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0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE

Titel: 0385 - Die Letzten von der FRANCIS DRAKE Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gelöst, die Korvette instand gesetzt werden.
    Die Arbeit am Programmierungspult ging weiter.
    Nacheinander fütterten die Männer die Daten in die Positronik. Die Spannung nahm zu, je weniger Datenkomplexe noch ausstanden. Dann hatte die mächtige Maschine auch die letzten Informationen geschluckt. Sie bezogen sich auf den Blutaustausch und die weitere Verwendung von frischer Nahrung aus dem Dschungel jenseits der Geröllwüste. Die Lämpchen hörten mit dem Farbenspiel auf, und ein fernes Summen drang an die Ohren der Männer.
    „In Ordnung", murmelte Danton. „Drücken wir den Analyse-Knopf."
    Die Positronik begann mit der Auswertung.
    Man hatte ihr befohlen, die Wahrscheinlichkeit oder Sinnlosigkeit auszurechnen. Die Wahrscheinlichkeit, daß hinter allen diesen Beobachtungen ein genaues Konzept von seiten des Gegners steckte. Natürlich hatten die Schiffswissenschaftler über gewisse Dinge sehr exakte Meinungen, selbstverständlich ahnten sie einiges. Aber sie wußten, daß ihnen die maschinelle Logik, von keinerlei Emotionen belastet, entscheidend helfen konnte.
    Schließlich schrieb die Maschine die Ergebnisse aus.
    „Ich ahnte es ja", sagte Edelmann Hims halblaut.
    Sie lasen den Text, schweigend und nachdenklich.
    „Die Pseudo-Gurrads oder deren Helfer haben größten Wert darauf gelegt, eine sehr intensive, aber nur vorübergehende Panik zu erzeugen. Dies ist ihnen, wie die Ergebnisse aus Block Eins zeigten, hervorragend gelungen. Die Auswertung nach streng logischen Gesichtspunkten ergibt folgende Wahrscheinlichkeit: Der tatsächliche Zweck der Gewaltanwendung besteht darin, die Besatzung des Schiffes FRANCIS DRAKE zu überzeugen, das Schiff oder ein Beiboot dieses Schiffes könnte nie wieder starten. Flucht sei also unmöglich. Selbstverständlich waren sich die Gurrads darüber einig, daß die Schiffsbesatzung, nachdem die Panik abgeklungen war, die vorgetäuschte Zerstörung und Vernichtung entdecken mußte. Das war unwichtig und im Sinn des Plans.
    Endauswertung: Die FRANCIS DRAKE wurde gelandet. Man zerstörte angeblich jedes Gerät, das einen Start ermöglichen wurde. Man wußte in diesem Stadium der Handlung bereits, daß die Überlebenden eines der funktionstüchtigen Beiboote entdecken würden. Also war ein zweiter Start ebenfalls geplant."
    „Das oder etwas Ähnliches nahmen wir an", sagte Hims knurrend. „Wir haben uns also ausnahmsweise einmal nicht getäuscht oder täuschen lassen. Fragen wir die Positronik nach der Begründung dieser Vorgänge."
    Danton drückte den Begründungsknopf.
    Augenblicklich schrieb die Maschine den Text aus.
    Auf einem schwarzen, länglichen Schirm erschienen schnell hintereinander die Buchstaben, die sich summend und knackend zu Wörtern und zu Sätzen formierten. Die hochspezialisierte Schreibapparatur der Positronik konnte die Impulse hervorragend artikulieren, so daß sich eine Dekodierung von Bändern in diesem Fall völlig erübrigte.
    „Begründung: Die Gurrads nahmen die Entdeckung der funktionstüchtigen Korvetten deshalb in Kauf, weil es a) Teil des ganzen Planes war und sie b) bereits wußten, daß das Bioexperiment mit der Schiffsbesatzung angelaufen war. Es spielte für den Gegner keine Rolle, ob die wenigen eventuellen Überlebenden der Explosiven Blutpest die wahren Tatsachen erkennen würden oder nicht.
    Daraus resultiert: Es muß über dem Planeten oder sogar in der Nähe des Schiffes Wachpersonen, Schiffe oder Beobachtungsinstrumente geben. Sie würden es verhindern, daß Überlebende der Explosiven Blutpest eine Korvette reparieren und damit starten, was einer gelungenen Flucht gleichkäme. Sinn dieser Bewachung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit, den Erfolg oder Mißerfolg der Bioexperimente abzuwarten.
    These: Vermutlich hoffen die Gurrads, daß einige an der Blutpest erkrankte Terraner überleben. Diese Überlebenden sind mit ebenfalls sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Teil der Planungspsychologie; welche Rolle sie spielen, ist noch unklar. Die intakten Beiboote waren und sind jedenfalls für die Überlebenden bestimmt worden. Die Frage, ob die Überlebenden später von den Gurrads abermals gefangengenommen werden, ist im Augenblick nicht schlüssig zu beantworten... jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß eine zweite Gefangennahme erfolgt, sehr hoch. Das sind die Ergebnisse von den Blöcken Zwei und Drei.
    Zusammenfassung: Die Positronik stellt die Vermutung auf, daß die Pseudo-Gurrads versuchen könnten, in der Körperform dieser

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