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0384 - Rendezvous mit heißem Blei

0384 - Rendezvous mit heißem Blei

Titel: 0384 - Rendezvous mit heißem Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit heißem Blei
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drehten sich rasend in der Luft. Der Schlitten kippte, überschlug sich und sprang hoch, als er wieder auf den Rädern landete.
    Ich hielt den Atem an.
    Schwerfällig wie ein sehr dicker Mann, der beim Bodenturnen einen Überschlag produziert, rollte er sich auf das Dach und dann kam er richtig in Fahrt.
    Ein Rad machte sich selbstständig, flog davon. Das zusammengedrückte Blech knallte, die Scheiben splitterten. Aus dem letzten Überschlag wurde eine Art ungeschickter Sprung. Das Wasser des Sees spritzte auf, als der Dodge hineinplatschte. Er sackte sofort bis zur halben Türhöhe weg.
    Geschafft! Aus dem Wagen würde kein Gangster das Heroin mehr herausholen. Ich konnte mich um meine eigene Haut kümmern.
    Ich sah zum Abhang hoch. Der Busch, in dem ich gelandet war, deckte mich gut, aber ich konnte sehen, was oben geschah.
    Storsky und McCrown tauchten in diesem Augenblick am Anfang der Schneise auf, die der Dodge gepflügt hatte. Dann stieß ein dritter Mann zu ihnen. Es musste Tachut sein, der auch bei der ersten Begegnung mit von der Partie gewesen war.
    McCrown war ein großer, schwerer Kerl, noch ein paar Zoll größer als Storsky. Der Gangboss gab einen Befehl mit weit ausholender Geste. Storsky und Tachut schickten sich an, den Abhang hinunterzusteigen.
    Ich schlug mich seitwärts in die Büsche. Ich machte mir keine großen Sorgen, denn ich hatte gute hundert Yards Vorsprung. Ich hätte mich unbemerkt aus dem Staub machen können, aber ich wollte auf jeden Fall verhindern, dass sie sich noch lange in der Gegend herumtrieben und vielleicht mit Phil zusammenstießen. Ich wollte auch nicht, dass sie den Dodge untersuchten. Zwar fürchtete ich nicht, dass sie das Heroin ausgraben könnten, aber wenn sie keine Gelegenheit mehr hatten, in den Wagen zu sehen, konnte man sie vielleicht auf irgendeine Weise glauben lassen, der Rauschgifthändler hätte sich in dem Schlitten befunden und wäre mit ihm im See versunken.
    Ich zog die Luger und jagte ein paar Kugeln in die Luft.
    Storsky, Tachut und McCrown warfen die Köpfe hoch. Der Bandenchef trat zwei Schritte zurück und schrie seinen Leuten zu: »In der Richtung! Dort muss er stecken!«
    Seine Gorillas schienen wenig Lust zu haben, in dem unübersichtlichen Gelände auf die Jagd zu gehen.
    Ich wechselte die Stellung, bemühte mich zwar, in Deckung zu bleiben, aber McCrown, der höher stand, muss die Bewegung in den Büschen gesehen haben, denn er schrie: »Dort unten links ist er! Holt ihn euch!«
    Er setzte sich auf der Straße entlang des Abhangs in Trab.
    Ich schlug mich zwanzig oder dreißig Yards weit durch die Büsche und wandte mich dann um.
    Storsky sah ich nicht, aber Tachut kämpfte sich nahe an der Straße nach vorn, und da der Abhang dort oben weniger bewachsen war, kam er schneller vorwärts und hatte ein paar Yards aufgeholt.
    Ich feuerte wieder in die Luft. Der Gangster ließ sich prompt fallen, als wären dicke Granaten neben ihm eingeschlagen. Auf meine einsame Kugel antwortete er mit seinem Magazininhalt, den er sinnlos in der Gegend verballerte.
    Ich setzte mich wieder in Trab. McCrown überschüttete von der Straße her seine Leute mit Beschimpfungen, hütete sich aber, selbst den Abhang hinunterzusteigen.
    Es ist nicht notwendig, den ganzen Verlauf dieser lächerlichen Jagd zu schildern. Noch zweimal blieb ich stehen und feuerte jeweils eine Kugel, auf die sie mit einem ganzen Feuerwerk reagierten. Dann gelangte ich in jenen Teil des Abhangs, der bebaut war. Ich musste mich über eine niedrige Mauer in einen großen Park schwingen, lief über einen Rasen und kletterte auf der anderen Seite über die nächste Mauer.
    Ich glaube, von diesem Moment an gaben sie die Verfolgung auf. Sie konnten nicht zwischen den bewohnten Bungalows Jagd auf mich machen, ohne zu riskieren, dass die Bewohner sich ans Telefon hängten und die Polizei alarmierten.
    Es begann langsam zu dunkeln. Im Schutz einer Mauer wartete ich, bis die Dunkelheit völlig hereingebrochen war. Dann erst tastete ich mich zur Straße zurück.
    ***
    Mein bisher so kahles Apartment besaß jetzt außer einer Couch noch zwei Stühle. Auf der Couch saß ich, auf den beiden Stühlen Chicagos FBI-Chef und der G-man Dan Steward.
    »Alles in allem, Cotton«, sagte Whiteman, »war Ihre Aktion in Detroit ein schöner Erfolg. Der Bursche aus Kanada hat ein volles Geständnis abgelegt. Sie hatten recht, als Sie in ihm einen Amateur vermuteten. Er ist Angestellter einer pharmazeutischen Fabrik, und

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