremste das Fahrzeug unsanft ab.
    Eine wohlbekannte Stimme rief: „Aussteigen, - du Schwarzfahrer! Du hast genug gefaulenzt. Es gibt Arbeit."
    Ächzend kroch Galoa aus den Schlingen und wälzte sich unter dem Wagen hervor.
    Er blickte direkt in Afar Mossis weißes, grinsendes Gesicht, stemmte sich hoch und erwiderte: „Ausgerechnet du mußt mir das sagen, du schwarzhaariger Plattfuß."
    Er zog einen Handspiegel hervor und betrachtete sein schulterlanges, weißes Haar, das jetzt von Ölflecken verunziert war. Schaudernd steckte er den Spiegel zurück.
    „Wo sind wir gelandet?"
    Afar Mossi betrachtete angelegentlich seine riesigen Füße, dann zuckte er mit den Schultern und meinte mürrisch: „Bisher weiß ich nur; daß es ein marsgroßer Planet ist und daß unser König ihn Prison II getauft hat."
    „Sehr sinnig", gab Galoa zurück.
    Er reckte sich seufzend.
    „Immerhin ist es Männern wie uns zu allen Zeiten gelungen, aus den besten Gefängnissen des Universums auszubrechen."
    „Deinen Optimismus möchte ich haben", knurrte Afar. „Vielleicht ist draußen eine giftige Atmosphäre oder was weiß ich. Die Gurrads werden schon dafür sorgen, daß wir keine Zeit für Fluchtgedanken haben."
    „Ach, was!" winkte Ibani großartig ab. „Du vergißt, daß Kurohara mit der FD-4 unterwegs zur Galaxis ist, um Hilfe zu holen. Perry Rhodan wird den KMW-Gurrads schön auf die Finger klopfen, wenn er erfährt, was sie mit unserer FRANCIS DRAKE gemacht haben."
    „Uns wird das kaum noch etwas nützen, Ib. Ich sage dir, wir sind in der dicksten..."
    Der Rest des Satzes ging glücklicherweise in den krachenden Störgeräuschen der Rundrufanlage unter.
    Als die Störgeräusche verebbten, ertönte die unverkennbare Stimme von Roi Danton.
    „Edelleute und Bauern, herhören! Wir sind auf einem Planeten gelandet, der, wie bereits bekannt, von mir Prison II getauft wurde. Das Sonnensystem heißt Prison-System, und zwar ebenfalls nach dem weisen Ratschluß eures Königs.
    Nun wird es ernst: Innerhalb der nächsten Minuten, teilte mir ein gewisser Sharet mit, werden die Gurrads darangehen, die kostbare Einrichtung unseres Schiffes zu zertrümmern oder zumindest soweit zu zerstören, daß die FRANCIS DRAKE nicht mehr starten und funken kann.
    Ich habe die dringende Bitte an euch, Edelleute und Bauern, keinen Widerstand zu leisten und Besonnenheit zu wahren."
    Roi Danton räusperte sich.
    „Übrigens: Prison II ist etwa marsgroß, besitzt eine Schwerkraft von

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