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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben. Wir starten."
    Mit dröhnenden Impulstriebwerken hoben die Allzweckpanzer ab, flogen in geringer Höhe über die Grabstätte der unbekannten Intelligenzwesen und jagten kurz darauf wieder dem Festland entgegen.
     
    *
     
    Roi Danton hörte sich den Bericht der Erkundungsgruppe schweigend an. Er wirkte geistesabwesend.
    Ibani Galoa stockte plötzlich, als er sah, wie aus der Bodenschleuse der FRANCIS DRAKE sechs Medo-Roboter kamen und Antigravbahren vor sich herschoben. Auf den Bahren lagen in hermetisch schließenden Plastiksäcken vermummte Gestalten.
    „Was... was ist das, Sir?" fragte er stockend.
    Danton lächelte verkrampft.
    „Während Sie unterwegs waren, hat sich bei uns eine Seuche ausgebreitet. Dr. Hamory nannte sie ,Explosive Blutpest'. Sie ist durch eine Aufblähung des Körpers und das explosionsartige Zerreißen großer Blutgefäße gekennzeichnet. Bisher starben neunzehn Mann an der Seuche."
    Er zuckte zusammen, als der Pilot des zweiten Shifts plötzlich stöhnte, sich an die Schläfen faßte und einige Schritte taumelte, bevor er zusammenbrach.
    „Halt!" schrie Oro Masut, als Afar Mossi dem Piloten zu Hilfe eilen wollte. „Höchste Ansteckungsgefahr."
    Er hob seinen Armbandtelekom an die Lippen und gab eine Meldung an die Bordklinik durch. Wenig später erschien ein Medorobot, hob den Bewußtlosen auf eine Bahre und verschwand mit ihm im Schiff.
    „Er wies die roten Flecken unter der Haut auf', bemerkte Oro. „Ich habe es deutlich gesehen."
    „Mein Gott!" entfuhr es Mossi. „Wir waren mit ihm zusammen. Werden wir ebenfalls erkranken?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Roi hilflos. „Ein Drittel der Besatzung ist bisher erkrankt, aber zahlreiche Personen, die mit ihnen Kontakt hatten, blieben verschont. Offenbar handelt es sich um keine gewöhnliche Infektionskrankheit. Wir nehmen an, daß die Gurrads uns alle infizierten, bevor sie Prison II verließen. Die unterschiedlichen Reaktionen sind einfach auf die unterschiedlich starken körpereigenen Abwehrkräfte zurückzuführen - vermuten wir."
    Er fuhr herum, als in einiger Entfernung ein lauter Schrei ertönte. Ein kleiner, bullig gebauter Freifahrer ging schwankend und mit vorgestreckten Händen auf die FRANCIS DRAKE zu. Die Männer, in deren Nähe er kam, wichen angstvoll zurück. Sie, die sonst weder Tod noch Teufel fürchteten, wurden angesichts eines ebenso unsichtbaren wie tödlichen Feindes von unfaßbarem Grauen geschüttelt.
    „Hoffentlich trifft Rhodans Hilfsflotte ein, bevor es zu spät ist", sagte Galoa.
    Als Roi Danton anstatt zu antworten, nur die Lippen zusammenpreßte, erschauerte Galoa. Er wußte plötzlich, daß ihnen niemand mehr helfen konnte, wenn sie sich nicht selber halfen.
    Niemals würden sie zulassen dürfen, daß ein Schiff der Solaren Flotte oder ein anderes Freihändlerschiff auf Prison II landete, solange der Seuchenerreger nicht gefunden und ein wirksames Gegenmittel erprobt worden war. Es wäre nicht auszudenken, wenn die Explosive Blutpost auf die Solaren Welten eingeschleppt würde.
    „Wie ist es mit den Paraplanten", sprach er den Gedanken aus, der ihm soeben durch den Kopf geschossen war. „Sind von ihnen welche erkrankt?"
    In Dantons müdes Gesicht trat ein angespannter Zug. Die getrübten Augen hellten sich etwas auf.
    „Das war eine gute Frage", meinte der Freihändlerkönig. „Nein, von den Paraplanten ist noch keiner erkrankt."
    „Es sind ja auch nur vier, Sir", gab Masut zu bedenken.
    Roi Danton zuckte die Schultern.
    „Das ist wahr, dennoch: Jeder Dritte etwa ist erkrankt, das heißt, daß mindestens einer der Paraplanten infiziert worden sein müßte. Ich werde die Männer sofort in die Bordklinik bestellen. Dr.
    Hamory soll sie untersuchen."
    Er hob sein Telekom-Armband an den Mund und rief nach den Paraplanten.
    Statt ihrer meldete sich eine Minute später der Chefarzt der FRANCIS DRAKE.
    „Lassen Sie die Leute in Ruhe!" fuhr er Danton an. „Ich habe sie vor einer halben Stunde in die Untersuchungskammer geschickt."
    Roi lachte verhalten.
    „Vielen Dank, Doc. Genau das wollte ich Ihnen soeben vorschlagen. Mich interessiert das Ergebnis.
    Ich komme zu Ihnen."
    Er verabschiedete sich von Galoa und den anderen Freifahrern, die den Patrouillenflug unternommen hatten. Zusammen mit Oro Masut ging er auf die FRANCIS DRAKE zu.
    Dr. Ereget Hamory erwartete sie bereits im Vorraum. Sein menschenverachtender Zynismus war in den letzten Stunden von ihm abgefallen wie eine schlecht

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